- Marianne Lange
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Marianne Lange (* 3. September 1910 in Berlin; † zwischen 1990 und 1995 in Berlin) war eine führende Kulturfunktionärin der SED.
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Leben
Marianne Lange wuchs in Berlin auf und erlernte den Beruf der Kontoristin. 1931 schloss sie sich der KPD an. Nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes leitete sie das Volksbildungsamt Berlin-Prenzlauer Berg und war Funktionärin des Kulturbundes. Ab 1950 war Lange Dozentin an der Parteihochschule der SED, später war sie Leiterin des Lehrstuhls für Literatur und Kulturpolitik an der Parteihochschule. Sie promovierte Mitte der 1950er Jahre über den Dichter Georg Weerth und habilitierte sich 1962 in Leipzig mit der Arbeit „Die fortschrittliche bürgerliche Jugendschriftenkritik am Jugendbuch des 19. Jahrhunderts und ihre Auswirkungen auf die Bildungsarbeit der Arbeiterklasse“. Einen Namen machte sie sich als Herausgeberin der Werke von Johannes R. Becher.
Von 1963 bis 1976 war Marianne Lange Mitglied des Zentralkomitees der SED. 1975 erhielt sie den Vaterländischen Verdienstorden in Gold. Marianne Lange starb Anfang der 1990er Jahre in Berlin.
Leistungen
Marianne Lange gehörte mit Alfred Kurella, Otto Gotsche und Alexander Abusch zu den führenden Kulturpolitikern der SED. Stets versuchte sie die Kulturpolitik auf eine orthodox marxistisch-leninistische Linie auszurichten. 1966 erregte sie Aufsehen, als sie auf einer SED-Kulturkonferenz von zwei deutschen Nationalkulturen sprach, die sich in den letzten 20 Jahren entwickelt hätten, einer west- und einer (fortschrittlichen) ostdeutschen. Sie stieß hierbei auf ungewöhnlich heftigen Widerspruch von anderen Kulturfunktionären, wie etwa Klaus Gysi, und auch von Schriftstellern wie Stephan Hermlin. 1969 rügte sie auf der 10. Tagung des ZK der SED „Fehlentwicklungen“ und „Verschwommenheiten“ in der Lyrik. Es gäbe „bei einigen begabten Lyrikern“ ein „Abgleiten in den Subjektivismus, die schiefe Sicht auf Probleme“. Nach der Wende in der DDR, 1989, nahm sie in Veröffentlichungen eine weniger dogmatische Sicht der Dinge ein.
Werke
- Georg Weerth, Der erste und bedeutendste Dichter des deutschen Proletariats. Berlin 1957.
- Die Parteilichkeit des Schriftstellers von heute. (Grundsatzreferat M. Lange.) Berlin 1959
- Zur sozialistischen Kulturrevolution. Dokumente 1957–1959. 2 Bände, Berlin 1960.
- Bürgerliches und marxistisch-leninistisches Menschenbild. Eine Studie. Berlin 1961
- Kunst im Sozialismus. Berlin 1969
- Die Allgemeingültigkeit von Lenins Programm der sozialistischen Kulturrevolution. Berlin 1970
- Kultur im gesellschaftlichen Leben. Berlin 1973
- Zur epischen Kinder- und Jugendliteratur in der BRD. Berlin 1980
- Walter Janka und Johannes R. Becher. In: Die Weltbühne. Heft 52, 19. Dezember 1989
Literatur
- Fritz J. Raddatz: Traditionen und Tendenzen. Materialien zur Literatur der DDR. Suhrkamp, Frankfurt 1972.
Weblinks
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