- Apache Mohave
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Wohngebiet Systematik Kulturareal: Südwesten Sprachfamilie: Hoka-Sprachen Sprache: Yuma Stammesgruppe: Yuma Stamm, Volk: Yavapai Synonyme Apache Mohave, Yavapai-Apachen Die Yavapai, auch als Apache Mohave oder Yavapai-Apachen bezeichnet, sind ein Yuma sprechender Indianerstamm aus der Hoka-Sprachfamilie und bewohnten das Land vom Verde Valley bis zum Colorado River zwischen Gila und Bill Williams River im heutigen Staat Arizona im Südwesten der USA. Zusammen mit den eng verwandten Walapai und Havasupai zählen sie zu den Hochland-Yuma. Die Bedeutung des Namens ist unklar, möglicherweise stammt er von dem indianischen Begriff En-ya-va-pai-aa und heißt Volk der Sonne.
Inhaltsverzeichnis
Wohngebiet
Ihr Stammesgebiet im westlichen Arizona erstreckte sich von den Pinal und Mazatzal Mountains bis zum Land der Halchidhoma und Chemehuevi in der Nähe des Colorado Rivers und des Williams und Santa Maria River und seinen Nebenflüssen fast bis zum Gila River. Heute leben sie in drei Reservationen: Yavapai-Prescott-Reservation, Fort-McDowell-Community und Camp-Verde-Yavapai-Apache-Reservation. Die beiden letzten werden mit den Apachen geteilt.
Geschichte
Aus ihren Überlieferungen geht hervor, dass sie einst einen gemeinsamen Stamm mit den Walapai bildeten, aber durch interne Streitigkeiten kam es zur Spaltung. Seit dieser Zeit werden die Walapai, zusammen mit den Havasupai, Maricopa und Pima, als Feinde angesehen. Sie unterhielten freundschaftliche Beziehungen zu den Westlichen Apachen, besonders zu den Tonto, mit denen es auch viele Mischehen gab. Infolgedessen wurden die Yavapai oft (und irreführend) als Apache Mohave oder Yavapai-Apache bezeichnet.
Vermutlich stießen 1583 die ersten spanischen Konquistadoren auf die Yavapai. Später folgten weitere Spanier, im Jahre 1604 zum Beispiel Juan de Onate. Der Kontakt zu den Spaniern war jedoch sehr spärlich und die Yavapai verstanden es, außerhalb der Reichweite von Kirche und spanischer Krone zu bleiben. In den 1860er Jahren wurde ihr Land von amerikanischen Goldsuchern und Bergleuten überschwemmt. Blutige Kämpfe und Massaker waren die Folge und dauerten so lange, bis General George Crook die Yavapai und Apachen 1872 unterwarf.
Man brachte 1.500 Yavapai und Apachen zum Camp Verde Armeeposten (in der Nähe des heutigen Ortes Cottonwood (Arizona) und von dort am 27. Februar 1875 in die San-Carlos-Reservation. Die Indianer, einschließlich Kinder, Alter und Kranker, wurden von Soldaten unter dem Kommando von Commissioner L.E. Dudley gezwungen, durch die Hochwasser führenden Flüsse, über Bergpässe und durch enge Canyons, bei sehr schlechtem Wetter über 300 km bis zur San Carlos Reservation zu laufen. Mehrere hundert Menschen, die genaue Zahl ist nicht bekannt, verloren dabei ihr Leben. Noch heute wird an dieses Ereignis jedes Jahr mit dem Yavapai-Apache Exodus Day gedacht.
Fünfundzwanzig Jahre lang blieben sie in San Carlos und begannen dann, in ihre alte Heimat zurückzugehen. Einige siedelten bei Fort McDowell, als sie feststellen mussten, dass ihr früheres Land von weißen Siedlern besetzt war. Andere kehrten nach Camp Verde zurück und am 15. September 1903 gründete der Kongress die Verde-River-Reservation auf dem Gebiet der Agentur. 1935 errichtete man eine dritte Reservation für die Yavapai nördlich von Prescott.
Lebensweise und Kultur
Anders als ihre Yuma sprechenden Verwandten am Colorado River kannten die Yavapai keine Agrikultur, sondern führten ein halbnomadisches Dasein und lebten ausschließlich von der Jagd und von essbaren wilden Pflanzen. Sie wohnten in Höhlen und in Hütten aus Zweigen, die den Wickiups der Apachen ähnelten.
Mit Ausnahme der Fort McDowell Reservation, in der es bewässertes Farmland gibt, sind die Ressourcen extrem eingeschränkt. Heute leben viele von Farmarbeit, Viehzucht und Lohnarbeit.
Sehr schöne in Wulsttechnik geflochtene Körbe, die in Material, Muster, Form und Technik denen der Westlichen Apachen identisch sind, werden gelegentlich noch hergestellt.
Demografie
Der Stamm zählte niemals über 1.500 Mitglieder und war in drei Unterstämme aufgeteilt, die wiederum aus mehreren kleineren Gruppen bestanden. James Mooney schätzte die Yavapai auf 600 Angehörige im Jahr 1680. Für das Jahr 1873 werden etwa 1.000 Stammesmitglieder angegeben, während man 1903 von etwa 500 bis 600, im Jahr 1906 von 520 Yavapai berichtete. 1910 gab es laut Indian Office 549 und 1923 von 708 Angehörige. Der US-Zensus von 2000 zählte 879 Yavapai. 1990 sprachen noch 163 ihre traditionelle Stammessprache.
Literatur
- William C. Sturtevant (Hrsg.): Handbook of North American Indians, Smithsonian Institution Press, Washington D.C.
- Alfonso Ortiz (Hrsg.): Southwest Vol. 9, 1979 ISBN 0-16-004577-0
- Alfonso Ortiz (Hrsg.): Southwest Vol.10, 1983 ISBN 0-16-004579-7
- Tom Bathi: Southwestern Indian Tribes, KC Publications, Las Vegas 1995
Weblinks
Siehe auch
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