Malbergbahn Bad Ems

Malbergbahn Bad Ems
Malbergbahn im Jahre 1899
Talstation der Malbergbahn im Jahre 1978
Talstation im Jahr 2008 (komplette Fotostrecke unter 'Weblinks')
Wagen in der Talstation im Jahr 2008 (komplette Fotostrecke unter 'Weblinks')

Die Malbergbahn – auch bekannt als Malbergbahn Bad Ems – ist eine Standseilbahn, die zwischen dem Ort Bad Ems und einem Hotel auf dem Hohen Malberg zwischen dem 5. Juni 1887 und 1979 verkehrte. Seit diesem Jahr ruht der Verkehr der am 7. Dezember 1981 zum technischen Denkmal erklärten Bahn. Die Bahn fuhr bis zu ihrem letzten Betriebstag ohne einen einzigen Unfall.

Am gegenüberliegenden Ufer der Lahn befindet sich die im selben Jahr 1979 eröffnete Kurwaldbahn.


Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Jahr 1872 entschloss sich die Stadt Bad Ems, um das Fernbleiben zahlreicher ausländischer Kurgäste zu kompensieren und dazu auf dem 350 m hohen Hohen Malberg ein Hotel zu bauen. Um das Hotel verkehrstechnisch zu erschließen, wird der Bau einer „Standseilbahn mit Wasserübergewichtsantrieb“ (Wasserballastbahn) beschlossen und hierfür im Jahr 1885 die Malbergbahn AG gegründet. Die Betreiberfirma wurde am 3. Dezember 1886 unter der Bezeichnung MAG in das Handelsregister in Köln eingetragen.

Die Bauarbeiten zum Hotel und zur Standseilbahn begannen bereits im November 1886 und endeten am 5. Juni 1887. An jenem Tag wurde auch die Malbergbahn feierlich in Betrieb genommen. Im Jahr 1926 ging die Konzession von der Gesellschaft Malbergbahn AG für 25 Jahre an das Hotel über. Als 1951 der Vertrag nicht verlängert wurde, ging die Bahn in den Besitz der Stadtwerke Bad Ems über. Bis zum Tag ihrer Einstellung war die Bahn rege besucht und stets gut ausgelastet. Dies rührte daher, dass man außer zu Fuß nur mit der Bahn auf den Berg zum Hotel und dem mittlerweile vorhandenen Café und Tierpark gelangen konnte. Die Malbergbahn fuhr bis zu ihrem letzten Betriebstag im Jahr 1979 ohne einem einzigen Unfall.

Als der TÜV Rheinland im selben Jahr 1979 aufgrund des Alters der Bahn schwere Mängel feststellte und die Stadt finanziell nicht in der Lage war, diese zu beheben, wurde der Betrieb vorläufig eingestellt. Am 7. Dezember 1981 wurde die Malbergbahn dann zu einem Industriedenkmal erklärt und ruht seitdem. Im Jahr 1999 wurde die mittlerweile sehr vom Vandalismus gezeichnete Bahn renoviert. Am 20. Juni 2000 beschloss der Rat der Stadt jedoch , die Bahn nicht wieder in Betrieb zu nehmen.

Die Malbergbahn liegt gegenüber der 1979 eröffneten Kurwaldbahn am anderen Ufer der Lahn.

Seit Juni 2000 kämpft ein Förderverein mit rund 150 Mitgliedern um den Erhalt und die Wiederinbetriebnahme der Standseilbahn.

Bedingt durch die neu errichtete Umgehungsstraße in Bad Ems, die in einem Tunnel unmittelbar an der Talstation vorbeiführt, steht zu befürchten, dass aufgrund des schlechten Zugangs die Bahn endgültig außer Betrieb bleibt.

Technik

Die Malbergbahn ist eine Wasserballastbahn mit Leiterzahnstange nach System Riggenbach. Diese dient als Bremszahnstange der Bremsung sowie der Regulierung der Fahrgeschwindigkeit, bei Stillstand der Fahrzeuge zusätzlich auch als Feststellbremse. Die zweigleisige Strecke hat eine Spurweite von 1000 Millimeter (Meterspur) und ist 520 Meter lang. Sie überwand bei einer maximalen Steigung von 54,5 Prozent (545 ‰) einen Höhenunterschied von 260 Metern. Die Höchstgeschwindigkeit lag bis 1963 bei 7 km/h, ab 1963 bei 12 km/h, die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug 5,4 km/h. Das Zugseil war 535 m lang, hatte einen Durchmesser von 4 cm und wog 4 Tonnen. Der Antrieb der Bahn erfolgte mittels Wasserkraft, das Betriebswasser wurde dabei vom Tal zu einem Vorratsbassin auf dem Berg hochgepumpt.

Siehe auch

Weblinks

50.3280555555567.71638888888897Koordinaten: 50° 20′ N, 7° 43′ O


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