Marienkirche (Wolfenbüttel)

Marienkirche (Wolfenbüttel)
Marienkirche zu Wolfenbüttel

Die Marienkirche zu Wolfenbüttel ist der erste bedeutende protestantische Großkirchenbau. Die Kirche wird auch als Hauptkirche oder Beatae Mariae Virginis (kurz: BMV; heilige Jungfrau Maria) bezeichnet. Der Bau wurde von Herzog Heinrich Julius in Auftrag gegeben.

Inhaltsverzeichnis

Bauwerk

Die Marienkirche ist in früheren Zeiten die Hauptkirche der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Braunschweig gewesen und auch heute eine der großen Kirchen des Braunschweiger Landes. Die Kirche hat sowohl Stilelemente der Gotik (Fenster), der Renaissance als auch des Barocks (Giebel). Mit dem Bau wurde 1608 unter der Leitung des herzoglichen Baumeisters Paul Francke begonnen. Dem Bildhauer Jacob Meyerheine werden die Portale an der Nord- und Südseite zugeschrieben.[1]

Innenausstattung

Die Orgel wurde 1959 von der Orgelbaufirma Karl Schuke (Berlin) erbaut. Das Instrument befindet sich in dem sehenswerten historischen Prospekt der Vorgängerorgel, die in den Jahren 1620-1624 von dem Orgelbauer Gottfried Fritzsche (Dresden) nach Anweisung des damaligen Hofkapellmeisters Michael Praetorius geschaffen wurde. Von diesem Instrument sind heute noch sechs Register in der heutigen Orgel erhalten, die 53 Register (4501 Pfeifen) auf vier Manualen und Pedal hat. Sie hat Schleifladen, die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen elektrisch.[2]

I Rückpositiv C–

Quintadena 16' F
Principal 8'
Gedackt 8' F
Oktave 4' F
Spitzgedackt 4' F
Feldpfeife 2'
Quinte 11/3'
Sesquialtera II 22/3
Oberton II
Scharff V-VII
Dulcian 16'
Schalmei 8'
Tremulant
II Hauptwerk C–
Principal 16'
Oktave 8'
Spitzflöte 8' F
Oktave 4'
Koppelflöte 4'
Nassat 22/3'
Oktave 2'
Cornett III-V
Mixtur VI-VIII
Scharff IV
Trompete 16'
Trompete 8'
III Brustwerk C–
Gedackt 8'
Rohrflöte 4'
Principal 2'
Oktave 1'
Terzian II
Scharff IV
Vox humana 8'
Holzregal 4'
Tremulant
IV Kronwerk C–
Quintadena 8'
Nachthorn 4'
Blockflöte 2'
Nassat 11/3'
Rauschwerk IV
Cymbel III
Bärpfeife 16'
Trichterregal 8'
Tremulant
Pedal C–
Principal 16'
Untersatz 16'
Oktave 8'
Gedacktbaß 8' F
Oktave 4'
Pommer 4'
Bauernflöte 2'
Baßaliquot IV
Mixtur VI-VIII
Posaune 16'
Trompete 8'
Trompete 4'
Sing. Cornett 2'

Gräber

In der Gruft unter der Kirche wurde der Hofkapellmeister und Komponist Michael Praetorius (1571-1621) bestattet. Auch der Dichter Gottfried Wilhelm Sacer und der Baumeister Paul Francke wurden in der Marienkirche beigesetzt. In der Fürstengruft wurden 29 Mitglieder des braunschweigischen Herzogshauses vom Anfang des 17. Jahrhunderts bis zum Jahre 1767 bestattet.

Bildergalerie

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Paul Jonas Meier: Das Kunsthandwerk des Bildhauers in der Stadt Braunschweig seit der Reformation. In: Werkstücke aus Museum, Archiv und Bibliothek der Stadt Braunschweig VIII., S. 37-39, Appelhans, Braunschweig 1936
  2. Nähere Informationen zur Orgel der Marienkirche
52.16191888888910.53746

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