- Königsfeld (Oberfranken)
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Wappen Deutschlandkarte 49.9511.166666666667460Koordinaten: 49° 57′ N, 11° 10′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberfranken Landkreis: Bamberg Verwaltungs-
gemeinschaft:Steinfeld Höhe: 460 m ü. NN Fläche: 42,72 km² Einwohner: 1.330 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 31 Einwohner je km² Postleitzahl: 96167 Vorwahl: 09207 Kfz-Kennzeichen: BA Gemeindeschlüssel: 09 4 71 151 Gemeindegliederung: 7 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptstraße 21
96167 KönigsfeldWebpräsenz: Bürgermeisterin: Gisela Hofmann (Bürgerblock) Lage der Gemeinde Königsfeld (Oberfranken) im Landkreis Bamberg Königsfeld ist eine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Bamberg. Die Gemeinde Königsfeld gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Steinfeld, zu der auch die Gemeinden Wattendorf und Stadelhofen gehören.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Königsfeld liegt in der Region Oberfranken-West zwischen den Städten Bamberg und Bayreuth an der östlichen Grenze des Landkreises Bamberg.
Die Gemeinde liegt vollständig im Fränkischen Jura, am Rand der Fränkischen Schweiz. Die Ortsteile haben eine Höhenlage von etwa 450 bis 480 Meter über NN.
In Königsfeld entspringt die Aufseß, ein 23 Kilometer langer Bach, der bei Doos in die Wiesent (78 Kilometer Länge) mündet. Dies ist neben der Wiesent, die in einem Paralleltal durch Treunitz fließt, das einzige ständig fließende Gewässer auf dem Gemeindegebiet. An der Aufseß liegen noch Kotzendorf und Voitmannsdorf. Huppendorf, Laibarös und Poxdorf haben keine Fließgewässer. Diese Wasserarmut und der wasserdurchlässige Karstboden waren vor dem Bau der Wasserleitungen ein Grund für gelegentlichen Wassernotstand in trockenen Sommermonaten.
Nachbargemeinden
Die Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn:
Litzendorf
Landkreis
BambergScheßlitz
Landkreis
BambergStadelhofen
Landkreis
BambergHollfeld
Landkreis
BayreuthAufseß
Landkreis
BayreuthHeiligenstadt
Landkreis
BambergOrtsteile
Die politische Gemeinde Königsfeld hat 7 amtlich benannte Ortsteile[2]:
Huppendorf war vor der Kommunalreform eine eigene Gemeinde, die Kinder gingen aber in Königsfeld zur Schule. 140 Einwohner Königsfeld war seit Jahrhunderten das Zentrum einer katholischen Pfarrei, zu der die Dörfer der heutigen Gemeinde gehören. 561 Einwohner Kotzendorf bildete bereits vor der Kommunalreform zusammen mit Königsfeld eine Gemeinde. 106 Einwohner Laibarös bildete bis zur Gebietsreform mit Poxdorf eine kleine Gemeinde, die Kinder gingen aber in Hohenpölz zur Schule. 139 Einwohner Poxdorf war Sitz der ehemaligen Gemeinde Poxdorf/Laibarös und hatte eine eigene Schule, die ausschließlich von Poxdorfer Schulkindern besucht wurde. 143 Einwohner Treunitz war vor der Kommunalreform eine selbstständige Gemeinde und hatte seine eigene Schule. 148 Einwohner Voitmannsdorf bildete ursprünglich mit Drosendorf an der Aufseß eine Gemeinde. Dorthin gingen auch die Kinder zur Schule. 126 Einwohner (Einwohnerzahlen von 2009)[3]
Geschichte
Mittelalter
Als karolingischer Königshof hieß der Ort im 8. Jahrhundert "Chunigeshofen in montibus versus Bohemiam" (Königshof im Gebirge auf Böhmen zu) und wurde 741 in einer Schenkungsurkunde an das Bistum Würzburg zum ersten Mal erwähnt. Die Karolinger hatten an der Aufseß-Quelle einen Königshof angelegt, dessen Befestigungen der Sicherung des Straßennetzes in einer Grenzregion des Frankenreichs dienten. Kaiser Karl der Große wollte 805 den Waffenhandel mit den östlich gelegenen Slawengebieten kontrollieren und setzte dazu in Hallstadt und Scheßlitz Kommissare ein. Noch im 16. Jahrhundert reichte der Reichsforst Hauptsmoorwald bis an die Königsfelder Gemarkung.
Der zum Königsgut gehörende Wirtschaftshof lag am westlichen Ortsrand. Ein zweiter Siedlungskern befand sich unmittelbar an der Aufseß im östlichen Ortsbereich. Hier wurde slawische Siedlungskeramik gefunden.
Eisenerzvorkommen um Königsfeld wurden seit vorgeschichtlicher Zeit abgebaut und verhüttet und hatten wohl eine wirtschaftliche Bedeutung für den Königshof. Heute erinnern Schürfgruben, Schlackenhalden und Flurnamen wie zum Beispiel Arzberg (Erzberg) noch daran.
1008 schenkte Kaiser Heinrich II. dieses Königsgut („sein Eigen mit allen Zugehörigen“) dem Bistum Bamberg. Bamberger Ministerialen, also Gefolgsleute des Bischofs, sind seit 1121 nachweisbar.
König Karlmann teilte 741/742 Königsfeld dem neu errichteten Bistum Würzburg zu. Würzburger Zehntrechte bestanden noch nach der Gründung des Bistums Bamberg in Poxdorf, Brunn und Voitmannsdorf. Der Würzburger Bischof war bis ins 14. Jahrhundert Patronatsherr der Kilianskirche zu Königsfeld.
Im 14. Jahrhundert kam Königsfeld an die Herren von Aufseß.
Neuzeit
Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort 1632 von den Schweden niedergebrannt. Bei diesem Überfall wurde der damalige Pfarrer Funk an der Aufseßquelle ermordet. An ihn erinnert das Marterl an der Quelle.
Königsfeld als Teil des Hochstifts Bamberg kam mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Im 17. Jahrhundert hatte sich der Ort auf mehr als 1.000 Einwohner vergrößert. Durch den Dreißigjährigen Krieg verringerte sich diese Zahl jedoch stark und die Ortschaft konnte diesen Stand nie mehr erreichen. Auf die heutige Einwohnerzahl von ca. 1.400 kommt die Jura-Gemeinde Königsfeld durch die Eingemeindung von sechs weiteren Orten. Durch Flüchtlinge stieg die Einwohnerzahl nach 1945 zwar an, die landwirtschaftlich geprägte Wirtschaftsstruktur bot jedoch nicht ausreichend Arbeitsplätze, so dass viele Menschen in Stadtregionen abwanderten.
Den Ersten Weltkrieg überstanden Königsfeld und die umliegenden Ortschaften ohne große Schäden. Am Ende des Zweiten Weltkriegs lag Königsfeld aber mehrere Stunden unter Beschuss US-amerikanischer Soldaten. Schlimmeres konnte ein verwundeter Amerikaner verhindern, der zu seiner Einheit zurückgebracht wurde.
Die Großgemeinde Königsfeld entstand am 1. April 1971 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Huppendorf, Königsfeld, Poxdorf und Treunitz. Am 1. Juli 1971 kam der Ortsteil Voitmannsdorf der damaligen Gemeinde Drosendorf an der Aufseß hinzu.[4]
Seit der Gebietsreform vom Mai 1978 bildet Königsfeld zusammen mit den beiden Gemeinden Stadelhofen und Wattendorf die Verwaltungsgemeinschaft Steinfeld, deren Sitz in dem zentral gelegenen Ort Steinfeld ist.
Politik
Gemeinderatswahlen
Der Gemeinderat hat zwölf Mitglieder und setzt sich folgendermaßen zusammen:
Partei 2002 2008 Bürgerblock 4 Sitze
(33,3 %)7 Sitze
(56,9 %)CSU/Freie Wähler 8 Sitze
(66,7 %)5 Sitze
(43,1 %)Bürgermeister/in
Seit dem 1. Mai 2008 ist Gisela Hofmann vom Bürgerblock Bürgermeisterin.
Sie ist damit nicht nur die erste Frau in der Gemeinde Königsfeld, die diesen Posten innehat, sondern auch eine der beiden ersten Bürgermeisterinnen im Landkreis Bamberg (neben Maria Beck in Priesendorf).
Gisela Hofmann ist Nachfolgerin von Albert Dippold (CSU), der aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl antrat.
1984 1990 1996 2002 2008 Josef Stadter
(CSU)Albert Dippold
(CSU)Albert Dippold
(CSU)Albert Dippold
(CSU)Gisela Hofmann
(Bürgerblock)Wappen
Wappenbeschreibung: In Rot zwei schräg gekreuzte silberne Streitflegel, darüber eine goldene Krone, darunter eine goldene Pilgermuschel.
Die Gemeinde Königsfeld führt das aktuelle Wappen seit der Gebietsreform im Jahr 1973. Die Königskrone steht für den Ortsnamen. Die beiden Streitflegel stammen aus dem Wappen der ehemaligen Herren von Königsfeld, Bamberger Ministerialen im Dienst der Grafen von Truhendingen. Die Pilgermuschel weist auf den Patron der katholischen Pfarrkirche Sankt Jakobus den Älteren hin.
Infrastruktur
Die Gemeinde bietet insgesamt 220 Arbeitsplätze (einschließlich der Arbeitsplätze in der Landwirtschaft). Die Anzahl der Vollerwerbslandwirte ist gering, jedoch gibt es noch eine größere Zahl an Zu- und Nebenerwerbslandwirten. Das Klima auf dem Fränkischen Jura ist jedoch relativ kühl, die steinigen Böden sind wenig ertragreich und die Niederschläge gering.
Die meisten Berufstätigen pendeln nach Bamberg, Scheßlitz und Heiligenstadt.
Verkehr
Die Bundesautobahn 70 ist 7 Kilometer von Königsfeld entfernt. Durch Treunitz führt die Bundesstraße 22, die von Bamberg nach Bayreuth führt.
Es gibt tägliche Busverbindungen nach Bamberg und zurück. Im 19. Jahrhundert wehrten sich die Bauern gegen eine Bahnlinie von Scheßlitz nach Bayreuth, sodass die Gemeinde keinen Bahnanschluss bekam.
Schule
Von ehemals drei Grundschulen auf dem Gebiet der Gemeinde (Königsfeld, Poxdorf und Treunitz) ist nur noch die Grundschule Königsfeld übrig geblieben, die auch von Kindern aus Drosendorf an der Aufseß besucht wird. Weiterführende Schule für die meisten Kinder ist die Gesamtschule Hollfeld. Auf Grund der geringen Anzahl von Schülerinnen und Schülern (75) ist der Bestand der Schule nicht gesichert, sodass eine Kombiklasse geplant ist.
Kindergarten
Die katholische Kirchengemeinde betreibt den Kindergarten St. Jakobus in Königsfeld, der ab Sommer 2009 auch eine Kinderkrippe mit zwölf Plätzen besitzt.
Brauereien
Auf dem Gebiet der Gemeinde gibt es heute nur noch die Brauerei Grasser in Huppendorf, die mit einem Ausstoß von etwa 10.000 Hektolitern pro Jahr zu den größten im Landkreis Bamberg zählt. Bis 1975 braute die Brauerei Thein in Königsfeld, bis 1971 die Brauerei zur Post, ebenfalls in Königsfeld und bis 1964 die Brauerei Dorsch in Poxdorf. In der Gemeinde gibt es zehn Gasthöfe, davon im Ortsteil Königsfeld vier.
Vereine
In der Gemeinde gibt es 19 Vereine. Dazu gehören die Blaskapelle, der Gesangsverein, der Fränkische-Schweiz-Verein, die DJK Königsfeld und zwei Schützenvereine. Jeder Ortsteil hat eine eigene Freiwillige Feuerwehr.
Pfarrgemeinde Königsfeld
Geschichte
Schon in den Jahren 1340 bis 1350 war Königsfeld eine eigenständige Pfarrei des Bistums Würzburg und hatte deshalb den Bistumsheiligen von Würzburg, Kilian, als Kirchenpatron. Die Wehrmauern der katholischen Wehrkirche St. Jakobus und Katharina sind teilweise noch erhalten. Heute gehört die katholische Pfarrgemeinde Königsfeld zum Bistum Bamberg und zum Dekanat Hallstadt/Scheßlitz.
Kirchen
Zur Pfarrgemeinde Königsfeld gehören neben der Pfarrkirche die folgenden Filialkirchen bzw. Kapellen:
Bild Ort Patrozinium Kirchweih Königsfeld Jakobus und Katharina 25. Juli und 25. November Hohenpölz Laurentius und Heinrich 10. August und 15. Juli Laibarös Maria Königin des Friedens Sonntag nach dem 1. Mai Poxdorf Peter und Paul 29. Juni Treunitz Sebastian 20. Januar Daneben gibt es noch eine Anzahl kleinerer Kapellen:
Königsfeld Königsfeld Königsfeld Huppendorf Voitmannsdorf Kotzendorf Hohenpölz Quellennachweis
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111101/204008&attr=OBJ&val=1120
- ↑ Fränkischer Tag, 1. April 2009
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 452
Literatur
- Fränkischer Tag, 1. April 2009
Weblinks
Commons: Königsfeld in Oberfranken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Homepage der Verwaltungsgemeinschaft Steinfeld
- Königsfeld (Oberfranken): Wappengeschichte vom HdBG
- Königsfeld (Oberfranken): Amtliche Statistik des LStDV
Gemeindeteile der Gemeinde Königsfeld in OberfrankenHuppendorf | Königsfeld | Kotzendorf | Laibarös | Poxdorf | Treunitz | Voitmannsdorf
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