Maidburg

Maidburg

Franz Maidburg (* um 1480/85 wohl in Freiberg; gest. 1533 in Freiberg) war ein Bildhauer der Spätgotik und der Frührenaissance.

Nach seiner Lehr- und Gesellenzeit um 1500 in Freiberg ging Franz Maidburg auf Wanderschaft, wo er unter anderem um 1510/12 die Würzburger Werkstatt Tilman Riemenschneiders kennen gelernt hat. 1513 ist Maidburg wieder in Freiberg nachweisbar, als er die sog. "Monhauptsche Madonna" im Freiberger Dom (heute in der Annenkapelle) schuf. Danach wirkte er vor allem in der St. Annenkirche in Annaberg (1516 Kanzel, 1518 Portal der "Alten Sakristei", 1519-22 Emporenreliefs). Nach Beendigung der Arbeiten kehrte er nach Freiberg zurück, von wo aus er 1525 das Nordportal der Benediktinerklosterkirche (heute Schlosskirche) zu Chemnitz unter Verwendung von vier Figuren Hans Wittens schuf. In dieser Zeit ist Maidburg auch in Komotau (Chomutov) in Böhmen nachweisbar. Offen bleibt, ob Maidbaurg tatsächlich das ihm zugeschriebene Sakramenthäuschen im Kölner Dom geschaffen hat. Nachweislich nicht von Maidburg sind die ihm irrtümlich zugewiesenen Werke in Fürstenwalde. Ebenso zeigt das ihm ebenfalls zugeschriebene Grabmal des Uriel von Gemmingen in Mainz keine Anklänge an den Stil des sächsischen Bildhauers.

Literatur

  • Gisold Lammel: Franz Maidburg und die Emporenreliefs in der Annenkirche zu Annaberg. In: Sächsische Heimatblätter 18/1972, S. 171–179.
  • Gisold Lammel: : Die Lebensalterdarstellungen an den Emporen der Annenkirche Annaberg. In: Sächsische Heimatblätter 20/1974, S. 61–67.
  • Gisold Lammel: Franz Maidburg in Annaberg und Freiberg. In: Sächsische Heimatblätter 21/1975, S. 115–119.
  • Gisold Lammel: Kanzelreliefs und Sakristeiportal in der Annenkirche zu Annaberg. In: Ebda., S. 155–160; ders.: Entdeckung des Diesseits. In: Sächsische Heimatblätter 21/1975, S. 249–257
  • Hans Burkhardt: Franz Maidburg. Über Leben und Werk eines bedeutenden sächsischen Bildhauers. Versuch einer Biographie. Annaberg 1996, S. 8. = Streifzüge durch die Geschichte des oberen Erzgebirges 5.
  • Hartmut Krohm und Alexander Binder: Das Sakramentshaus im St. Marien-Dom zu Fürstenwalde. Neuenhagen 2002.
  • Katja Margarethe Mieth: Die Kanzel und das Werk Franz Maidburgs in Pirna. In: STURM, ALBRECHT (Hrsg.): Die Stadtkirche St. Marien zu Pirna. Pirna 2005, S. 134–139.
  • Uwe Richter: Franz Maidburg in Freiberg. Neue Archivalienfunde zu einem Freiberger Bildhauer der Spätgotik. In: Mitteilungen des Freiberger Altertumsvereins 101/2008, S. 5–25.
  • Yves Hoffmann: Franz Maidburg in Köln, Mainz und Fürstenwalde? Zu den Zuschreibungen zweier Sakramentshäuser in Köln und Fürstenwalde sowie der Epitaphe des Dietrich von Bülow in Fürstenwalde und des Uriel von Gemmingen in Mainz. In: Mitteilungen des Freiberger Altertumsvereins 101/2008, S. 29–50

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Franz Maidburg — (* um 1480/85 wohl in Freiberg; † 1533 in Freiberg) war ein Bildhauer der Spätgotik und der Frührenaissance. Nach seiner Lehr und Gesellenzeit um 1500 in Freiberg ging Franz Maidburg auf Wanderschaft, wo er unter anderem um 1510/12 die Würzburger …   Deutsch Wikipedia

  • Stammliste von Querfurt — Wappen der Herren von Querfurt Stammliste von Querfurt mit den in der Wikipedia vertretenen Personen und wichtigen Zwischengliedern. Die mangelhafte, oft fehlerhafte, Quellenlage betrifft den gesamten Zeitraum aller Familienzweige. Gesicherte… …   Deutsch Wikipedia

  • St. Annenkirche (Annaberg-Buchholz) — Die St. Annenkirche in Annaberg Buchholz ist eine Hallenkirche an der Schwelle zwischen Spätgotik und Renaissance und mit 60 Metern Länge und 40 Metern Breite die größte Hallenkirche in Sachsen. Sie ist das Wahrzeichen der Stadt und weithin… …   Deutsch Wikipedia

  • St.-Annen-Kirche (Annaberg-Buchholz) — St. Annen Kirche in Annaberg Buchholz Mittelschiff …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich von Pettau — Die Herren von Pettau (Pettauer, „Gospodje Ptujski , Herren von Ptuj) waren ein angesehenes und vermögendes mittelalterliches Salzburger Ministerialengeschlecht (urkundlich erstmals 1132 erwähnt, erloschen 1438) in der Untersteiermark. Sie waren… …   Deutsch Wikipedia

  • Herren von Pettau — Die Herren von Pettau (Pettauer, „Gospodje Ptujski , Herren von Ptuj) waren ein angesehenes und vermögendes mittelalterliches Salzburger Ministerialengeschlecht (urkundlich erstmals 1132 erwähnt, erloschen 1438) in der Untersteiermark. Sie waren… …   Deutsch Wikipedia

  • Pettau (Adelsgeschlecht) — Die Herren von Pettau (Pettauer, „Gospodje Ptujski , Herren von Ptuj) waren ein angesehenes und vermögendes mittelalterliches Salzburger Ministerialengeschlecht (urkundlich erstmals 1132 erwähnt, erloschen 1438) in der Untersteiermark. Sie waren… …   Deutsch Wikipedia

  • Pettauer — Die Herren von Pettau (Pettauer, „Gospodje Ptujski , Herren von Ptuj) waren ein angesehenes und vermögendes mittelalterliches Salzburger Ministerialengeschlecht (urkundlich erstmals 1132 erwähnt, erloschen 1438) in der Untersteiermark. Sie waren… …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Witten — Tulpenkanzel im Dom von Freiberg Hans Witten von Köln (* 1470/80 in Braunschweig; † nach 1522 vermutlich in Annaberg; auch Hans Witten und Meister H. W.) war ein deutscher Bildhauer. Er gilt nicht nur als bedeutender Braunschweiger Bildhauer,… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Mah–Mak — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”