- Marionettenregime
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Als Marionettenregierung bezeichnet man im Allgemeinen eine Regierung, die durch eine fremde Großmacht eingesetzt wurde und durch diese unterstützt und gesteuert wird. Der Begriff bezieht sich auf die als Marionette bezeichnete Puppenform, deren Bewegungen ein Spieler mit Hilfe von Fäden kontrolliert.
Dieser Begriff ist abwertend und wird daher ausschließlich von Kritikern solcher Regierungen benutzt.
Der Einfluss auf die Machtergreifung und der Grad der Kontrolle durch die fremde Macht variiert. Eine klare Abgrenzung, ob ein Regime eine Marionettenregierung ist oder nur „gute Beziehungen“ mit der Hegemonialmacht unterhält, gestaltet sich oft schwierig.
In Laufe der Geschichte haben Großmächte immer wieder Marionettenregierungen installiert, wenn es politisch opportun erschien, oft nach einer Besetzung oder Teilokkupation eines Landes. Beispiele sind die ägyptische Herrschaft über Nubien (bis ca 1000 v. Chr.), die römische Provinz Judäa und die Batavische Republik die von der ersten französischen Republik abhängig war.
Viele Marionettenregimes wurden von den Achsenmächten während des Zweiten Weltkriegs eingerichtet, unter anderem:
- Mandschukuo in der chinesischen Mandschurei (1932–1945)
- die Slowakische Republik unter der Slowakischen Volkspartei des Monsignore Tiso (1939–1944)
- Vichy-Frankreich unter Philippe Pétain (1940–1944)
- der Unabhängige Staat Kroatien unter dem Ustascha-Regime (1941–1945)
- Norwegen unter Vidkun Quisling (1942–1945)
- die italienische Republik von Salò (1943–1945)
- das Pfeilkreuzler-Regime in Ungarn (1944–1945)
Siehe auch
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