Martin Limburger

Martin Limburger

Martin Limburger (* 29. Januar 1637 in Kraftshof; † 7. Februar 1692 ebenda) war ein Nürnberger evangelischer Pfarrer und Dichter im Pegnesischen Blumenorden.

Leben und Werk

Der Sohn des Pfarrers Peter Limburger studierte nach der Unterrichtung durch seinen Vater in der griechischen und lateinischen Sprache und dem Besuch der Nürnberger Heilig-Geist-Schule ab 1651 in Altdorf bei Nürnberg Theologie, wo er 1656 sein Magisterexamen absolvierte. Im selben Jahr wurde er zum gekrönten Dichter ernannt.

1662 wurde er von Sigmund von Birken in den Pegnesischen Blumenorden unter dem Namen Myrtillus II. aufgenommen. 1663 verfasste er nach dem Vorbild von Johann Helwigs Nymphe Noris (1650) eine größere schäferliche Trauerschrift für Jobst Christoph Kress d.Ä., den Kressischen Ehrentempel.

1664 wurde er Nachfolger seines Vaters an der Patronatskirche der Nürnberger Patrizierfamilie Kreß von Kressenstein in Kraftshof bei Nürnberg, nachdem er 1660 seinem Vater als Vikar beigeordnet worden war. Seit dieser Zeit schrieb er eine Reihe von Gelegenheitsgedichten für Mitglieder der Patrizierfamilie und beteiligte sich an Gemeinschaftsschriften der Pegnitzschäfer.

Zwischen 1676 und 1678 ließ Limburger in der Nähe der Kraftshofer Pfarrkirche als neuen Versammlungsort für die Pegnitzschäfer den Irrhain anlegen. Von seinem engen Vertrauensverhältnis zu Birken legen etliche Eintragungen in dessen Tagebüchern Zeugnis ab. Nach Birkens Tod wurde Limburger zu dessen Nachfolger als Ordenspräsident gewählt. 1683 veröffentlichte er eine große Trauerschrift auf den zwei Jahre zuvor verstorbenen Birken, die Betrübte Pegnesis.

Als Ordenspräsident trat Limburger dafür ein, mit gemeinsam verfassten Trauer- und Hochzeitsgedichten die Nürnberger Öffentlichkeit auf die Aktivitäten des Blumenordens aufmerksam zu machen. Nach Birken war er der letzte, dem dies gelang, danach versiegte das Interesse der Öffentlichkeit an einer literarischen Form, die zunehmend als veraltet empfunden wurde.

Literatur

  • Renate Jürgensen: Utile cum dulci. Die Blütezeit des Pegnesischen Blumenordens in Nürnberg 1644 bis 1744. Wiesbaden 1994
  • Renate Jürgensen: Magister Martin Limburger (1637–1692). Myrtillus II. - der Blumen-Fürst. In: Der Franken Rom. Wiesbaden 1995, S. 342–363
  • Renate Jürgensen: Melos conspirant singuli in unum. Repertorium bio-bibliographicum zur Geschichte des Pegnesischen Blumenordens in Nürnberg (1644–1744). Wiesbaden 2006

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Limburger (Begriffsklärung) — Limburger bezeichnet eine (ursprünglich) belgische Käsesorte, siehe Limburger ein Einwohner der belgischen Provinz Limburg, oder ein Einwohner der niederländische Provinz Limburg. Limburger ist der Name folgender Personen: Bernhard von Limburger… …   Deutsch Wikipedia

  • Martin Richard — im Oktober 2011 Martin Richard (* 8. November 1951 in Niederbrechen) ist ein deutscher Politiker (CDU). Seit dem 2. Dezember 1997 ist er Bürgermeister der mittelhessischen Kreisstadt Limburg an der Lahn. Martin Richard ma …   Deutsch Wikipedia

  • Martin Margiela — Maison Martin Margiela Etikett Martin Margiela (* 9. April 1957 in Löwen) ist ein belgischer Modedesigner, der durch seine intellektuell avantgardistische Mode internationale Bekanntheit erzielte. Das von ihm 1988 in Pa …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Lim — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Pegnesischen Blumenordens — Gründungsmitglied Harsdörffer (Ordensname Strephon) Die Liste der Mitglieder des Pegnesischen Blumenordens reicht über fünf Jahrhunderte, von der Gründung des Ordens 1644 bis in die Gegenwart. Der Ordensname (früher Hirtenname) wurde lediglich… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste Schriftsteller (international) — Hier finden Sie eine Liste bekannter Dichter und Schriftsteller – bitte Kurzbeschreibungen, die eine Zeile nicht überschreiten, ergänzen. (Nicht verlinkte Personen bitte nötigenfalls in die Liste der Autoren eintragen.) A Ivar Aasen (1813–1896),… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutschsprachiger Schriftsteller/L — Hinweis: Die Umlaute ä, ö, ü werden wie die einfachen Vokale a, o, u eingeordnet, der Buchstabe ß wie ss. Dagegen werden ae, oe, ue unabhängig von der Aussprache immer als zwei Buchstaben behandelt Deutschsprachige Schriftsteller: A B C D E …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Söhne und Töchter der Stadt Nürnberg — Die folgende Liste enthält bedeutende in Nürnberg geborene Persönlichkeiten, unabhängig von ihrem späteren Wirkungskreis, sowie Personen die in Nürnberg gewirkt haben. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Dürer Denkmal auf dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Söhne und Töchter der Stadt Nürnberg — Die folgende Liste enthält bedeutende in Nürnberg geborene Persönlichkeiten, unabhängig von ihrem späteren Wirkungskreis, sowie Personen die in Nürnberg gewirkt haben. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Dürer Denkmal auf dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Blumenorden — Der Pegnesische Blumenorden (Abk. P.Bl.O.; lat. Societas Florigerae ad Pegnensum) ist eine 1644 gegründete Nürnberger Sprach und Literaturgesellschaft, der ununterbrochen bis heute besteht. Der Name bezieht sich auf den Nürnberg durchziehenden… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”