Matthew Ridgway

Matthew Ridgway
Matthew Bunker Ridgway

Matthew Bunker Ridgway (* 3. März 1895 in Fort Monroe, Virginia; † 26. Juli 1993) war ein General der US Army während des Zweiten Weltkrieges und des Koreakrieges.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Matthew Ridgway stammte aus einer Familie mit starker militärischer Tradition. Sie geht in direkter männlicher Linie zurück auf Leofric I. (* um 680), erster Earl of Leicester und Earl of Lincoln und Chester, ein enger Verwandter - Bruder, Neffe oder Cousin - des Königs Æthelbald von Mercia. Leofric III., sechster Earl of Leicester, war Generalkapitän der Armee und der Ehemann der berühmten Lady Godiva. Ein anderer Vorfahre, Sir Thomas Ridgway, später 1. Earl of Londonderry, gründete im Auftrag der Königin Elisabeth die erste protestantische Kolonie in Irland und war unter James I. Oberkommandierender der englischen Armee in Irland. Der Quäker Richard Ridgway (* 1654) emigrierte 1679 nach Amerika. Matthew Ridgways Vater Thomas Ridgway war Armeeoffizier und als Kommandeur eines Feldartilleriebattaillons in Fort Monroe in Virginia stationiert, als Matthew geboren wurde. Seine Mutter war Ruth Starbuck Bunker. Matthew und seine jüngere Schwester Ruth wuchsen in mit der Versetzung des Vaters wechselnden Armeegarnisonen auf.

Matthew besuchte die US Military Academy in West Point und graduierte 1917. Anschließend trat er als Second Lieutenant in die US Army ein. 1918 kehrte er als Spanischlehrer nach West Point zurück. Er absolvierte die weiterführende Offiziersausbildung an der Infanterie-Schule in Fort Benning und erhielt später das Kommando über die 15. Infanterie in China. Danach wurde er in Nicaragua stationiert und half dort die ersten freien Wahlen von 1927 zu überwachen. Weitere Stationen waren Bolivien und Paraguay sowie ein Posten als Militärberater des Gouverneurs der Philippinen (1930). 1935 bis 1937 besuchte er die Command and General Staff College in Fort Leavenworth, Kansas.

Zweiter Weltkrieg

Ridgway (2. v.l.) in Ribera, Sizilien, Juli 1943
Ridgway (mit Brille) in Korea, Januar 1951

Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges beorderte ihn General Marshall zur War Plans Division in Washington, D.C.. Im August 1942 wurde er zum Brigadier General befördert und erhielt das Kommando über die 82. US-Luftlandedivision, eine von zwei Fallschirmjäger-Divisionen der US Army (die 101. war die andere). 1943 half er bei der Planung der Luftlandeoperationen im Rahmen der Sizilieninvasion (Operation Husky). Am 10. Juli 1943 setzten die USA zum ersten Mal Fallschirmjäger im Kampf ein.

Am 6. Juni 1944 nahm er als Teil der 82. an der Landung in der Normandie teil, wo er 33 Tage mit seinen Truppen in Saint-Sauveur-le-Vicomte kämpfte. Im September 1944 kommandierte er das XVIII. US-Luftlandekorps, überquerte den Rhein und traf am 2. Mai 1945 in Deutschland auf die Rote Armee. Am 9. Juni 1945 wurde er zum Lieutenant General befördert.

Koreakrieg und danach

Er war von 1948-49 Oberbefehlshaber des US Caribbean Command, danach Stabschef von J. Lawton Collins. 1950 erhielt er nach dem Tod von Lieutenant General Walton Walker das Kommando über die 8. US-Armee in Korea. Am 25. Januar 1951 begann unter seiner Leitung die Gegenoffensive. Nach der Abberufung von General Douglas MacArthur beförderte man ihn zum General und machte ihn zum Oberbefehlshaber Fernost und Kommandeur der UN-Truppen.

Am 30. Mai 1952 übernahm Ridgway den Posten als Supreme Allied Commander Europe (SACEUR) von General Dwight D. Eisenhower. Er verärgerte aber die alliierten Befehlshaber in Europa, da er nur US-Amerikaner in seinem Stab hatte. Deshalb wurde er im Juli 1953 in die USA zurückbeordert um General Collins als Chief of Staff of the Army zu ersetzen.

Nach seiner vorzeitigen Pensionierung im Juni 1955 veröffentlichte er seine Autobiographie „The Memoirs of Matthew B. Ridgway (1956)“. Er war drei Mal verheiratet und war eine Zeit lang Stiftungs-Vorsitzender des Mellon Institute for Industrial Research in Pittsburgh, Pennsylvania. Als sein Sohn 1971 bei einem Autounfall ums Leben kam, verschlechterte sich der seelische Zustand von Ridgway zusehends. Er starb im Juli 1993.

Werke

  • The Memoirs of Matthew B. Ridgway (1956)

Weblinks

Biographie (engl.)


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