- Margaret Fuller
-
Sarah Margaret Fuller (* 23. Mai 1810 in Cambridge, Massachusetts; † 19. Juni 1850 vor Fire Island, New York) war eine US-amerikanische Schriftstellerin und Journalistin aus dem engsten Kreis der Transzendentialisten, zudem Aktivistin für Frauenrechte. Ihr einflussreiches Hauptwerk Frauen im 19. Jahrhundert erschien 1845. Sie trat auch als Übersetzerin aus dem Deutschen hervor.[1]
Inhaltsverzeichnis
Leben
Die Tochter des Juristen Timothy Fuller erhielt eine strenge, klassische Erziehung. 1836 unterrichtete Margaret Fuller an der Temple School in Boston und zwischen 1837 und 1839 in Providence, Rhode Island. Sie freundete sich mit Ralph Waldo Emerson an und war an der Schaffung organisatorischer Strukturen des Transzendentalismus in Concord (Massachusetts) beteiligt. Sie gab das transzendentalistische Magazin The Dial in den ersten beiden Jahren seiner Existenz zwischen 1840 und 1842 heraus. Als sie 1844 als Literaturkritikerin zu Horace Greeleys New York Tribune wechselte, wurde sie die erste weibliche Journalistin im Redaktionsstab einer größeren Tageszeitung.
Mitte der 1840er Jahre organisierte sie Diskussionsrunden für Frauen, in denen Themen wie Kunst, Erziehung und Frauenrechte erörtert wurden. Daran beteiligten sich auch etliche bekannte Aktivistinnen der Frauenrechtsbewegung. Ideen, die in diesen Diskussionen zur Sprache kamen, entwickelte Fuller in Frauen im 19. Jahrhundert weiter. Darin spricht sie sich für die Unabhängigkeit von Frauen aus. Die New York Tribune schickte sie als Auslandskorrespondentin nach Europa. Dort interviewte sie viele prominente Schriftsteller wie George Sand und Thomas Carlyle.
In Italien lernte sie den Revolutionär Giovanni Ossoli kennen und heiratete ihn 1847. Später bekamen die beiden einen Sohn. Das Paar unterstützte Giuseppe Mazzinis Revolution für die Errichtung einer Römischen Republik 1849. Während Ossoloi kämpfte, stellte sich Fuller einem Krankenhaus als Helferin zur Verfügung. Die gesamte dreiköpfige Familie kam 1950 um, als das Schiff, das sie von Italien zurück nach Amerika bringen sollte, vor Fire Island sank. Dabei ging auch Fullers Buchmanuskript über die Geschichte der Römischen Republik verloren. Viele ihrer Schriftstücke wurden von ihrem Bruder Arthur unter dem Titel At home and Abroad (1856) und Live Without and Life Within (1858) herausgegeben. Ein Gedenkstein für Fuller steht auf dem Mount Auburn-Friedhof in Cambridge.
Trivia
- Ihr Geburtshaus ist bis heute erhalten geblieben und wird jetzt von einer aktiven Gemeinschaft mit einem weitreichenden Programm genutzt.
- Der berühmte Architekt und Konstrukteur Richard Buckminster Fuller (1895−1985) ist ihr Großneffe, ebenso wie der Journalist und Schriftsteller John Phillips Marquand (1893-1960), der 1938 den Pulitzer-Preis für seinen Roman Der selige Mister Apley erhielt.
- Margaret Fuller gilt als Vorbild für Zenobia, eine Hauptfigur in Nathaniel Hawthornes The Blithedale Romance (1852).
Ausgaben
- Literature and Art, New York 1852 (Digitalisat)
- Women in the nineteenth century, London 1855 (Digitalisat); spätere Ausgabe New York 1869 (Digitalisat, E-Text)
- Memoirs, Boston 1857 (Digtalisate: Teil 1, Teil 2; E-Texte: Teil 1, Teil 2)
- At home and abroad; or, Things and thoughts in America and Europe, 1856, spätere Ausgaben: Boston 1874 (Teildigitalisat); New York 1869 (Digitalisat,E-Text)
- Art, literature, and the drama, New York 1869 (Digitalisat), enthält Papers on literature and art und Fullers Übersetzung von Goethes Torquato Tasso
- Life without and life within. Or, Reviews, narratives, essays, and poems, 1858, spätere Ausgabe: New York 1869 (Digitalisat)
Literatur
- A. W. Brown: Margaret Fuller, New York 1964
- Russell E. Durning: Margaret Fuller, citizen of the world. An intermediary between European and American literatures. (= Jahrbuch für Amerikastudien; Beiheft 26). Winter, Heidelberg 1969
- B. G. Chevigny: The woman and the myth. Margaret Fullers life and writings, New York 1976
- Abby Slater: In search of Margaret Fuller. A biography, New York 1978
- Paula Blanchard: Margaret Fuller: From Transcendentalism to Revolution, Reading, Massachusetts 1987
- Donna Dickenson: Margaret Fuller: Writing a Woman's Life, New York 1993
- Joan von Mehren: Minerva and the Muse: A Life of Margaret Fuller, Amherst, Massachusetts 1994.
- Dieter Schulz: Amerikanischer Transzendentalismus. Ralph Waldo Emerson, Henry David Thoreau, Margaret Fuller, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1997, ISBN 3-534-09407-7
- Fritz Fleischmann (Hrsg.): Margaret Fuller's cultural critique. Her age and legacy, Lang, New York u. a. 2000, ISBN 0-8204-3952-5 (Aufsatzband)
- Christel-Maria Maas: Margaret Fullers transnationales Projekt. Selbstbildung, feminine Kultur und amerikanische Nationalliteratur nach deutschem Vorbild, Universitätsverlag Göttingen, Göttingen 2006, ISBN 3-938616-38-5 (zugl. Göttingen, Univ., überarb. Diss., 2004), Volltext als PDF
Einzelnachweise
- ↑ Goethes Gespräche mit Eckermann, Briefwechsel Karoline von Günderode / Bettina von Arnim
Weblinks
Commons: Margaret Fuller – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Literatur von und über Margaret Fuller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biografie, Literatur & Quellen zu Margaret Fuller auf fembio.org des Institutes für Frauen-Biographieforschung
Kategorien:- Autor
- Literatur (Englisch)
- Literatur (19. Jahrhundert)
- Essay
- Übersetzung (Literatur)
- Frauenrechtler
- Reformpädagoge
- Person des Unitarismus
- US-amerikanischer Journalist
- Geboren 1810
- Gestorben 1850
- Frau
Wikimedia Foundation.