Mathilde von Andechs

Mathilde von Andechs
Gedenktafel in Dießen
Deckenfresko in Dießen: Aufnahme der Sel. Mechthildis in das Kloster St. Stephan
Der Mechtildisstein in Dießen
Magdalenenaltar mit Glasschrein der Sel. Mechthildis

Mechthild(is) von Dießen, auch Mathilde von Andechs, (* um 1125; † 31. Mai 1160 in Dießen am Ammersee) war Augustiner-Chorfrau und Äbtissin von Edelstetten.

Mechthild war die Tochter des Grafen Berthold II. von Andechs und Schwester der Euphemia von Altomünster. Mit fünf Jahren trat sie in das damalige Kanonissenstift St. Stephan in St. Georgen (Dießen) ein, wo sie später Novizenmeisterin wurde. 1153 schickte sie Papst Anastasius IV. als Äbtissin in die Abtei Edelstetten, um diese zu reformieren, da der Zustand von Konvent und Klosteranlage zu wünschen übrig ließ. Glücklos und kränkelnd kehrte sie sechs Jahre später wieder nach Dießen zurück, wo sie kurz darauf verstarb.

Schon zu Lebzeiten stand Mechthild im Ruf einer Heiligen. Um 1200 wurde ihre Vita verfasst. 1468 erfolgte die Erhebung ihrer Gebeine und es entstand ein Mechthildskult, der auch heute noch in der Ammerseeregion anzutreffen ist. Ihre geschmückten Gebeine werden in einem Glasschrein im Marienmünster Dießen aufbewahrt.

Sie wird als Patronin gegen Gewitter angerufen. Im Vorraum der ehemaligen Stiftskirche ist außerdem ein sogenannter Mechtildisstein ausgestellt, auf dem die Selige sich der Überlieferung nach ausruhte. Das Berühren des Steins hilft dem Volksglauben nach gegen Kopfschmerzen.

Der Festtag der Mechthild im Orden ist der 6. Juli.

Literatur

  • Paul Bayerschmidt: Mechthild von Diessen - eine deutsche Heilige des frühen Mittelalters. München 1936.
  • Hans Pörnbacher: Mechthild von Dießen und Andechs, Äbtissin von Edelstetten. 2. verbesserte Auflage. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn 1992, ISBN 3-87437-329-0

Weblinks


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