Marlène Jobert

Marlène Jobert

Marlène Jobert (* 4. November 1940[1] in Algier) ist eine französische Schauspielerin.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Marlène Jobert studierte an den Kunsthochschulen von Dijon und Paris und verdiente sich ihren Lebensunterhalt als Fotomodell und Statistin bei Filmproduktionen. Nach einigen Engagements auf der Theaterbühne und im Fernsehen wurde sie in den 1960er Jahren für das Kino entdeckt. Sie debütierte gleich 1966 in einer tragenden Rolle in Jean-Luc Godards Masculin – Feminin oder: Die Kinder von Marx und Coca-Cola. 1967 spielte sie an der Seite von Jean-Paul Belmondo und Geneviève Bujold in Louis Malles Der Dieb von Paris. Zwei ihrer bekanntesten Kinoerfolge hatte sie 1969 als Polizistin in José Giovannis Der Kommissar und sein Lockvogel (mit Lino Ventura) und als verängstigte Mörderin in René Cléments Psychothriller Der aus dem Regen kam (mit Charles Bronson).

Marlène Joberts Regisseure waren unter anderem auch Philippe de Broca, Claude Chabrol, Robert Enrico und Claude Lelouch. In den 1970er Jahren beteiligte sie sich mit ihrer eigenen Firma MJ an der Produktion einiger ihrer Filme, wie 1974 bei den Komödien Juliette und Juliette (mit Annie Girardot) und Ganz so schlimm ist er auch nicht (mit Gérard Depardieu). Die oft mit einer Kurzhaarfrisur auftretende rothaarige Schauspielerin spielte meist Rollen, in denen ihre couragierten Handlungen, ihre durchscheinenden Wunschvorstellungen sowie die Virilität ihrer männlichen Partner mit ihrer zerbrechlichen äußeren Erscheinung und ihren Ängsten kontrastierten.

Parallel zu ihrer Kinokarriere hatte Jobert auch immer wieder Erfolge im Fernsehen und wurde so zu einer der populärsten französischen Schauspielerinnen, obwohl sie seit den 1980er Jahren nur noch sporadisch vor der Kamera auftritt. Ihre letzte größere Rolle hatte sie Mitte der 1990er Jahre in der Fernsehserie Avocat d'office. 2002 lehnte sie eine Rolle in dem Erfolgsfilm 8 Frauen ab, die dann von Isabelle Huppert verkörpert wurde. 2007 wurde Jobert bei der Verleihung des französischen Filmpreises César mit dem Ehrenpreis gewürdigt.

Marlène Jobert hat sich von der Schauspielerei zurückgezogen, um sich ganz auf das Schreiben von Kinderbüchern zu konzentrieren. In den letzten Jahren tritt sie auch als Sprecherin in Hörbüchern für Kinder und als Autorin von Büchern über Musik in Erscheinung. Sie ist die Mutter der Schauspielerin Eva Green (* 1980).

Filmografie (Auswahl)

  • 1966 Masculin – Feminin oder: Die Kinder von Marx und Coca-Cola
  • 1966 General Fiaskone
  • 1967 Alexander, der Lebenskünstler
  • 1967 Der Dieb von Paris
  • 1968 Ich lass mich nicht für dumm verkaufen
  • 1968 Astragal
  • 1969 Der aus dem Regen kam
  • 1970 Der Kommissar und sein Lockvogel (Dernier domicile connu)
  • 1971 Musketier mit Hieb und Stich
  • 1971 Drei auf der Flucht
  • 1971 Der zehnte Tag
  • 1972 Wir werden nicht zusammen alt
  • 1974 Ganz so schlimm ist er auch nicht
  • 1974 Juliette und Juliette
  • 1974 Der große Blonde mit dem blauen Auge
  • 1974 Das Netz der 1000 Augen
  • 1975 Zum Freiwild erklärt
  • 1976 Der Gute und die Bösen
  • 1977 Zähme mich – liebe mich
  • 1977 Der Ankläger
  • 1978 Das gefährliche Spielzeug
  • 1978 Besuch Mama, Papa muß arbeiten
  • 1979 Grandison
  • 1979 Der Polizeikrieg
  • 1981 Eine schmutzige Affäre
  • 1981 Liebe ohne Grenzen
  • 1983 Flucht in den Abgrund
  • 1984 Souvenirs, Souvenirs
  • 1986 Entführt
  • 1989 Vater werden ist doch schwer

Weblinks

Einzelnachweise

  1. lesgensducinema: Auszug aus dem Geburtsregister, abgerufen am 24. Januar 2009

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