- Mario Merz
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Mario Merz (* 1. Januar 1925 in Mailand; † 9. November 2003 in Turin) war ein italienischer Künstler und Hauptvertreter der Arte Povera.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Mario Merz wuchs in Turin auf und studierte Medizin an der Universität Turin. Während des Zweiten Weltkrieges trat er der antifaschistischen Gruppe „Giustizia e Libertà“ bei. In diesem Zusammenhang wurde er 1945 verhaftet und verbrachte kurze Zeit im Gefängnis. In dieser Zeit begann auch seine Hinwendung zur Kunst. Anfänglich malte Merz Ölbilder, ab 1960 schafft er informelle Spiralbilder. Ab 1960 wendet er sich von der informellen Kunst ab; er beginnt in den Dingen selbst Metaphern für den Zusammenhang Natur - Kultur zu suchen; es entstehen seine heute berühmten Lichtobjekte. In diesen Arbeiten kombiniert er Neonröhren und Neonschrift mit alltäglichen Dingen wie Flaschen und Schirmen.
Arte Povera
1967 schloss sich Mario Merz mit den Künstlern Gianni Anselmo, Alighiero Boetti, Luciano Fabro, Jannis Kounellis, Giulio Pasolini, Giuseppe Penone, Michelangelo Pistoletto und Gilberto Zorio zu einer losen Gruppe zusammen. Germano Celant (* 1940), Kunstkritiker und -Kurator, prägte für die Gruppe den Begriff Arte Povera. Merz ist ein Hauptvertreter der Arte Povera, dafür typisch sind seine Iglu-Arbeiten. Ab 1968 Entstehung erster - für Merz' Arbeit typische - Iglus aus verschiedensten Materialien, wie Glas, Weiden, usw. Der Iglu ist für Merz eine Metapher für die ideale organische Form des Ursprünglichen.
Ab 1977 entsteht gestische, farbig intensive Malerei mit Einbindung von Gegenständen und den Fibonacci-Zahlen.
Mario Merz war als Künstler Autodidakt, verstarb 2003 in Turin, wo er auch das gesamte Leben lang gearbeitet hatte. Mario Merz war mit der italienischen Künstlerin Marisa Merz (*1931) verheiratet.
Werke
- Ein markantes Fibonacci-Objekt findet sich beim Zentrum für Internationale Lichtkunst in Unna.
Auszeichnungen
- 1989: Der Kaiserring - Kunstpreis der Stadt Goslar
- 1983: Oskar Kokoschka Preis
- 1981: Arnold-Bode-Preis der documenta - Stadt Kassel
- 2003: Praemium Imperiale für Skulptur
Ausstellungen (Auswahl)
- 1997 Biennale Venedig
- 1992 Documenta 9, Kassel
- 1989 Retrospektive Solomon R. Guggenheim Museum, New York
- 1982 Documenta 7, Kassel
- 1977 Documenta 6, Kassel
- 1972 Documenta 5, Kassel in der Abteilung Individuelle Mythologien: Prozesse
- 1970 Tokyo Biennale
- 1954 „Galleria La Bussola“, Turin (erste Einzelausstellung)
Öffentliche Sammlungen
- ARCO Foundation Collection, Madrid
- Bonnefantenmuseum, Maastricht
- Castello di Rivoli, Turin
- Centro Luigi Pecci, Prato
- Fondazione Merz, Turin
- Frac Lorraine, Metz
- Galleria d´Arte Moderna, Turin
- Hallen für neue Kunst, Schaffhausen
- Kröller-Müller Museum, Otterlo
- Kunsthalle Mannheim
- Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz
- Kunstmuseum St. Gallen
- Kunstmuseum Winterthur
- Kunstmuseum Wolfsburg
- Kunstsammlung im Ständehaus, Düsseldorf
- Mart Trento e Rovereto
- Migros Museum, Zürich
- Musée d´art contemporain, Bordeaux
- Musée d´Art Moderne de Saint-Etienne
- Museu Serralves, Porto
- Museum Brandhorst, München
- Museum Folkwang, Essen
- Museum für Neue Kunst, Karlsruhe
- Museum Ludwig Köln
- Museum moderner Kunst Wien
- Neue Galerie, Graz
- Neue Galerie, Kassel
- Neues Museum Weserburg, Bremen
- Reina Sofía, Madrid
- Sammlung Goetz, München
- SMAK Gent
- Stedelijk Museum, Amsterdam
- Van Abbemuseum, Eindhoven
- Zentrum für Internationale Lichtkunst, Unna
Fondazione Merz
- Seit dem Jahre 2005 besteht eine Stiftung (Fondazione Merz) in Turin, die mit der Verwaltung des Nachlasses des Künstlers betraut ist. Sie residiert in einem ehemaligen Kesselhaus der Firma Lancia und wird von der Tochter des Künstlers, Beatrice Merz, geleitet.
Literatur
- The Solomon R. Guggenheim Foundation (Hrsg.): Rendezvous. Masterpieces from the Centre Georges Pompidou and the Guggenheim Museums, Guggenheim Museum Publications, New York 1998, ISBN 0-89207-213-x
Weblinks
Commons: Mario Merz – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Konzeptkünstler
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