Mecklenburger Metallguss

Mecklenburger Metallguss
Mecklenburger Metallguss GmbH
Rechtsform GmbH
Gründung 1875
Sitz Waren (Müritz), Deutschland

Leitung

  • Manfred Urban, Geschäftsführender Gesellschafter
  • Jürgen Eberlein, Geschäftsführer
Mitarbeiter 220
Umsatz ca. 70 Mio. EUR (2007)
Branche Schiffstechnikhersteller
Website www.mmgprop.de

Die Mecklenburger Metallguss GmbH (MMG) ist ein mittelständisches Unternehmen in Waren (Müritz) / Mecklenburg-Vorpommern mit 220 Mitarbeitern. Geschäftsführer sind Manfred Urban und Jürgen Eberlein. Die MMG ist ein Spezialist für Schiffspropeller und weltweiter Marktführer. Im Februar 2006 fertigte die MMG den größten Propeller der Welt (die „Dicke“).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bereits 1875 wurde das Unternehmen als Maschinenfabrik und Eisengießerei gegründet und betätigte sich vor allem als Zulieferer für den Maschinen- und Anlagenbau. Zum Leistungsumfang gehörten aber auch private Aufträge, die sogenannte Kundengießerei. Als nach dem Zweiten Weltkrieg der Schiffbau im Osten Deutschlands wieder aufgebaut wurde, fertigte die Warener Gießerei immer mehr Teile für die Werftindustrie. Dabei entwickelte das Unternehmen seine speziellen Fähigkeiten für die Herstellung von Schiffspropellern. Auch schon zu DDR-Zeiten lieferte die MMG in alle Teile der Welt. Das Werksgelände breitete sich im Laufe der Zeit weiter aus und so verlief die Bundesstraße 108 mitten durch das Areal. So ließ es sich nicht vermeiden, die Bundesstraße immer wieder kurzfristig zu sperren, wenn Propeller und anderes Gerät von einem Teil zum anderen transportiert werden musste. Im Jahr 2008 begannen Bauarbeiten zur Verlegung der Bundesstraße. Dafür mussten zwei Gleise des direkt angrenzenden Bahnhofs abgebaut werden, mehrere Garagen und Häuser abgerissen werden. Das Projekt kostete etwa sechs Millionen Euro, wobei sich die MMG mit etwa 1,1 Mio. Euro beteiligte. Das Werksgelände ist nun wieder um einiges vergrößert worden und es entfallen die gefährlichen Transporte über die Bundesstraße. Das Unternehmen gehört (Januar 2010) zur Deutschen Gießerei- und Industrieholding AG (DIHAG).

Wirtschaftliche Situation

Die Firma fertigt heute rund 180 Propeller pro Jahr und erreicht damit einen Marktanteil von rund 25 Prozent, bei großen Propellern über 80 Tonnen Gewicht sogar 60 Prozent und im Segment über 100 Tonnen betrug der Marktanteil im Jahre 2008 93 Prozent. Im Jahr 2005 lieferten die Warener etwa 8.000 Tonnen Schiffspropeller aus, für 2007 waren 9.000 geplant. Seit der Wiedervereinigung hat sich das Unternehmen ständig vergrößert, sowohl bei den Aufträgen als auch in der Betriebsfläche. So wurden neue Hallen gebaut, um bis zu 200 Tonnen Metall gleichzeitig einschmelzen und Propeller mit Durchmessern von mehr als 10 Metern gießen zu können. Bis zur Wende konnten Propeller lediglich mit einem Gewicht von bis zu 23 Tonnen und Durchmessern bis zu 6,3 Metern hergestellt werden. Der Umsatz für 2007 betrug etwa 70 Millionen Euro. Bis 2009 wird sich der Umsatz auf etwa 100 Millionen erhöhen.

Struktur des Unternehmens

Die Schiffspropeller werden nicht nur hergestellt, sondern auch geplant. Dazu hat die MMG eine eigene Abteilung, in der die Propeller speziell für die jeweiligen Schiffe konzipiert und entwickelt werden. Diese gehört zum Team Propeller. Ein weiteres Team Schleuderguss fertigt Buchsen und Ringe aus hochfesten Kupferlegierungen.

Sonstiges

Großer 90 Tonnen schwerer Propeller der MMG für ein großes Containerschiff

Eine Reihe von bekannten Schiffen werden am Heck mit Mecklenburger Propellern betrieben, so etwa die Queen Mary 2.

Problematisch gestaltet der Abtransport der immer größer und schwerer werdenden Propeller. Diese müssen über die B 192 zur A 19 transportiert werden, von dort aus nach Rostock oder über die A 24 nach Hamburg. Hier werden die Propeller dann auf Schiffe verladen und zu den Werften gebracht. Bis Anfang 2006 war die B 192 eine Allee und bot nur etwa 8,5 Meter Platz. Das wurde bereits 1998 zu einem großen Problem, als ein Propeller mit 10,5 Metern Durchmesser über die Bundesstraße zur Autobahn transportiert werden sollte. Eigens dafür entwickelte das Unternehmen eine Spezialkonstruktion, mit der die Propeller auf dem Schwertransporter gedreht und um einige Grad schräg gestellt werden können. Dies ist nicht mehr notwendig, da die Allee abgeholzt wurde. Aufgrund des Alters und der Gesundheit der Bäume, wären sie ohnehin gefällt worden, spätestens aber im Zuge der geplanten Erweiterung der Bundesstraße um eine weitere Spur. Ein anderes Problem ist das Gewicht der Propeller. Die Bundesstraße und die Autobahn haben einige Brücken, die zukünftigen Belastungen nicht mehr standhalten könnten.

Die „Dicke“

Am 13. Februar 2006 wurde der größte jemals gegossene Schiffspropeller ausgeliefert. Er hat ein Gewicht von etwas mehr als 130 Tonnen und einen Durchmesser von 9,6 Metern. Er besteht zu 79 % aus Kupfer, 9 % Aluminium, 6 % Nickel, 5 % Eisen und 1 % Mangan. Rund eineinhalb Jahre Entwicklungs- und Planungsarbeit gingen dem Guss voraus. Nach dem Gießen kühlte der Propeller zwei Wochen in seiner Sandform aus und wurde anschließend drei Wochen lang mit modernster Frästechnik und per Hand geschliffen. Der Preis für den Propeller, der nach Dänemark zum Einbau in die Emma Mærsk verschifft wurde, liegt im hohen sechsstelligen Bereich.

Auszeichnungen

Die MMG wurde bereits mehrmals zum Unternehmen des Jahres in Mecklenburg-Vorpommern gewählt. Am 17. März 2006 erhielt die der Mecklenburger Metallguss GmbH die „Golden Q-Mark“-Medaille der zweitgrößten Werft der Welt, der Samsung Heavy Industries, für eine sehr gute Qualität und hervorragenden Service. Die hohe Zuverlässigkeit und Flexibilität der MMG wurden ebenfalls hervorgehoben. Bei dem Auswahlverfahren waren rund 350 Zulieferer einbezogen worden und nur die MMG und ein koreanisches Unternehmen konnten dabei die Kriterien der „Golden Q-Mark“ erfüllen. Überreicht wurde die Auszeichnung vom Präsidenten der Samsung Heavy Industries M. K. Kim an Manfred Urban, einen der Geschäftsführer. Am 17. Oktober 2008 erhielt die MMG erneut als einziges nichtkoreanisches Unternehmen diese Auszeichnung.

Weblinks

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