Apostasia wallichii

Apostasia wallichii
Apostasia wallichii
Apostasia wallichii

Apostasia wallichii

Systematik
Monokotyledonen
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Orchideen (Orchidaceae)
Unterfamilie: Apostasioideae
Gattung: Apostasia
Art: Apostasia wallichii
Wissenschaftlicher Name
Apostasia wallichii
R.Br.

Apostasia wallichii ist eine Art aus der Gattung Apostasia und gehört somit zur Familie der Orchideen (Orchidaceae). Die bis einen Meter großen krautiger Pflanzen besiedeln ein großes Areal im tropischen Südostasien.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Apostasia wallichii bildet ein Rhizom von etwa 2 bis 3,5 Millimeter Durchmesser, es wird von trockenen, 2 bis 10 Millimeter langen Niederblättern umhüllt. Die Wurzeln entspringen nicht nur entlang des Rhizoms, sondern auch oberirdisch im Bereich der unteren Blätter. Sie sind im Durchmesser recht variabel, von 0,5 bis 5 Millimeter.

Die aufsteigenden, unverzweigten Sprosse tragen die Laubblätter in einer lockeren Rosette. Die Blätter sind schmal lanzettlich geformt, sie messen etwa 10 bis 50 Zentimeter Länge bei 0,3 bis 2 Zentimeter Breite. Der Blattgrund läuft keilförmig in einen 1 bis 4 Zentimeter langen Blattstiel zu, der den Spross umfasst und komplett verhüllt. Die Blattspreite enthält 15 bis 60 Längsadern. An der Blattspitze sind die Blattränder zu einer dünnen, bis zu 2 Zentimeter langen, spitzen Röhre zusammengewachsen. Der Blattrand kann sehr fein gezähnt und drüsig sein.

Der Blütenstand erscheint endständig, meist ist er übergeneigt bis herabhängend. Neben der Hauptachse gibt es meist ein bis sechs Nebenachsen, jede trägt etwa fünf bis 20 Blüten. Diese sind gelb, selten weißlich gefärbt und messen etwa ein bis zwei Zentimeter. Sepalen und Petalen unterscheiden sich kaum, sie sind jeweils 1 Millimeter breit und 4 bis 7 Millimeter lang, dazu kommt noch eine etwa 1 Millimeter lange aufgesetzte Spitze. Die Lippe ist von den anderen Blütenblättern kaum zu unterscheiden, sie wird etwas breiter. Die Säule entsteht aus den am Grund miteinander verwachsenen Staubfäden und Griffel. Sie kann gerade oder stark gebogen sein. Es sind zwei fruchtbare Staubblätter und ein unfruchtbares Staminodium vorhanden. Meist überragt der Griffel die Staubblätter, er trägt am Ende die zwei- oder dreilappige Narbe. Die entstehende Kapselfrucht misst 12 bis 25 Millimeter in der Länge und 1,5 bis 2 Millimeter im Durchmesser.

Die „Flora of China“ gibt als Blütezeit August an, während de Vogel über das große Verbreitungsgebiet eine ganzjährige Blütezeit beobachtet.

Ebenfalls durch das große Verbreitungsgebiet bedingt schwanken die Merkmale. Am nördlichen Rand des Areals sind die Pflanzen kleiner. Auf den Ryukyu-Inseln vorkommende Exemplare messen nur noch 5 bis 15 Zentimeter und werden auch als eigene Art Apostasia nipponica betrachtet.

Vorkommen

Apostasia wallichii ist im tropischen Südostasien weit verbreitet. Die nördliche Verbreitungsgrenze läuft von Nordost-Indien durch Südchina. Ein disjunktes, noch weiter nördlich gelegenes Vorkommen liegt auf den japanischen Ryukyu-Inseln. Südostwärts erstreckt sich das Areal über Hinterindien, Indonesien, die Philippinen bis nach Neuguinea und den Nordosten Australiens. Ebenfalls disjunkt liegt ein Areal auf Sri Lanka. Apostasia wallichii kommt in Höhenlagen von 250 bis 1200 Meter vor, ausnahmsweise auch in tieferen Lagen oder in Höhen bis 1700 Meter.

Ökologie

Die Standorte liegen meist im Schatten immergrüner, feuchter Wälder, manchmal am Rand von Bächen.

Apostasia wallichii formt eine Mykorrhiza mit Pilzen aus den Gattungen Ceratobasidium und Botryobasidium.[1]

Systematik und Botanische Geschichte

Apostasia wallichii wurde 1830 von Robert Brown erstmals beschrieben.[2] Der Name wallichii ehrt Nathaniel Wallich. Es existieren etliche Synonyme aufgrund der Schwankungsbreite der Merkmale.

Innerhalb der Gattung Apostasia ordnet de Vogel Apostasia wallichii in die Sektion Apostasia ein; diese Pflanzen besitzen im Gegensatz zur Sektion Adactylus ein Staminodium. Apostasia nipponica wurde 1930 von Genkei Masamune beschrieben und 1963 vom selben Autor als Unterart oder Varietät zu Apostasia wallichii gestellt. Während de Vogel Apostasia nipponica in seiner Revision der Gattung 1969 weiterhin als eigenständige Art angesehen wurde, ordnet die „World Checklist of selected plant families“ der Kew Gardens Apostasia nipponica nur als Synonym zu Apostasia wallichii ein-[3] Neuere Untersuchungen der DNA sehen dagegen Apostasia wallichii als näher verwandt mit Apostasia odorata als mit den Pflanzen aus Japan.[1][4]

Verwendung

De Vogel berichtet von einer Verwendung als Medizin bei Diabetes in Malaysia.

Belege

Die Informationen dieses Artikels stammen aus:

Xinqi Chen, Stephan W. Gale, Phillip J. Cribb: Orchidaceae. In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Bd 25, Missouri Botanical Garden Press, St. Louis 1994+, S. 20 (http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=242420461).
  • E. F. de Vogel: Monograph of the Tribe Apostasieae (Orchidaceae). In: Blumea. 17, Nr. 2, 1969, S. 313–350.

Des Weiteren werden zitiert:

  1. a b Tomohisa Yukawa, Yuki Ogura-Tsujita, Richard P. Shefferson, Jun Yokoyama: Mycorrhizal diversity in Apostasia (Orchidaceae) indicates the origin and evolution of orchid mycorrhiza. In: American Journal of Botany. Bd. 96, Nr. 11, 2009, S. 1997–2009, doi:10.3732/ajb.0900101.
  2. R. Brown: Apostasia. In: N. Wallich (Hrsg.): Plantae Asiaticae rariores, or, Descriptions and figures of a select number of unpublished East Indian plants. 1, 1830, S. 75 (http://www.botanicus.org/page/449601).
  3. World Checklist of Apostasia%20nipponica. In: The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew.
  4. A. Kocyan, Y.-L. Qiu, P. K. Endress, E. Conti: A phylogenetic analysis of Apostasioideae (Orchidaceae) based on ITS, trnL-F and matK sequences. In: Plant systematics and Evolution. Bd. 247, 2004, S. 203–213, doi:10.1007/s00606-004-0133-3.

Weblinks

 Commons: Apostasia wallichii – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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