Massimo Urbani

Massimo Urbani

Massimo Urbani (* 8. Mai 1957 in Rom; † 24. Juni 1993) war ein italienischer Jazz-Saxophonist.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Massimo Urbani wuchs im römischen Primavalle-Viertel auf und lernte mit elf Jahren zunächst Klarinette, wechselte aber später zum Saxophon. Er gehörte schon ab 1973 zur Jazzszene Italiens und galt als musikalisches „Wunderkind“[1]. Mit siebzehn Jahren spielte er im Quartett von Giorgio Gaslini. Bekannt wurde er in Italien auch durch seine Mitgliedschaften in den Bands von Mario Schiano und Marcello Melis, musikalische Vorbilder waren Charlie Parker, John Coltrane und Ornette Coleman.

Im Jahr 1973 entstanden erste Aufnahmen; er ist auf Schianos Album Sud zu hören. Außerdem studierte er bei Giorgio Gaslini am Konservatorium Santa Cecilia in Rom. Im Jahr 1974 war er Mitglied der zweiten Ausgabe der Formation Umbria Jazz mit dem Gastmusiker Sonny Stitt; außerdem spielte er im Collective Orchestra von Gaetano Liguori. Eingeladen von Enrico Rava gastierte er im New Yorker Central Park. Mitte der 1980er Jahre wurde er Mitglied der Band von Giovanni Tommaso (Via G.T., 1986) und nahm seit 1979 eine Reihe von Alben unter eigenem Namen auf; seine erste Schallplatte 360 Degrees Aeutopia auf Red Records entstand mit den amerikanischen Musikern Don Burton, Cameron Brown und Beaver Harris. Aufsehen bei der Jazzkritik erregte vor allem sein 1993 mit seinem Bruder Maurizio Urbani, Danilo Rea, Giovanni Tommaso und Roberto Gatto entstandenes Album The Blessing.[2]

In der Nacht vom 23. zum 24. Juni 1993 starb Urbani an einer Überdosis Heroin. Cook und Morton zählen ihn zu den meisterhaften Bebop-Saxophonisten des Kontinents. Nach ihm ist ein internationaler Jazzpreis benannt.

Diskographische Hinweise

Alben unter eigenem Namen

  • 1974 - Jazz a confronto 13 (Horo Records)
  • 1977 - Invitation (Philology)
  • 1979 - 360° Aeutopia (Red Records)
  • 1980 - Dedications to Albert Ayler & John Coltrane - Max’s mood (Red Records) mit Furio Di Castri
  • 1984 - The Urbisaglia Concert (Philology)
  • 1987 - Easy to Love (Red Records) mit Roberto Gatto
  • 1987 - Duets Improvisations for Yardbird mit Mike Melillo (Philology)
  • 1988 - Urlo (Elicona) [3]
  • 1990 - Out of Nowhere (Splasch)
  • 1993 - The Blessing (Red Records)

Mitwirkungen als Sideman

  • 1973 - Sud - Mario Schiano (Splasc(h))
  • 1986 - Via G.T. - Giovanni Tommaso (Red Records)
  • 1987 - Where extremes meet - Luca Flores (Splasc(h))
  • 1988 - Chet in Italy - Chet Baker (Philology)

Literatur

Weblinks

Anmerkungen

  1. zit. nach Cook und Morton; im Original deutsch
  2. Morton und Cook betrachten es als Urbanis bestes Album und bewerten es mit der Höchstnote von vier Sternen
  3. posthum erschienen

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Massimo Urbani — est un saxophoniste de jazz italien né à Rome le 8 mai 1957. Biographie Il commence à étudier la clarinette à 11 ans, il passe ensuite au saxophone à 14 ans. Découvert par Mario Schiano, il débute au Folkstudio, un des clubs les plus fameux de… …   Wikipédia en Français

  • Urbani — bezeichnet: den Urbanstag Urbani ist der Familienname folgender Personen: Carlo Urbani (1956–2003), italienischer Arzt Giovanni Urbani (1900–1969), Erzbischof und Patriarch von Venedig Massimo Urbani (1957–1993), italienischer Jazz Saxophonist …   Deutsch Wikipedia

  • Luca Urbani — Infobox Astronaut name =Luca Urbani type =ASI Astronaut status =Retired Russia =Italy nationality =Italian date birth =May 11, 1957 place birth =Rome, Italy occupation = selection = time = mission =None insignia =|Luca Urbani was born May 11,… …   Wikipedia

  • Schiano — Mario Schiano (* 20. Juli 1933 in Neapel; † 10. Mai 2008 in Rom) war ein italienischer Jazz Altsaxophonist, Bandleader und Komponist des Free Jazz. Er gehörte seit Ende der 1960er Jahren zu den führenden Musikern der Jazzavantgarde Italiens.… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/U — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Antonello Salis — Pour les articles homonymes, voir Salis. Antonello Salis Naissance 28 février 1950 Villamar, Sardaigne Pays d’origine …   Wikipédia en Français

  • Area (band) — Infobox musical artist Name = Area Img capt = AreA live in Castelmassa (Rovigo), Italy, 1978 Img size = Landscape = yes Background = group or band Origin = Italy Genre = Progressive rock Art rock Free jazz Jazz fusion Experimental music… …   Wikipedia

  • Giovanni Tommaso — (* 20. Januar 1941 in Lucca) ist ein italienischer Bassist, Komponist, Arrangeur und Bandleader des Modern Jazz. Tommaso hatte privaten Musikunterricht; er begann in Lucca mit seinem Bruder, einem Pianisten aufzutreten. Sie bildeten die Formation …   Deutsch Wikipedia

  • Mario Schiano — (* 20. Juli 1933 in Neapel; † 10. Mai 2008 in Rom) war ein italienischer Jazz Altsaxophonist, Bandleader und Komponist des Free Jazz. Er gehörte seit Ende der 1960er Jahren zu den führenden Musikern der Jazzavantgarde Italiens. Schiano gilt nach… …   Deutsch Wikipedia

  • Pieranunzi — Enrico Pieranunzi (* 5. Dezember 1949 in Rom) ist ein italienischer Jazzpianist, Komponist und Arrangeur. Pieranunzi begann früh Klavier zu spielen und wurde von seinem Vater Alvaro, einem Gitarristen, zum Jazz hingeführt. Er studierte… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”