- Marcus Caelius
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Marcus Caelius (* um 45 v. Chr.; † vermutlich 9 n. Chr. in der Varusschlacht) war Centurio der römischen Legio XVIII. Er ist nur bekannt durch sein Kenotaph, das in der frühen Neuzeit im Militärlager Vetera (in der Nähe von Xanten) aufgefunden wurde und den Tod des Marcus Caelius in der Varusschlacht angibt. Dieses Kenotaph bildet die bislang einzige archäologisch-epigraphische Quelle für das tatsächliche Stattfinden der sogenannten „Schlacht im Teutoburger Wald“. Es befand sich seit 1820 im Besitz der Universität Bonn und wurde 1893 nach Eröffnung dem Rheinischen Landesmuseum Bonn (heute LVR-LandesMuseum Bonn) übereignet, wo der Stein bis heute zu besichtigen ist.
Der so genannte Caeliusstein zeigt den Geehrten in seiner vollen Uniform und all seinen militärischen Auszeichnungen: ordensartige Phalerae auf dem Brustpanzer, Armreife (armillae) und auf dem Kopf die Bürgerkrone (corona civica). In der Hand hält er den Stock (vitis) als Zeichen für das Recht, seine Untergebenen züchtigen zu dürfen. Marcus Caelius wird auf seinem Denkmal von seinen beiden freigelassenen Sklaven flankiert, die vermutlich ebenfalls in der Schlacht zu Tode kamen.
Die Inschrift lautet:
- M(arco) Caelio T(iti) f(ilio) Lem(onia tribu) Bon(onia)
- [I] o(rdini) leg(ionis) XIIX ann(orum) LIII s(emissis)
- [ce]cidit bello Variano ossa
- [lib(ertorum) i]nferre licebit P(ublius) Caelius T(iti) f(ilius)
- Lem(onia tribu) frater fecit
Übersetzung der lateinischen Inschrift:
- Für Marcus Caelius, Sohn des Titus, aus der Tribus Lemonia, aus Bononia (Bologna), Centurio 1. Ordnung der 18. Legion, 53 Jahre und ein halbes alt. Er ist gefallen im Krieg des Varus. Die Gebeine der Freigelassenen dürfen hier bestattet werden. Publius Caelius, Sohn des Titus, aus der Tribus Lemonia, sein Bruder, hat (den Grabstein) gemacht.
Außerdem werden die Namen der beiden Freigelassenen, Marcus Caelius Privatus und Marcus Caelius Thiaminus, genannt.
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Ende des 16. Jh. im Codex Pighianus von Stephanus Winandus Pighius
(Staatsbibliothek Berlin) -
1721 in der 2. Auflage der Annales Cliviae des Werner Teschenmacher
(Stadtarchiv Kleve)
Literatur
- Hans-Joachim Schalles und Susanne Willer (Hrsg.): Marcus Caelius. Tod in der Varusschlacht. Landschaftsverband Rheinland/Rheinisches Landesmuseum und Primus Verlag; Xanten, Bonn, Darmstadt 2009, ISBN 978-3-89678-808-5, (= Kataloge des LVR-Römermuseums im Archäologischen Park Xanten, 3; = Kataloge des LVR-Landesmuseums Bonn, 11)
- Rainer Wiegels: Der Caelius-Grabstein als Zeugnis frühneuzeitlicher Antikebegeisterung. In: ders. (Hrsg.): Antike neu entdeckt: Antikerezeption im 18. Jahrhundert in Norddeutschland unter besonderer Berücksichtigung der Osnabrücker Region. Interdisziplinäres Colloquium an der Universität Osnabrück vom 16.-18. Februar 2000. Bibliopolis, Möhnesee 2002. S. 35-70. ISBN 3-933925-25-8
Quellen
Weblinks
- Abbildungen
- Seite zum Grabstein beim Gymnasium „Schloß Neuhaus“
- Seite zum Grabstein bei der Universität des Saarlandes
- Sonderausstellung Marcus Caelius. Tod in der Varusschlacht im RömerMuseum Xanten im Archäologischen Park, 24. April bis 30. August 2009 und anschließend vom 24. September 2009 bis 24. Januar 2010 im LVR-LandesMuseum Bonn
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