Markham-Insel

Markham-Insel
Scott-Insel (Antarktis)
DMS
Lage der Scott-Insel
Die Scott-Insel und Haggitt's Pillar zwischen Eisbergen

Die 4 ha (0,04 km²) große Scott-Insel (engl. Scott Island) ist eine Insel im Südlichen Ozean.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Scott-Insel (früher Markham-Insel genannt), die vulkanischen Ursprungs ist, liegt mit einem vorgelagerten Felsen im Rossmeer und gilt wohl als dessen nordwestlichste Begrenzung. Dort befindet sie sich etwa 480 km nordöstlich des Kap Adare am antarktischen Victorialand und genauso weit östlich vom Kap Freeman (südöstlichster Punkt der Sturge-Insel in der Balleny-Inselgruppe).

Die Scott-Insel ist etwa 370 m lang and 180 m breit. Sie besteht aus zwei Hauptinseln, der nördlichen Scott-Insel und dem südöstlichen Haggit's Pillar, die durch das Scott-Riff miteinander verbunden werden. Die Scott-Insel ist nur 54 m hoch und wird von einem Gletscher überzogen. Im Nordwesten und Südosten befinden sich schmale Strandabschnitte und Ankerplätze. 250 Meter westlich der Insel liegt Haggit's Pillar, ein steil aus dem Meer ragender Felsen von 62 m Höhe und einem Durchmesser von 50 Metern und einer Fläche von 0,2 ha, der im Süden über einen kleinen Strandabschnitt verfügt.

Die Inseln steigen aus einer Tiefe von über 3.600 m steil an und sind Teil eines vor Jahrtausenden explodierten Vulkanes. Wenige Kilometer südwestlich von Scott befindet sich ein aktiver Unterwasservulkan. Er ist vermutlich nach der Explosion der Scott-Insel entstanden. Seine bisher größte Aktivität hatte der Vulkan im Jahr 1947, als er bis ca. 100 Meter an die Wasseroberfläche heranwuchs, später aber wieder in sich zusammensank.

Fauna

An den schmalen Felsstränden finden sich Seerobben, Seeelefanten und verschieden Arten von Pinguinen. Das Leben im umliegenden Meer ist bedeutend reichhaltiger. Neben Walen leben hier verschiedene Arten von Eisfischen und vor allem der sehr nahrhafte Krill.

Flora

Die Flora auf der Scott-Insel ist sehr karg. Nur an wenigen Stellen im Fels wachsen Moose und Flechten, auch nicht in der Nähe warmer Quellen finden sich andere Pflanzen-Arten. Bei einer russischen Expedition zur Scott-Insel wurden zwei Pilz-Arten gefunden, von denen man annimmt dass sie endemisch sind.

Klima

Wetteraufzeichnungen gibt es von automatischen Wetterstationen - mit Unterbrechungen - seit 1988.


Die Auswertung der Daten zeigt eine durchschnittliche Sommertemperatur von wenigen Graden unter Null und eine Wintertemperatur von bis zu -40 °C.[1]

Geschichte

Die Scott-Insel wurde im Dezember 1901 von Leutnant William Colbeck mit dem Schiff HMS Morning entdeckt. Ursprünglich sollte die Insel nach dem britischen Entdecker Clements Markham benannt werden, wurde letztlich jedoch nach dem Leiter der Expedition, Robert Falcon Scott, benannt. Der Name des benachbarten Haggitt's Pilar kommt von einem Midship-Mann, der bei dem ersten Versuch einer Landung sein Leben verlor. Colbeck konnte sowohl im Nordwesten als auch im Südosten landen und wertvolle Bodenproben entnehmen.

Colbecks geografische Angaben zur Lage der Insel waren so ungenau, dass sie erst 28 Jahre später wieder gefunden wurde. Der US-Amerikaner Byrd konnte ebenfalls einige Boden- und Pflanzen-Proben entnehmen, und zeichnete die erste zuverlässige Karte der Insel.

1934 versuchte das Forschungsschiff von Lincoln Ellsworth, Wyatt Earp, die Insel erneut zu finden. Obwohl in unmittelbarer Nähe ozeanographische Messungen durchgeführt wurden - hierbei wurde das Scott-Riff entdeckt – konnte die Insel nicht gesichtet werden. 1943 konnte die Insel von einer australischen Expedition mehrfach umfahren werden, ein Landen gelang diesmal nicht, allerdings wurden viele wertvolle Fotos gemacht. Die erfolgreichste Expedition war eine amerikanisch-britische, die mehrere Wochen auf der Insel bleiben konnte und im Norden ein Lebensmittel-Depot und im Südosten mehrere Hütten errichtete. Neben geologischen Untersuchungen wurden auch bis heute gültige Magnetfeldmessungen durchgeführt.

Seit dem 30. Juli 1923 zählt die Scott-Insel zum neuseeländischen Antarktis-Territorium. Allerdings sind solche Ansprüche in der Antarktis gemäß Antarktisvertrag bis mindestens 2041 eingefroren.

Einzelnachweise

  1. http://uwamrc.ssec.wisc.edu/aws/scottismain.html

Weblink

-67.366666666667-179.866666666677Koordinaten: 67° 22′ S, 179° 52′ W


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