Wasserbalast

Wasserbalast
Nerobergbahn in Wiesbaden 1907
Schematische Gleisbild-Darstellung von Wasserballastbahnen. Beispielhaft für drei Grundtypen sind: die Malbergbahn in Bad Ems, Deutschland, - stillgelegt (links), die Nerobergbahn in Wiesbaden, Deutschland (mitte) und die Funiculaire Neuveville-St.Pierre in Freiburg, Schweiz (rechts).
Historische Wasserballastbahn Funi in Freiburg (Schweiz)

Eine Wasserballastbahn ist eine Standseilbahn ohne elektrischen Antrieb. Ein Synonym dafür ist Wassergewichtsseilbahn.

Inhaltsverzeichnis

Bauweise und Antrieb

Die Bauweise der schienengebundenen und ausschließlich durch Schwerkraft betriebenen Seilbahn wurde vom Ingenieur Niklaus Riggenbach erfunden. Die Wagen eines Wagenpaares, das mit einem Zugseil über eine Seilscheibe in der Bergstation verbunden ist, wirken aufeinander jeweils als Gegengewicht. Beide Fahrzeuge besitzen einen Ballast-Wassertank. Beim unten stehenden Wagen wird der Tank geleert, während er beim oberen gefüllt wird. Das obere, nun schwerere Fahrzeug zieht das untere, leichtere bergauf. Die benötigte Wassermenge richtet sich dabei nach der Gewichtsdifferenz der Fahrgäste (etwa 80 l pro Fahrgast). Die Geschwindigkeit wird mit Bremsen in den Fahrzeugen reguliert, die meistens auf eine Zahnstange im Gleisbett wirken. Die Gleisanlage ist in der Regel eingleisig und in der Mitte mit einer Ausweichstelle versehen. Durch die besondere Weichenkonstruktion der Abtschen Weiche wird jeder Wagen automatisch auf eines der beiden Ausweichgleise geführt. Die schmale Trasse reduziert den Aufwand bei den oft benötigten Brückenkonstruktionen.

Geschichte

Frühe Standseilbahnen wurden häufig nach dieser Bauweise errichtet. Der Winterbetrieb war jedoch zeitweise eingeschränkt, sobald die Gefahr des Vereisens der Wassertanks bestand. Ebenso erwies sich die Zwangspause, die bis zur nächsten Fahrt durch das erneute Befüllen notwendig war, als nachteilig. Außerdem erhöhten das hohe Betriebsgewicht und die große Achslast der Wagen den Wartungsaufwand der gesamten Anlage. Nur wenige Bahnen mit Wasserballastbetrieb haben daher weltweit überlebt, die meisten wurden bis Mitte des vorigen Jahrhunderts auf elektrischen Betrieb umgestellt.

Bahnen

Mit Wasserballast verkehrende Standseilbahnen

Auf elektrischen Betrieb umgestellte Wasserballastbahnen

(unvollständige Liste)

Deutschland

Österreich

Schweiz

Tschechien

Stillgelegte Wasserballastbahnen

(unvollständige Liste)

  • Malbergbahn in Bad Ems, Deutschland, (eröffnet 1887 stillgelegt 1979) Webseite
  • Krahnenbergbahn in Andernach am Rhein, Deutschland, (eröffnet 1895, Betrieb eingestellt 1941)

Siehe auch

Weblinks


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