- Malvaceae
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Malvengewächse Systematik Überabteilung: Samenpflanzen (Spermatophyta) Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta) Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige (Rosopsida)Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae) Ordnung: Malvenartige (Malvales) Familie: Malvengewächse Wissenschaftlicher Name Malvaceae Juss. Die Malvengewächse (Malvaceae) sind eine Familie der Bedecktsamigen Pflanzen mit weltweiter Verbreitung. Die Familie wird gegliedert in neun Unterfamilien mit 243 Gattungen und enthält 4225 Arten.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Es gibt Gehölze, d. h. Sträucher und Bäume, und krautige Pflanzen. Die Malvengewächse besitzen oft Schleimzellen und Sternhaare. Die Laubblätter sind wechselständig, fingernervig und handförmig gelappt oder ungeteilt.
Die Früchte sind entweder Kapseln oder Spaltfrüchte.
Bei vielen Arten existiert als Besonderheit der Blüten eine sogenannte sekundäre Vielzähligkeit der Staubblätter. Bei der Unterfamilie Malvoideae sind die Staubfäden der vielen Staubblätter zu einer den Stempel umgebenden Röhre verwachsen, dem sogenannten Androgynophor.
Systematik
In die Familie der Malvengewächse (Malvaceae) wurden einige Taxa neu eingegliedert, darunter die ehemaligen Familien der Lindengewächse, der Wollbaumgewächse und der Sterkuliengewächse. Diese neu eingeordneten ehemaligen Familien sind nun nur noch Unterfamilien. Die meisten Taxa, die die bisherige Familie der Malvengewächse bildeten, sind jetzt in der Unterfamilie Malvoideae zu finden; deshalb hier die Bezeichnung „Malvengewächse im engeren Sinne“. Die Familie ist jetzt gegliedert in neun Unterfamilien (hier mit den jeweils wichtigsten Gattungen der Unterfamilien):
Unterfamilien und einige wichtige Gattungen
In Klammern ist die Anzahl der Arten in der jeweiligen Gattung angegeben.
- Wollbaumgewächse (Bombacoideae): Mit 16 Gattungen und 120 Arten.
- Brownlowioideae: Mit acht Gattungen und 68 Arten. Heimat: Tropen, hauptsächlich in der Alten Welt.
- Byttnerioideae: Mit 26 Gattungen und 650 Arten. Heimat: Tropen weltweit, mit einem Schwerpunkt in Südamerika;
- Ayenia (70),
- Byttneria (135),
- Hermannia (100),
- Melochia (55),
- Theobroma (20), wichtigste Art der Gattung ist der Kakaobaum.
- Dombeyoideae: Mit 21 Gattungen und 381 Arten. Beheimatet in den tropischen Gebieten der Alten Welt (also keine Arten in Amerika und Australien);
- Dombeya (225),
- Melhania (60),
- Trochetia (6).
- Grewioideae: Mit 25 Gattungen und 770 Arten. Heimat hauptsächlich in den Tropen, weltweit;
- Helicteroideae: Mit acht bis zehn Gattungen und 95 Arten. Heimat: Tropen, hauptsächlich Asien:
- Tribus Helictereae
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- Helicteres (40)
- Tribus Durioneae: Mit sechs Gattungen:
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- Boschia Korth.
- Coelostegia Benth.
- Cullenia Wight
- Durianbäume (Durio Adans.) (27), mit der Durian als wichtigsten Art.
- Kostermansia Soeg. Reksod.
- Neesia Blume (8).
- Malvoideae (Malvengewächse im engeren Sinne): Mit 78 Gattungen und 1670 Arten:
- Zimmerahorn Abutilon (100), einige Arten sind beliebte Zimmerpflanzen.
- Cristaria (75),
- Baumwolle Gossypium (40),
- Roseneibisch oder Hibiskus Hibiscus (300),
- Sida (200),
- Nototriche (100),
- Pavonia (150),
- Abelmoschus (15).
- Sterkuliengewächse (Sterculioideae): Mit zwölf Gattungen und 430 Arten.
- Lindengewächse (Tilioideae): Mit drei Gattungen und 50 Arten. Die Arten dieser Unterfamilie sind im Gemäßigten Klima der Nordhalbkugel beheimatet:
- Craigia
- Mortoniodendron
- Linden (Tilia) mit 23 Arten; wichtigste Gattung der Unterfamilie.
Malvengewächse als Futterpflanze
Einige Malvengewächse stellen wichtige Futterpflanzen für den Malven-Dickkopffalter (Carcharodus alceae) dar. So ernähren sich die Raupen dieser Schmetterlingsart vor allem von Weg-Malven (Malva neglecta) und Moschus-Malven (Malva moschata).[1]
Bilder
Goethea cauliflora, tropische Art, die ihre Blüten direkt am Stamm ausbildet (Cauliflorie)
Blütendiagramm von Malva.
Quellen
- Beschreibung der Familie der Malvaceae bei der APWebsite (engl.)
- malvaceae.info.
Einzelnachweise
- ↑ Heiko Bellmann: Der Neue Kosmos Schmetterlingsführer, Schmetterlinge, Raupen und Futterpflanzen, S. 108, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 2003, ISBN 3-440-09330-1
Weblinks
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