Maria Königin des Friedens (Laibarös)

Maria Königin des Friedens (Laibarös)
Gesamtansicht

Die Kapelle Maria Königin des Friedens im oberfränkischen Dorf Laibarös (Landkreis Bamberg) ist eine Filialkirche der katholischen Pfarrgemeinde Königsfeld in Oberfranken.

Inhaltsverzeichnis

Patrozinium

Maria in Laibaroes.jpg Schutzpatronin der Kapelle ist die Gottesmutter Maria in ihrer Funktion als Königin des Friedens (lateinisch: Sancta Maria Regina Pacis). Sie ist dargestellt mit dem Christuskind in der Linken, einer Krone auf dem Haupt und der Schlange unter ihren Füßen.
Das Patrozinium wurde bei der Einweihung im Jahr 1949 in Gedenken an den nur wenige Jahre zuvor beendeten Zweiten Weltkrieg gewählt.
Kirchweih ist am ersten Wochenende nach dem 1. Mai (Fest der Patrona Bavariae).

Maße

Innenraum
  • Kirchenschiff: 11,50 m x 7 m
  • First: 10 m
  • Altarraum: 4 m breiter und 3,75 m hoher Rundbogen

Geschichte

Der Bau der Kapelle wurde von einem Kriegsheimkehrer, dessen Vater Maurermeister war, als Dank für seine Heimkehr aus der Kriegsgefangenschaft im Jahr 1947 in Angriff genommen. Als Standort war eine alte Linde ausersehen, an der sich bereits ein hölzernes Kruzifix befand. Andere Dorfbewohner griffen die Idee auf und dadurch wurde das Projekt umfangreicher.

Kapelle im Bau, 1948
Kapelle nach der Fertigstellung, 1949
Einweihung 1949

Am 1. März 1948 bat der Königsfelder Pfarrer Durmann das Erzbischöfliche Ordinariat in Bamberg um die Genehmigung des Kapellenbaus:

„Die Heimkehrer in Laibarös wollen zum Dank für ihre Heimkehr eine Kirche bauen. Die Gemeinde ist damit einverstanden u. will das Vorhaben durchführen.
Laibarös hat 170 Einwohner u. z. Zt. 20 Flüchtlinge. Es gehört zur Filialgemeinde Hohenpölz, wohin auch die Kinder zur Schule gehen. Der Weg geht einen hohen Berg hinauf ½ Stunde. Im Winter u. bei schlechtem Wetter kamen daher die Leute sehr wenig zur Nachmittagandacht meist nur zur hl. Messe. Eine Andacht wurde im Orte unter freiem Himmel bei einem Kreuz abgehalten. Ebenso Maiandacht u. Rosenkranz.
Alte Leute konnten, da alle stehen müßen, dabei nicht teilnehmen, geschweige den Weg nach Hohenpölz machen.
Um nun diesen Zuständen abzuhelfen will die Gemeinde eine Kirche bauen.“ [1]

Das Erzbischöfliche Ordinariat antwortete, man könne erst dann die Genehmigung erteilen, wenn die Frage des Bauherrn geklärt sei. Als Bauherr solle am besten die Katholische Kirchenstiftung Königsfeld auftreten, nicht jedoch die „politische Gemeinde Laibarös“.

Am 12. Mai 1948 wurde der Plan beim Landratsamt Ebermannstadt eingereicht und am 17. Juli 1948 genehmigt. Die Grundsteinlegung fand am 12. August 1948, das Richtfest am 26. September des gleichen Jahres statt.

Das Bauwerk wurde aus unverputztem Bruchstein-Mauerwerk errichtet. Backsteine wurden nur sehr sparsam verwendet, nämlich für den Chorbogen und für die Fensterlaibungen. Das Dach wurde mit Schiefern eingedeckt und ein sechs Meter hoher Dachreiter mit Laterne für das Geläute aufgesetzt. Das Schiff der Kapelle hat eine Größe von elfeinhalb auf sieben Meter. Der First hat eine Höhe von zehn Metern. Der Altarraum wurde vom Gemeinderaum durch einen vier Meter breiten und 3,75 Meter hohen Rundbogen abgetrennt. Das Kirchenschiff ist 5,20 Meter hoch.

Am 6. Juli 1949 erteilte das Erzbischöfliche Generalvikariat Bamberg Pfarrer Durmann die Vollmacht zur feierlichen Einweihung der Kapelle mit dem Vermerk, dass an Werktagen die heilige Messe in der Kapelle gefeiert werden dürfe.

Glocke

Zur Finanzierung der Glocken wurde im Mai 1949 ein Teil des Heiligenholzes in Hohenpölz gefällt. Da die Bäume in Saft standen, ließ sich auch die Rinde zur Gewinnung von Gerbstoffen verkaufen. Der Erlös wurde Laibarös zur Verfügung gestellt. Davon wurde das so genannte Rindenglöcklein angeschafft. Auf der Glocke ist eine Madonna dargestellt. Die lateinische Inschrift lautet:

REGINA PACIS ORA PRO NOBIS
(„Königin des Friedens, bitte für uns!“)

Die Glocke wurde 1950 in der Hohenpölzer Kirche geweiht, bevor sie im Glockenstuhl ihren Platz fand.

Quellennachweis

  1. http://www.foerst-online.de/Laibaroes/id30.htm

Literatur

  • Karin Schatke: Königsfeld - Pfarrkirche St.Jakobus d. Ä. und Katharina. Passau: PEDA-Kunstführer Nr. 140, 1995. ISBN 3-930102-45-5

Weblinks

 Commons: Kapelle Sancta Maria Regina Pacis Laibarös – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
49.92233511.125018

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Maria-Königin-Kirche — Maria Königin Kirche, St. Maria Regina, auch Krönung Mariens Kirche bzw. kapelle ist der Name von Kirchen bzw. Kapellen, die der Gottesmutter unter ihrem Titel (gekrönte) Königin geweiht sind. Patronatsfest ist meist das Fest Maria Königin am… …   Deutsch Wikipedia

  • Laibarös — von Westen mit Kapelle Maria Königin des Friedens Laibarös ist ein Dorf mit 139 Einwohnern [1] in der Fränkischen Schweiz. Laibarös gehört zur oberfränkischen Gemeinde Königsfeld im Landkreis Bamberg und liegt et …   Deutsch Wikipedia

  • Maria Frieden — (oder „Maria Königin des Friedens“) ist der Name bzw. das Patrozinium folgender kirchlicher Einrichtungen: Deutschland St. Maria Friedenskönigin (Cottbus) Kirche Maria Frieden (Berlin) in Berlin Mariendorf Abtei Maria Frieden, einem… …   Deutsch Wikipedia

  • Königsfeld in Oberfranken — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Königsfeld (Oberfranken) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”