Madden NFL

Madden NFL

Madden NFL ist ein American-Football-Videospiel, das von Electronic Arts Tiburon (EA) bzw. EA Sports entwickelt wird. Die Madden NFL Serie ist jedes Jahr aufs Neue die bestverkaufte Videospielreihe in Nordamerika. Die erste Auflage des Spiels kam 1989 für den PC als „John Madden Football“ heraus. Die erste Konsolenversion für den Sega Genesis folgte 1990 und für den Super Nintendo ein Jahr darauf. EA Sports verbessert das Spiel seit 1991 bzw. „John Madden Football '92“. Die Serie bekam die volle NFL-Lizenz und wurde folgend bekannter als „Madden NFL“ ab 1993/Madden NFL '94; Die Spielerlizenzen kamen zwei Jahre später hinzu.

Es gibt Versionen des Spiels für Xbox, PlayStation 2, GameCube, PlayStation, Microsoft Windows, Nintendo DS, Game Boy Advance, Xbox 360, Wii, iPhone und seit Madden NFL 08 auch für PlayStation 3. Madden NFL 09, das am 28. August 2008 veröffentlicht wurde, war die erste Version, die nicht für PC verfügbar war.

Das Spiel wurde nach dem in Amerika bekannten Footballkommentator und früheren Erfolgstrainer John Madden benannt, jedoch weiterhin nur unter der Bedingung, dass die Simulation so nah wie möglich an den realen Football grenzt.

Das Spiel zeichnet sich durch immer größer angelegte Verbesserungen des Gameplays, der Grafik und der Simulation aus. Das Spielgeschehen wurde durch John Madden, begleitet von Pat Summerall und später von Monday Night Football-Kommentator Al Michaels, kommentiert. Seit Madden 10 kommentiert NBC-Sportreporter Cris Collinsworth gemeinsam mit Tom Hammond und seit Madden 11 mit Gus Johnson das Spiel.

Am 13. Dezember 2004 gab EA Sports bekannt, dass die Firma für fünf Jahre die exklusiven NFL-Rechte innehat, weshalb es allen anderen untersagt wurde, Spiele mit jeglicher NFL-Lizenz zu vermarkten. Das sahen viele als Versuch EAs an, das absolute Monopol über Footballspiele zu übernehmen. Obwohl nun die Spiele NFL GameDay von 989 Sports und Microsofts NFL Fever vom Markt genommen werden mussten, gab es durch Sega/Take 2s ESPN NFL 2K5 und dessen niedrigeren Verkaufspreis harte Konkurrenz.

Inhaltsverzeichnis

Der „Madden-Fluch“

Bis 1998 waren alle Cover des Spiels mit John Madden gestaltet, danach wurden besonders populäre NFL-Spieler ausgewählt. Doch alle Spieler, die bisher diese Ehre hatten, erlitten in der darauffolgenden Saison großes Pech, weswegen sowohl das Magazin TIME,[1] der Sportsender ESPN[2] als auch das Fanzine Bleacher Report[3] vom „Madden-Fluch“ reden:

  • 1999 war der Coverathlet Garrison Hearst von den San Francisco 49ers, der sich einen Wadenbeinbruch zuzog und fast zwei Jahre nicht mehr spielte.
  • 2000 waren die Coverathleten Barry Sanders von den Detroit Lions und Dorsey Levens von den Green Bay Packers. Sanders beendete überraschend seine Karriere, und Levens verletzte sich schwer am Knie.
  • 2001 bekam Eddie George von den Tennessee Titans diese Ehre, der im entscheidenden Playoffspiel eine Interception auf Ray Lewis warf, der das Ei zum entscheidenden Touchdown zurücktrug.
  • 2002 wurde Daunte Culpepper von den Minnesota Vikings berufen, dessen Leistungen schlagartig in den Keller sanken (32 Touchdowns, 36 Interceptions) und sich mit seinem Star-Receiver Randy Moss anlegte.
  • 2003 war der Coverathlet Marshall Faulk von den St. Louis Rams, der sich kurz darauf an der Ferse verletzte und nie mehr auf demselben Level spielte.
  • 2004 wurde Michael Vick von den Atlanta Falcons gewählt, der sich in der Saisonvorbereitung das Bein brach.
  • 2005 hieß der Coverathlet Ray Lewis von den Baltimore Ravens, der sich die Hand brach und seine statistisch schlechteste Saison spielte.
  • 2006 schmückte Donovan McNabb von den Philadelphia Eagles das Madden-Cover, der sich einen Leistenbruch zuzog, mäßig spielte und sich mit seinem Teamkollegen Terrell Owens anlegte.
  • 2007 bekam Shaun Alexander von den Seattle Seahawks diese Ehre, der sich den Fuß brach und nie mehr an seine Leistung anknüpfen konnte.
  • 2008 war der Coverathlet Vince Young (Titans), der sich erst am Oberschenkel, dann am Knie verletzte und ebenfalls nie mehr sein vorheriges Level erreichte. Für die erstmalige spanisch-sprachige Ausgabe des Spiels wurde Luis Castillo von den San Diego Chargers als Coverstar erwählt. Castillo verpasste 6 Spiele durch Verletzungen und fiel in allen statistischen Kategorien hinter seine Leistungen des Vorjahrs zurück.
  • 2009 war Brett Favre von den New York Jets zu sehen, der nach einem guten Start mit einem Saisonende von drei Touchdowns und neun Interceptions seine Jets aus dem Playoffrennen rauswarf.
  • 2010 wurden Troy Polamalu (Pittsburgh Steelers) und Larry Fitzgerald (Arizona Cardinals) ausgewählt. Polamalu riss sich das Innenband und später das Kreuzband, und Fitzgerald zog sich nach einer sehr guten Regular Season eine Rippenprellung zu, die ihn kurz vor den Playoffs eliminierte.
  • 2011 hieß der Coverathlet Drew Brees von den New Orleans Saints, der negative Sporthistorie schrieb, da seine Saints das erste Team der NFL-Historie wurde, das in den Playoffs von einem Team mit nur 7 Saisonsiegen, den Seattle Seahawks, besiegt wurde.

EA Sports hat angekündigt, eine Filmkomödie über den Madden-Fluch zu drehen.[4]

Der Madden Bowl

Der Madden Bowl ist ein Eliminationsturnier welches mit der aktuellen Ausgabe von Madden Football abgehalten wird. Seit 1995 findet es während des Super-Bowl-Wochenendes in der Stadt des Gastgebers statt und konnte in der Vergangenheit viele Berühmtheiten und Spieler der NFL als Teilnehmer anziehen. Mittlerweile bekommen allerdings nur noch Spieler der NFL die Möglichkeit zur Teilnahme. Die Teilnehmer können die Mannschaft frei wählen, müssen also nicht zwingend mit ihrem wirklichen Team antreten. Der Sieger erhält die Madden Bowl Trophy und wird im nächsten Teil der Serie erwähnt.

Sieger des Madden Bowls

  • 1995 - Reggie Brooks
  • 1996 - Reggie Brooks
  • 1997 - Jimmy Spencer
  • 1998 - Morris Chestnut
  • 1999 - Ray Mickens
  • 2000 - Terry Jackson
  • 2001 - Jacquez Green
  • 2002 - Jacquez Green
  • 2003 - Dwight Freeney
  • 2004 - Dwight Freeney
  • 2005 - Michael Lewis
  • 2006 - Alex Smith
  • 2007 - Alex Smith
  • 2008 - Willis McGahee
  • 2009 - Antonio Bryant
  • 2010 - Maurice Jones-Drew

Nachweise

  1. The Madden Curse, TIME.com
  2. History of the 'Madden' Curse, ESPN.com
  3. History Of the Madden Curse: A Look Back At Each Tragedy, bleacherreport.com
  4. ELECTRONIC ARTS DEVELOPING "MADDEN CURSE"- THE MOVIE, maddencurse.com.

Literatur

Weblinks


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