Megachasma pelagios

Megachasma pelagios
Riesenmaulhai
Megachasma pelagios im Keikyu Aburatsubo Marine Park, Kanagawa, Japan

Megachasma pelagios im Keikyu Aburatsubo Marine Park, Kanagawa, Japan

Systematik
Unterklasse: Plattenkiemer (Elasmobranchii)
Überordnung: Echte Haie (Galeomorphii)
Ordnung: Makrelenhaiartige (Lamniformes)
Familie: Riesenmaulhaie (Megachasmidae)
Gattung: Megachasma
Art: Riesenmaulhai
Wissenschaftlicher Name
Megachasma pelagios
Taylor, Compagno & Struhsaker, 1983[1]

Der Riesenmaulhai (Megachasma pelagios) ist eine der drei zur Zeit bekannten Haiarten, die sich von Kleinstlebewesen ernähren. Seit seiner Entdeckung im Jahre 1976 ist er die einzige Art in der nur aus einer Gattung bestehenden Familie der Riesenmaulhaie.

Da bis zum November 2004 weniger als 25 Exemplare gesichtet wurden und bis heute nur wenige davon wissenschaftlich untersucht werden konnten, ist über die Biologie, den Lebensraum und das Verhalten dieser Fische nur wenig bekannt. Diese Tiere sind so selten, dass sie einzeln gezählt werden, wenn sie gesichtet werden. Aktuell sind 41 Tiere gesichtet worden.

Das bisher längste vermessene Exemplar war ein 5,63 m langes Weibchen, das am 19. April 2004 bei Ichihara in der Bucht von Tokio tot an Land gespült wurde, das kleinste ein am 13. März 2004 in Sumatra gefangenes Männchen von 1,77 m Länge.

Die bisherigen Sichtungen im Atlantik, im Pazifik und im östlichen Indischen Ozean, von denen die meisten vor Kalifornien und rund um die japanischen Inseln stattfanden, legen nahe, dass es sich beim Riesenmaulhai um einen weltweit verbreiteten Bewohner der wärmeren Ozeane handelt.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Sein auffälligstes Merkmal, dem der Riesenmaulhai seinen Namen verdankt, ist sein verhältnismäßig großer, rundlicher Kopf mit seiner sehr kurzen Schnauze und dem großen Maul. Die Farbe des Rückens ist ein schwärzliches Braun, der Bauch ist bleich gefärbt. Der Riesenmaulhai hat zwei Rückenflossen, eine asymmetrische Schwanzflosse, zwei große Brustflossen sowie zwei Paare von Bauchflossen, von denen das zweite Paar deutlich kleiner ist.

Verbreitung, Verhalten, Ernährung und Vermehrung

Verbreitung

Die beschriebenen Sichtungen und Fänge legen eine weltweite Verbreitung nahe, auch wenn bis zum Jahr 2004 kein Exemplar im westlichen Indischen Ozean gesehen wurde und im Atlantik bisher nur von der senegalesischen, der brasilianischen und der südafrikanischen Küste einzelne Exemplare nachgewiesen sind.

Die Sichtungen erwachsener, paarungsbereiter Männchen vor der kalifornischen Küste im Oktober 1990, 1999 und 2001 legen den Schluss nahe, dass dort im Herbst Paarungen der Riesenmaulhaie stattfinden.

Die Untersuchung des Mageninhalts von toten Tieren ergab, dass die Hauptnahrung des Riesenmaulhaies aus Krill besteht. Anders als der Riesenhai, der das planktonhaltige Wasser lediglich passiv filtert, kann der Riesenmaulhai (wie auch der Walhai) aktiv Wasser einsaugen und filtrieren. Ob auch kleinere Fische auf seinem Speiseplan stehen, ist nicht bekannt.

Als sich am 21. Oktober 1990 vor dem kalifornischen Dana Point ein fast fünf Meter langes Männchen in einem Treibnetz verfangen hatte, gelang es erstmals, ein lebendes Exemplar zu fotografieren, zu filmen und mit Sendern versehen wieder in die Freiheit zu entlassen. Bei dieser telemetrischen Untersuchung konnten Erkenntnisse über das vertikale, tägliche Wanderverhalten des Hais in der Wassersäule des Ozeans gewonnen werden. So verbrachte dieses Tier die Nacht in einer Tiefe von rund fünfzehn und den Tag in Tiefen von etwa 150 Metern. Es wurde vermutet, dass der Fisch dabei seiner Hauptnahrung Krill folgte, das ebenfalls in diesem Rhythmus die Wasserschichten wechselt.

Entdeckung

Inwieweit der Riesenmaulhai für Erzählungen von Meeresungeheuern, die als Mischung aus Wal und Hai beschrieben werden, verantwortlich ist, muss im Ungewissen bleiben. Der erste gesicherte Fang eines Riesenmaulhais, der dazu führte, dass eine neue Art beschrieben wurde, war am 15. November 1976 vor Oahu, Hawaii, wo die Mannschaft eines US-amerikanischen Forschungsschiffes ein 446 cm langes Männchen an Bord holte, das sich in einer Treibleine verbissen hatte. Das Tier wurde gründlich untersucht und wird mittlerweile im Bernice P. Bishop Museum in Honolulu aufbewahrt.

Nachweise

  1. L.R. Taylor, L.J.V. Compagno, P.J. Struhsaker: Megamouth - A new species, genus, and family of lamnoid shark (Megachasma pelagios, family Megachasmidae) from the Hawaiian Islands. Proceedings of the Californian Academy of Science 43(8), 1983: S. 87–110.

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