- Mariano Agate
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Mariano Agate (* 19. Mai 1939 in Mazara del Vallo, Sizilien, Italien) ist ein sizilianischer Mafioso.
Leben
Mariano Agate ist der Boss der Mafia-Familie von Mazara del Vallo und ein Vertreter der ländlichen Cosa Nostra, die seit dem Zweiten Mafiakrieg die Cosa Nostra dominiert. Er unterstützte die Corleonesi, als diese die traditionellen Mafia-Familien in einem blutigen Krieg besiegten, bei dem annähernd 1000 Menschen ums Leben kamen. Den Mord am Ermittlungsrichter Giacomo Montalto ordnete er 1982 selbst an. Beim Mord am Bürgermeister von Castelvetrano, Vito Lipari, war er selbst ein Mitglied des vierköpfigen Killerkommandos, zu dem auch der Boss von Catania, Nitto Santapaola, gehörte. Agate wurde eine wichtige Stütze des „Bosses der Bosse“, Salvatore Riina, der ihm die Macht über das mandamento von Mazara del Vallo gab; ein mandamento umfasst je drei Familien. Durch seine enge Verbindung zu den Corleonesern wurde er auch ein ständiges Mitglied der Kommission.
Agate wurde 1982 wegen Heroinhandels verhaftet. Wegen mehrfachen Mordes verurteilt, trat er eine lebenslange Haftstrafe an. 1991 floh er, als er wegen guter Führung Freigang erhielt. Im Jahr 1992 konnte er erneut verhaftet werden. Nun wurden ihm auch die Morde an den bekannten Ermittlungsrichtern Giovanni Falcone und Paolo Borsellino zur Last gelegt, da Agate Teil der Kommission war, die diese Morde beschloss. Er büßt gegenwärtig seine Haftstrafe in einem Hochsicherheitsgefängnis ab. Durch seinen Sohn soll er trotzdem noch eine gewisse Kontrolle über die Familie von Mazara del Vallo haben. Ihm werden auch gute Kontakte zur kalabresischen Mafia ’Ndrangheta nachgesagt, mit denen er zusammen im Kokainhandel operiert.
Literatur
- John Dickie: Cosa Nostra – Die Geschichte der Mafia. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-17106-4
- Alexander Stille: Die Richter: Der Tod, die Mafia und die italienische Republik. C. H. Beck Verlag, München 1995, ISBN 3-406-42303-5
- Giovanni Falcone & Marcelle Padovani: Inside Mafia. Herbig Actuell, München 1992, ISBN 3-7766-1765-9
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