Maximilian von Trautmansdorf

Maximilian von Trautmansdorf
Maximilian von und zu Trauttmansdorff

Maximilian, Freiherr von und zu Trauttmansdorff (* 23. Mai 1584 in Graz; † 8. Juni 1650 in Wien), (ab 1635 Reichsgraf von und zu Trauttmansdorff-Weinsberg), Freiherr von Gleichenberg, Neuenstadt am Kocher, Negau, Burgau und Totzenbach, Herr zu Teinitz, Ritter des Goldenen Vlieses, Kaiserlicher Geheimer Rat, Kämmerer und Obersthofmeister; war ein österreichischer Politiker zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges.

Leben

Er diente Kaiser Ferdinand II. als Berater und war erster Minister unter Kaiser Ferdinand III.

1619 fädelte er erfolgreich das Bündnis zwischen dem von den böhmischen Ständen abgesetzten Ferdinand II. und Herzog Maximilian I. von Bayern ein. Der Frieden von Nikolsburg (6. Januar 1622), in welchem Gábor Bethlen auf die ungarische Krone verzichtete, trägt hauptsächlich die Handschrift Trauttmansdorffs. Lohn für sein diplomatisches Geschick war die Grafenwürde im Jahr 1623.

Er galt als Freund Wallensteins. Trauttmansdorff wurde im Dezember 1633 nach Pilsen entsandt, um Wallenstein zu einem Feldzug gegen den in Bayern eingefallenen Bernhard von Sachsen-Weimar zu bewegen, was der kaiserliche Feldherr aber nicht tat. Bei der Rückkehr nach Wien verurteilte er diesen aufgrund seiner Eindrücke und riet dem Kaiser zur Verhaftung Wallensteins. Trauttmansdorff bereicherte sich aber nicht an dessen konfiszierten Gütern. 1634 wurde der Diplomat zum Minister Ferdinands II. berufen und mit der Aufgabe betraut, mit Kursachsen einen Ausgleich auf dem Verhandlungswege herbeizuführen.

Graf Trauttmansdorff schloss am 30. Mai 1635 den Frieden von Prag mit Kursachsen. Dieser die kaiserlich-katholische Position stärkende Friedensschluss sah außer der Einigung mit den protestantischen Ständen den Rückzug fremder Truppen aus dem Reichsgebiet vor. Wirkung konnte der Vertrag durch das Eingreifen Frankreichs in den Konflikt kaum mehr entfalten. 1635 schenkte Kaiser Ferdinand II. als Dank für diesen Erfolg Stadt und Amt Weinsberg dem Grafen Maximilian von und zu Trauttmansdorff, der beide 1646 an Württemberg zurückgab.

Am Zustandekommen des Westfälischen Friedens wirkte der gräfliche Diplomat von 1645 bis 1647 als habsburgischer Hauptunterhändler im katholischen Lager in Münster entscheidend mit. Am 6. Juni 1647 kehrte er sowohl unbefriedigt über den Gang der Verhandlungen aus seiner kaiserlichen Sicht wie aus gesundheitlichen Gründen an den Hof zurück.

Trauttmansdorff war mit der Gräfin Sophie Pálffy verheiratet. Aus der Ehe gingen sieben Söhne und zwei Töchter hervor. Maximilian von und zu Trauttmansdorf starb am 8. Juni 1650 in Wien; eine genealogische Quelle nennt als Todestag den 7. Juni 1650.

Eine Büste des Grafen ist in der von König Ludwig I. von Bayern errichteten Walhalla aufgestellt. Er hat den Wittelsbachern zur Kurfürstenwürde verholfen.

Siehe auch

Weblinks


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