- Apfelbaumer Zug
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Apfelbaumer Zug Abbau von Eisenerz Größte Tiefe 700 m Seltene Mineralien Dolomit, Rhodochrosit Beschäftigte 290 (1908)[1] Betriebsbeginn vor 1720 Betriebsende 1908/1927 Geografische Lage Koordinaten 50° 48′ 55″ N, 7° 57′ 14″ O50.8152777777787.9538888888889Koordinaten: 50° 48′ 55″ N, 7° 57′ 14″ O Lage Apfelbaumer ZugGemeinde Brachbach Kreis Landkreis Altenkirchen Revier Bergrevier Daaden-Kirchen Apfelbaumer Zug war eine der größten Eisenerzgruben in der Ortsgemeinde Brachbach im Landkreis Altenkirchen in Rheinland-Pfalz.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ihre erste Erwähnung fand die Grube im Jahr 1720 unter dem Namen „Apfelbaum“. Vermutlich ist sie aber schon älter. Am 29. Januar 1836[2] wurde das Betriebsrecht neu verliehen, diesmal unter dem Namen „Apfelbaumer Zug“.
Am 29. September 1897 fand eine Konsolidation statt. Tiefbau wurde ab 1860 betrieben, der Schacht wurde ab 1880 abgeteuft[2], ab 1882 war er in Betrieb. Er hatte eine Größe von 3,73 x 1,98 m[3], wurde später auf 4,5 x 5,0 m vergrößert und eine Teufe von 393 m. In 300 m Tiefe bestand eine Verbindung zur Grube Ecke.[2] Die Gesamtteufe der Grube betrug 700 m.[1] Nach der Stilllegung wurde der Schacht nicht verfüllt. 1880 wurden 2.565 t Brauneisenstein und 7.011 t Spateisenstein (mit Ecke) gefördert.[3] 1885 stieg die Förderung auf 14.990 t, bis 1903 auf 41.990 t.[4] Ab 1903 wurde mit Benzinloks gearbeitet. Am 8. August 1908 stürzten technische Anlagen in den Schacht und rissen diesen kaputt.[1] 290 Belegschaftsmitglieder verloren ihren Arbeitsplatz. Die Grube wurde darauf hin stillgelegt.
Im Jahre 1910 wurde die Arbeit im Schacht wieder aufgenommen, aber nicht weit gebracht. Ab Herbst 1920 wurde die Grube wiederaufgewältigt, 1923 folgte die Stilllegung aufgrund der Wirtschaftskrise.[1] Bis zur Stilllegung am 1. Januar 1927 fand geringer Abbau statt. Gefördert wurden in den beiden Jahren 1925/26 4.259 t Spateisenstein und 60 t Kupfererz gefördert. Dann wurde die Grube endgültig geschlossen. 98 Belegschaftsmitglieder verloren ihren Arbeitsplatz. Zum Schluss gehörte der Grubenbesitz zum Eisenzecher Zug.[1]
Das Gangmittel führte in den oberen Teufen Brauneisenstein, mit der Teufe nur noch Spateisenstein. Der Fe-Gehalt im Spateisenstein betrug nach der Röstung 45,15 %.[3]
Konsolidationen
Etliche Konsolidationsgruben gab es. Schon an den Namen der meisten könnte man erkennen, dass diese zur Grube „Apfelbaumer Zug“ gehören:
- Birnbaum, * 26. Juli 1849
- Eichbaum, * 19. Juli 1860
- Fuchs, * 29. Januar 1836
- Junger Apfelbaum, * 13. Juni 1849
- Kirschenbaum, * 30. Januar 1836
- Neue Fortuna, * 22. Dezember 1859
- Nussbaum, * 26. Juli 1849
- Pflaumenbaum, * 22. Dezember 1859
- Tannenbaum (Ortsgebiet Mudersbach), * 16. August 1860
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Horst G. Koch: Königin der Eisensteingruben. - Eisenzecher Zug/Reinhold-Forster-Erbstollen, Verlag Gudrun Koch, Siegen 1986.
- ↑ a b c Ute Bosbach: Spurensuche im Eisenland - Unterwegs auf Erzstraßen und Bergmannspfaden, amadeusmedien, November 2006
- ↑ a b c A. Ribbentrop: Beschreibung des Bergreviers Daaden-Kirchen; Bonn 1882
- ↑ Hans Dietrich Gleichmann: Der Füsseberg – Die große Zeit des Siegerländer Eisenerzbergbaus, Bertelsmann Fachzeitschriften-Verlag Gütersloh, 1994.
Weblinks
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