Margarete Gröwel

Margarete Gröwel

Margarete Gröwel (* 14. August 1899 in Hamburg; † 20. Januar 1979 in Salzburg) war eine deutsche Politikerin der CDU. Gröwel war in der ersten Legislaturperiode (1949–1953) Mitglied des Deutschen Bundestages. Sie war dort Vorsitzende des Büchereibeirates.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Gröwel absolvierte zunächst eine Lehrerinnenausbildung und war an einer katholischen Schule in St. Georg tätig. Nachdem die katholischen Schulen in Hamburg 1934 geschlossen worden waren, studierte sie an der Universität Hamburg Philologie, Geschichte, Völkerkunde und Philosophie. Sie wurde anschließend ei Georg Thilenius zum Dr. phil. promoviert, in ihrer Dissertation schrieb sie über die Erziehungsprobleme der Indianerkinder in den Vereinigten Staaten. Sie bestand nach ihrer Promotion das Examen und war danach am Institut für Lehrerfortbildung tätig. Nebenbei unterrichtete sie an einer Realschule in Hamburg. Im Jahr 1944 wurde sie als bekennende Christin und NS-Gegnerin im Rahmen der Aktion Gewitter verhaftet und in das Konzentrationslager Fuhlsbüttel eingeliefert.[1] Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges arbeitete sie in der Bibliothek des Hamburger Museums für Völkerkunde. Gröwel war mit Maximilian Sztollar verheiratet. 1953 wurde sie als erste Frau im deutschen Konsulardienst Konsulin in Houston.[2] Sie plante die Förderung der Handelsbeziehungen zwischen Westdeutschland und dem amerikanischen Südwesten zu fördern. Nach Ihrer Zeit in Houston war sie von 1962 bis 1964 in gleicher Funktion in Lüttich tätig.

Seit ihrer Heirat mit dem österreichischen Ingenieur Maximilian Sztollar im Jahr 1953 führte sie den Namen Sztollar-Gröwel.

Politik

Gröwel trat 1921 der Zentrumspartei bei und war bis 1933 für diese in Hamburg aktiv. Nach ihrer Freilassung aus dem Konzentrationslager nach dem Krieg, beteiligte sie sich weiter in der Politik und war Mitbegründerin der CDU Hamburg, deren Landesvorstand sie bis 1953 angehörte. Als die CDU nach der Bürgerschaftswahl 1946 über eine Regierungsbeteiligung in Hamburg verhandelte, war sie neben Ascan Klée Gobert und Gerd Bucerius als Präses der Kulturbehörde im Gespräch.[3] Im Oktober 1950 wurde sie auf dem ersten Bundesparteitag in Goslar zum Mitglied des Vorstandes der CDU Deutschlands gewählt. Ein Jahr später kandidierte sie erfolgreich als gemeinsame Bundestagskandidatin von CDU und FDP im Wahlkreis Hamburg IV. Beide Parteien hatten hier ein Wahlabkommen getroffen. Im Parlament wandte sie sich insbesondere denFrauenfragen zu und war Vorsitzende des Büchereiausschusses des Bundestages. Sie war Vorsitzende des Frauenarbeitskreises der CDU und Beiratsmitglied der Deutschland-Zentrale der Weltorganisation der Mütter aller Nationen (WOMAN). Am Ende der Legislaturperiode schied sie sowohl aus dem Bundestag, als auch aus dem Bundesvorstand aus, um als erste deutsche Konsulin in die Vereinigte Staaten zu gehen.

Werke

  • Haltung und Erziehung des Kindes bei den nordamerikanischen Indianern. Evert, Hamburg 1937 (Dissertation, Universität Hamburg).

Literatur

Einzelnachweise

  1. Helmut Stubbe da Luz: Union der Christen – Splittergruppe – Integrationspartei. Wurzeln und Anfänge der Hamburger CDU bis Ende 1946. Dissertation, Universität Hamburg, 1990.
  2. Helmut Stubbe da Luz: Margareta Gröwel. In: Günther Buchstab u.a. (Hrsg.): Christliche Demokraten gegen Hitler: Aus Verfolgung und Widerstand zur Union. Herder, Freiburg 2004, ISBN 3-451-20805-9, S. 227.
  3. Christof Brauers: Die FDP in Hamburg 1945 bis 1953. M-Press Meidenbauer, München 2007, ISBN 978-3-89975-569-5, S. 271.

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