Mark André

Mark André

Mark Andre (* 1964 in Paris) ist ein französischer Komponist im Bereich der Neuen Musik.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Andre (seit 2007 lässt er den Akzent auf dem letzten Buchstaben seines Nachnamens weg) studierte von 1987 bis 1993 u. a. Komposition bei Claude Ballif und Gérard Grisey am Pariser Conservatoire National Supérieur de Musique. In Paris promovierte er außerdem an der École Normale Supérieure über die Musik der Ars subtilior (Le compossible musical de l'Ars subtilior). Im Jahre 1995 erhielt er ein Stipendium des französischen Außenministeriums, das ihm eine Fortsetzung seiner kompositorischen Studien an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart bei Helmut Lachenmann ermöglichte. Im Experimentalstudio für akustische Kunst studierte er elektronische Musik bei André Richard. 1996 konnte er seine Stuttgarter Studien durch ein Stipendium der Akademie Schloss Solitude weiterführen. Zahlreiche weitere Stipendien und Stipendienaufenthalte folgten.

Seitdem Andre bei den Donaueschinger Musiktagen 2007 für seine Komposition ...auf... III, die sein groß angelegtes Orchestertriptychon ...auf... abschließt, den Preis des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg zugesprochen bekam, wurde die öffentliche Aufmerksamkeit noch stärker auf sein Schaffen gelenkt. Aber auch schon vorher erhielt Andre zahlreiche wichtige Preise, so bei den Darmstädter Ferienkursen (Kranichsteiner Musikpreis 1996). 2002 wurde ihm der Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung verliehen. Aktuell ist Andre einer der am meisten gefragten Komponisten Neuer Musik. In Berlin lebend lehrt Andre an der Frankfurter Musikhochschule und am Conservatoire de Strasbourg. Im Rahmen des Projekts "into...", einer Kooperation des Ensemble Modern und des Siemens Arts Program in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut, wurde Andres Stück "üg", das gemeinsam mit dem Musikinformatiker und Toningenieur Joachim Haas (EXPERIMENTALSTUDIO des SWR) u.a. in Istanbul entwickelt wurde, im Oktober 2008 in der Alten Oper Frankfurt vom Ensemble Modern uraufgeführt.

Musik

Andres Musik ist technisch und kompositionsgeschichtlich der Musique concrète und der Tradition der Darmstädter Schule zuzuordnen. Von einem der wichtigsten "Darmstädter Vertreter", Helmut Lachenmann, der als Komponist die Darmstädter Ferienkurse wesentlich mitprägte, erhielt Andre so auch starke Impulse für sein eigenes Schaffen. Inhaltlich sprechen seine Werke immer wieder existenzielle oder metaphysische Themen an, so beispielsweise die Idee der Auferstehung Christi in dem dreiteiligen Zyklus ...auf....

Werke (Auswahl)

  • Un-Fini III (1993-1995) für Klavier
  • Le loin et le profond für Ensemble (1994-1996)
  • Fatal für Ensemble (1995)
  • AB II für Kontrabassklarinette, Violoncello, Cymbalon, Schlagzeug, Klavier und Live-Elektronik (1996/1997)
  • Contrapunktus für Klavier (1998/1999)
  • Modell für vier Orchestergruppen (1999/2000)
  • ...22,13... Musiktheater-Passion in drei Teilen (1999-2004)
  • ...als... I für Bassklarinette, Violoncello und Klavier (2001)
  • ...als... II für Kontrabassklarinette, Violoncello, Klavier und Live-Elektronik (2001)
  • ...IN... für verstärkte Bassklarinette (2001)
  • Asche für Ensemble (2005)
  • durch für Ensemble (2005/2006)
  • ...hoc... (2006)
  • ...auf... III (2007) für Orchester
  • iv3 für Klarinette solo (2007)
  • üg für Orchester und Live-Elektronik (2008)
  • durch ...zu... ...in ... ...als... II (2008)

Publikationen (Auswahl)

  • Computer-assisted Musical Composition and Creation of a Compositional Model, in: Mahnkopf, Claus-Steffen (Hg.): The Foundations of Contempary Composing (= New Music and Aesthetics in the 21st Century 3), Hofheim 2004, S. 159-164
  • Concerning the Morphology of the Constituent Materials of "...IN...", for Amplified Bass Clarinett, in: Mahnkopf, Claus-Steffen / Cox, Frank / Schurig, Wolfram (Hg.): Musical Morphology (= New Music and Aesthetics in the 21st Century 2), Hofheim 2004, S. 22-33
  • ...von Osten und von Westen, von Norden und von Süden... (für Helmut zum 70. Geburtstag), in: Jahn, Hans-Peter (Hg.): auf (-) und zuhören. 14 essayistische Reflexionen über die Musik und die Person Helmut Lachenmanns, Hofheim 2005, S. 196-209



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