- Friedrich Ulrich (Braunschweig-Wolfenbüttel)
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Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (* 5. April 1591 in Wolfenbüttel; † 11. August 1634 in Braunschweig), nominell Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel von 1613 bis 1634.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Friedrich Ulrich war der älteste Sohn des Herzogs Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel (1564–1613) aus dessen zweiter Ehe mit Elisabeth (1573–1625), ältester Tochter des Königs Friedrich II. von Dänemark. Sein jüngerer Bruder war der Feldherr Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel, genannt der tolle Halberstädter.
Friedrich Ulrich erhielt eine wissenschaftliche Ausbildung, die Studien an den Universitäten in Tübingen und Helmstedt beinhaltete und durch eine Kavalierstour nach England und Frankreich abgeschlossen wurde. Sein Vater hatte ihm bei seinem Tod die erhebliche Schuldenlast von 1,2 Millionen Talern hinterlassen. Friedrich Ulrich heiratete Anna Sophia (1598-1659), Tochter des Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg. Die Ehe wurde unglücklich und blieb kinderlos.
Kurz nach seinem Regierungsantritt kam es zu Auseinandersetzungen mit der Stadt Braunschweig, die erhebliche Geldforderungen des Herzogs nicht bezahlen wollte. Friedrich Ulrich belagerte die Stadt deshalb 1615 für drei Monate erfolglos. Wegen seiner Regierungsunwilligkeit, Friedrich Ulrich unterschrieb jedes ihm vorgelegte Dokument ungeprüft, kam es zum Aufstieg des Anton von Streithorst, der 1616 zum Statthalter ernannt wurde. Aber auch Friedrich Ulrichs Mutter und ihr Bruder, der dänische König Christian IV. hatten wesentlichen Einfluss auf die Regierungsgeschäfte. Im Dreißigjährigen Krieg versuchte er zunächst neutral zu bleiben. Später ließ er sich in einen Feldzug mit den Kaiserlichen einbinden, der mit einer Niederlage endete. [1] Das Land, als eines der schlimmsten in Deutschland betroffenen, hatte hart zu leiden, da es sich zeitweise vollständig in den Händen der Soldateska befand.
Friedrich Ulrich starb 43-jährig an den Folgen eines doppelten Schenkelbruchs und wurde in der Wolfenbütteler Marienkirche bestattet.
Friedrich Ulrich gilt als einer der unfähigsten und untauglichsten Regenten des Hauses Braunschweig. Ein Spielball in den Händen seiner Räte, war er im Wesentlichen nur an Tafelfreuden interessiert. Er verlor den Großteil seines Landes und mediatisierte sich durch seine umfangreichen Schenkungen an seine Räte selbst. Mit seinem Tod erlosch die Wolfenbütteler Linie des Hauses Braunschweig, und Wolfenbüttel fiel an die Braunschweigische Hauptlinie unter August dem Jüngeren zurück.
Literatur
- Horst-Rüdiger Jarck: Friedrich Ulrich, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg (Wolfenbüttel). In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent u.a. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon: 8. bis 18. Jahrhundert. Appelhans, Braunschweig 2006, ISBN 3-937664-46-7, S.234f.
- Ferdinand Spehr: Friedrich Ulrich, Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 7, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 501–505.
- Albert Brauch: Friedrich Ulrich, Herzog von Braunschweig-Lüneburg-Wolfenbüttel. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, S. 501 f.
- Jürgen Schrader: Der Flecken Calvörde – Eine 1200-jährige Geschichte. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2011, ISBN 978-3-89533-808-3
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Jürgen Schrader: Der Flecken Calvörde – Eine 1200-jährige Geschichte. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2011, S. 97
Vorgänger Amt Nachfolger Heinrich Julius Herzog zu Braunschweig und Lüneburg
Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel
1613–1634August II. Herzog zu Braunschweig und Lüneburg
Fürst von Calenberg
1613–1634Georg
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