Maske von La Roche-Cotard

Maske von La Roche-Cotard

Die Maske von La Roche-Cotard ist ein aus dem Moustérien stammendes Artefakt, das als Proto-Figurine – also als ein Vorläufer der Jungpaläolithischen Kleinkunst bezeichnet wird. Das Objekt wurde 2002 im Eingangsbereich der Höhle von La Roche-Cotard gefunden. Die Höhle liegt am Ufer der Loire, in der Gemeinde Langeais (Indre-et-Loire). Die Höhle ist seit 1912 bekannt, der mittelpaläolithische Moustérien-Horizont jedoch erst seit 1995.

Datiert wurde der Fund auf mindestens 33.000 Jahre vor heute, wahrscheinlich ist aber eine ältere Datierung ins Mittelpaläolithikum. Als Hersteller der Maske gilt damit der Neandertaler. Sie besteht aus einem flachen, dreieckigen Stück Silex von etwa 10 cm Durchmesser, das eine wahrscheinlich natürlich entstandene Höhlung aufweist. Dahinein wurde ein 7,5 cm langes Knochenstück platziert und verkantet. Das sich ergebende Bild suggeriert so die Augen einer menschlichen (oder tierischen?) Maske. Der Stein wurde weiterhin ein wenig nachbearbeitet um die Ähnlichkeit mit einem Antlitz zu erhöhen. Dieser Fund bestätigt, das sich bereits der Neandertaler mit Kunst beschäftigte. Neben dem Fund der Maske wurden auch andere menschliche Hinterlassenschaften, sowie solche von Hyänen gefunden.

Literatur

  • M. Lorblanchet: La naissance de l'art. Genèse de l’art préhistorique. In: Errance, 1999: S. 133, 144.
  • J.-C. Marquet, M. Lorblanchet: Le „Masque“ moustérien de La Roche-Cotard, Langeais (Indre-et-Loire). In: Paléo Nr. 12: S. 325–338 (2000).
  • J.-C. Marquet, M. Lorblanchet: A Neanderthal Face? The Protofigurine from La Roche-Cotard, Langeais (Indre-et-Loire, France). In: Antiquity, Band 77, Nr. 298, 2003: S. 661–670.
  • P. B. Pettitt: Is this the Infancy of Art? Or the Art of an Infant? A Possible Neanderthal Face from La Roche-Cotard, France. In: Before Farming 2003/4 (11).
  • Laurence Nicoud: L'art néandertalien: réalité et énigme. In: Archéologia, Januar 2004.

Weblinks

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