Maria Deku

Maria Deku

Maria Deku (* 18. März 1901 in Düsseldorf; † 19. April 1983 in Kleinblittersdorf; geborene Maria Karwatzki) war eine deutsche Politikerin der CSU sowie Friedensaktivistin.

Biographie

Maria Karwatzki wurde als Tochter eines ostpreußischen Volksschuldirektors und einer moselländischen Winzertochter geboren. Nach dem Abitur in Köln nahm sie ein Studium der Germanistik und Sprachwissenschaften auf, 1922 heiratete sie den Juristen Dr. Rudolf Deku aus Krefeld.

Ab 1925 arbeitete Deku im Katholischen Deutschen Frauenbund mit. Durch die Repressalien der Nationalsozialisten, deren Gegner Deku und ihr Ehemann waren, war Maria Deku gezwungen, auf eine Odyssee durch ganz Deutschland zu gehen, ehe sie sich mit ihrer jüngsten Tochter 1943 in Hauzendorf (heute zu Bernhardswald/Landkreis Regensburg gehörig) niederließ.

Nach Kriegsende wurde Deku von der Militärregierung als Dezernentin bei der Regierung von Niederbayern/Oberpfalz im Entnazifizierungsreferat eingesetzt. Schon 1946 gehörte sie dem Landesausschuss der neu gegründeten CSU an. Sie wurde Mitglied des bayerischen Vorparlaments (Februar - Juni 1946) sowie Mitglied und Schriftführerin der Verfassunggebenden Landesversammlung von Juli bis November 1946. Von Dezember 1946 bis Februar 1948 war sie Mitglied des Bayerischen Landtages für die Stimmkreise Neunburg vorm Wald und Sulzbach-Rosenberg und gehörte vier Ausschüssen an. Ihr Ehegatte Rudolf Deku war von Juni 1946 bis September 1947 Landrat des Kreises Sulzbach-Rosenberg.

Angefeindet wurde Maria Deku, als in der Verfassunggebenden Landesversammlung die Verankerung des Amtes eines „bayerischen Staatspräsidenten“ in der Verfassung mit nur einer Stimme Mehrheit abgelehnt wurde. Zwar hatten auch andere CSU-Abgeordnete hiergegen gestimmt, doch richtete sich die Verärgerung der Befürworter eines Staatspräsidenten-Amtes vorrangig gegen Maria Deku, weil sie eine Nichtbayerin („Preußin“) war. Als ihr Mann zum 1. Dezember 1947 zum Oberkreisdirektor in Aachen berufen wurde, verließ auch Maria Deku Bayern und legte ihr Landtagsmandat nieder. Damit beendete sie ihre politische Karriere, war aber weiter im katholischen deutschen Frauenbund, im Kinderschutzbund und in der Claudel-Gesellschaft tätig. Darüber hinaus engagierte sie sich besonders in der internationalen Frauen- und Friedensbewegung.

1983 starb sie in Kleinblittersdorf, wo sie bei ihrer Tochter die letzten Lebensjahre verbracht hatte.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Maria Deku — (March 18, 1901 in Düsseldorf April 19, 1983) was a German politician, representative of the Christian Social Union of Bavaria. Between December 1946 and February 1948 she was a member of the Landtag of Bavaria. See also List of Bavarian… …   Wikipedia

  • Deku — ist der Name folgender Personen: Anthony Deku (* 1923), ghanaischer Politiker und ehemaliger hoher Polizeibeamter Maria Deku (1901–1983), deutsche Politikerin der CSU, Landrätin des Landkreis Amberg Sulzbach und Friedensaktivistin Diese Seite ist …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Def–Dek — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Bayerischen Landtags (1. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Bayerischen Landtags in der 1. Wahlperiode (16. Dezember 1946 bis 20. November 1950). Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z …   Deutsch Wikipedia

  • Burg Bischofsstein — Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Burg Bischofstein an der Mosel; für andere Bedeutungen siehe Bischofstein (Begriffsklärung). Burg Bischofstein …   Deutsch Wikipedia

  • Pauluskapelle — Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Burg Bischofstein an der Mosel; für andere Bedeutungen siehe Bischofstein (Begriffsklärung). Burg Bischofstein …   Deutsch Wikipedia

  • Schullandheim Burg Bischofstein — Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Burg Bischofstein an der Mosel; für andere Bedeutungen siehe Bischofstein (Begriffsklärung). Burg Bischofstein …   Deutsch Wikipedia

  • Lichtmess — 1. An Lichtmess (2. Febr.) lässt man (Arbeit und) das Spinnrad in Ruh , damit der Wolf keinen Schaden thu . (Masuren.) – Boebel, 6. 2. An Lichtmess muss die Lerche singen und sollt der Kopf ihr auf dem Stein zerspringen. (Oels.) – Boebel, 10. 3.… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Liste des diplomatischen Korps in Ghana — Inhaltsverzeichnis 1 Afghanistan 2 Ägypten 3 Algerien 4 Angola 5 Äquatorialguinea …   Deutsch Wikipedia

  • List of trees — The following is a partial list of trees of significance in history, religion, size or age. The list includes actual trees located throughout the world, as well as trees from myths and trees from fiction. Real forests and individual trees… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”