- Matthyas Jenny
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Matthyas Jenny (* 14. Juni 1945 in Basel) ist ein Schweizer Verleger, Autor und Literaturaktivist.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Matthyas Jenny ist der Gründer des ersten deutschsprachigen Poesietelefons, 1976 in Basel, Gründer des Tages der Poesie, jeweils am letzten Samstag des Monats März, Inhaber des Verlags „Nachtmaschine“, Gründer des Internationalen Literaturfestivals Basel (1997), des Internationalen Lyrikfestivals Basel (2001) und ist Initiator der Buchmesse BuchBasel (2003).[1]
Während der Zeit der Warhol–Factory betrieb John Giorno 1970 das Projekt „Call a poem“ im Museum of Modern Art. Matthyas Jenny hatte die Idee übernommen und das erste deutschsprachige Poesietelefon von 1976 bis 1982 in Basel betrieben. Er verschenkte es nach Zürich wo es noch etwa vier Jahre durch P.K.Wehrli und Werner Bucher, Herausgeber der Literaturzeitschrift Orte, betrieben wurde. Noch immer existieren in Deutschland und Österreich Poesie-, Literatur- oder Dichtertelefone, z. B. Literaturbüro Nordrhein–Westfalen.
Der Tag der Poesie wurde von Matthyas Jenny von 1979 bis 1988 jährlich durchgeführt in Basel, Sarnen, Liestal, Zürich, Bern, St. Gallen, Kassel, Hamburg u. a. Am Tag der Poesie wurde auch gleichzeitig ein „Baum der Poesie“ gepflanzt. Im Verlag Nachtmaschine, der Nachtmaschine genannt wurde, weil Matthyas Jenny jeweils nur nachts arbeiten konnte, da er tagsüber als Alleinerziehender mit seinen Kindern Zoë und Caspar zusammen war, sind bis 2006 mehr als 150 Titel erschienen, unter anderem Bücher von Hansjörg Schneider, Prosa von Jürgen Ploog, zwei Erzählbände von Jörg Fauser und von René Schweizer. Er veröffentlichte u. a. in der politisch-satirischen Zeitschrift Der Metzger sowie in der mittlerweile „legendären“ Literaturzeitschrift Gasolin 23, herausgegeben von Jürgen Ploog, Walter Hartmann, Carl Weissner und Jörg Fauser.
Seit November 2006 leitet Matthyas Jenny, zusammen mit Ursula Wernle, Das kleine Literaturhaus Basel. Bereits 1997 hat er das Projekt „Literaturhaus Basel“ konzipiert, das dann von der Christoph Merian Stiftung Basel im April 2000 als Literaturhaus Basel realisiert wurde. Im Gegensatz zum Literaturhaus Basel ist Das Kleine Literaturhaus Basel völlig unabhängig und in Privatbesitz der Inhaber Matthyas Jenny und Ursula Wernle († 13. Mai 2007). Seit dem 29. Mai 2007 führt er die kleinste Buchhandlung in Basel, die Bachletten Buchhandlung, Als Leiter des Internationalen Literaturfestivals ist Matthyas Jenny mittlerweile zurückgetreten [2]
Matthyas Jenny ist der Vater der Schweizer Schriftstellerin Zoe Jenny.
Schriften
- Mittagswind. Gedichte. Basel 1973.
- Fahrt in eine vergangene Zukunft. Gedichte. GTP, Basel 1975.
- Zwölf-Wort-Gedichte Band 1. GTP, Basel 1976.
- Zwölf-Wort-Gedichte Band 2. GTP, Basel 1976.
- City straight up. Short Stories. GTP, Basel 1976.
- Traumwende. Gedichte. GTP, Basel 1977.
- Postlagernd. Roman eines Durchbrenners. Maro, Augsburg 1981.
- Highway-Junkie. Short Stories. Lichtspuren, Bern 1983.
- Alles geht weiter, das Leben der Tod. Short Stories. Lenos, Basel 1994.
- Die Beschreibung der Tiefsee. Roman. Lenos, Basel 1996.
Auszeichnungen
- 1977: Werkbeitrag der Pro Helvetia Zürich für den Roman Postlagernd
- 1981: Preis der Autorengruppe Olten für verlegerische Tätigkeit
- 1986: „Jäggi-Preis“ der Buchhandlung Jäggi Basel zusammen mit Günter Wallraff
- 1998: Anerkennungspreis der UBS Basel/Zürich für literarische Tätigkeiten
- 2009: Werkbeitrag Basel-Stadt an den Roman Durch die Luft
- 2011: Kulturpreis der Stadt Basel
Weblinks
- Literatur von und über Matthyas Jenny im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Bachletten–Buchhandlung Basel von Ursula W. Jenny
- Das kleine Literaturhaus Basel
- Matthyas Jenny, Angaben in der Deutschen Nationalbibliothek
- Autorenauszeichnung für Matthyas Jennys Buch Durch die Luft (PDF-Datei; 68,5 kB)
Einzelnachweis
- ↑ Geschichte des Buch- und Literaturfestival Basel
- ↑ Presseportal Schweiz; vom 26. Januar 2007 Information über den Rücktritt von Matthyas Jenny als Leiter des Internationalen Literaturfestivals
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