- Marguerite Steinheil
-
Marguerite Jeanne „Meg“ Steinheil, geborene Japy (* 16. April 1869 in Beaucourt (Territoire de Belfort); † 17. Juli 1954 in Hove) war eine französische Ehefrau und Mätresse.
Ihr erster Mann war der Maler Adolphe Steinheil (Heirat am 9. Juli 1890).
Im Jahr 1897 wurde sie in Chamonix dem damaligen französischen Präsidenten Félix Faure vorgestellt. Bekannt wurde sie, weil sie als dessen Mätresse in pikanter Weise an seinem Ableben beteiligt war: Faure traf sich zwischen zwei Sitzungen mit Steinheil im Blauen Salon des Élysée-Palasts; beim Oralverkehr erlitt er dann einen Gehirnschlag, an dessen Folgen er noch am gleichen Abend starb. Marguerite Steinheil erhielt daraufhin den Beinamen „la Pompe Funèbre“ (französisch wörtlich: „die Trauerpumpe“, in Anspielung auf „les Pompes funèbres“, den Begriff für ein Beerdigungsinstitut).
Am 31. Mai 1908 wurden ihr Mann Adolphe und ihre Stiefmutter Madame Japy, die zu Besuch war, in der Pariser Wohnung der Steinheils tot aufgefunden. Madame Japy hatte einen Herzanfall, Adolphe Steinheil wurde erdrosselt. Marguerite wurde des Mordes angeklagt. Der Prozess erregte großes Aufsehen, u. a. weil dabei viele ihrer Verehrer namentlich bekannt wurden. Am 14. November 1909 wurde sie freigesprochen.
Später lebte sie in London unter dem Namen Mme. de Serignac. Dort heiratete sie am 26. Juni 1917 Robert Brooke Campbell Scarlett (6. Baron Abinger, † 1927) und wurde Lady Abinger.
Sie starb am 18. Juli 1954 in einem Altersheim in Hove.
Literatur
- Armand Lanoux: Madame Steinheil ou la Connaissance du président. 1983
Wikimedia Foundation.