Megaminx

Megaminx
Megaminx

Der Megaminx ist ein mechanisches, dreidimensionales Geduldsspiel mit einer Höhe von ca. acht und einer Kantenlänge von ca. drei Zentimetern und ist vergleichbar mit dem Zauberwürfel und mehr noch mit dem Alexander’s Star. Der Megaminx ist ein regelmäßiger Dodekaeder mit zwölf Seitenflächen in Form von regelmäßigen Fünfecken. Jede der Seitenflächen ist durch ein pentagrammähnliches Sternmuster in elf Segmente unterteilt, die pro Seitenfläche die gleiche Farbe tragen.

Mit dem internen Drehmechanismus können die Seitenflächen durch 72°-Drehungen auf fünf Positionen um ihre Mittelachsen wieder in Deckung gebracht werden. Auf diese Weise verändern die beweglichen Teile ihre Lage zueinander und können nahezu jede beliebige Position im Dodekaeder annehmen. Ziel ist es meist, den Megaminx aus einer Stellung, in der die Farben vermischt sind, mittels Drehungen der Seitenflächen zurück in seine geordnete Grundstellung zu bringen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Zwölf-farbiger Megaminx mit einem Sternmuster
Gigaminx

Im Zuge der hohen Popularität des Zauberwürfels in den 1980er Jahren wurden schon 1981 simultan mehrere Versionen in Form eines Dodekaeders entworfen. Da sich die Mechanismen naturgemäß ähnelten, kam es zu Streitigkeiten über Patent- und Vermarktungsrechte. In Deutschland erhielt Walter Moll das Patent am 30. Juli 1981.[1] Ein weiteres Patent erhielt Christoph Bandelow am 14. Oktober 1982 und in Ungarn Szlivka Ferenc am 28. Oktober 1982 unter dem Namen Supernova.[2] Die Puzzles unterschieden sich leicht in der Breite der Kantenstücke und damit im Aussehen. Nachfolgend erwarb der deutsche Puzzle-Erfinder Uwe Meffert mehrere nationale Vertriebsrechte.[3] Im Oktober 1982 schrieb das Magazin Omni einen Artikel über den Megaminx und andere Würfelvarianten. Seit August 2009 bietet Uwe Meffert in seinem Shop den Holey Megaminx, ein Megaminx, der weder Mittelsteine, noch ein Kernstück im Inneren besitzt, an. Stattdessen verfügt er über 30 Kugellager und Federn.[4].

Neben dem 3-ebigen Megaminx gibt es auch noch weitere Zauberwürfel-Dodekaeder. So hat der Kilominx nur 2 Ebenen, also nur Ecksteine, keine Mittelsteine und keine Kantensteine. Der Gigaminx, der ebenfalls seit August 2009 verkauft[5] wird, hat dagegen schon 5 Ebenen und besteht aus 255 Teilen plus Schrauben. Die nächsten Versionen, Teraminx (7 Ebenen) und Petaminx (9 Ebenen), sind allerdings nicht im Handel erhältlich, letzteres besteht aus 975 Teilen, die mit 1.212 Stickern beklebt sind[6].

Obwohl der Megaminx heutzutage nur noch im Fachhandel erhältlich ist, erfreut er sich unter Rubik's-Fans immer noch einiger Beliebtheit. Das liegt zum einen an der ästhetischen Gestaltung des Puzzles, zum anderen an dem etwas höheren Schwierigkeitsgrad im Vergleich zum Würfel. Trotzdem lassen sich einige Lösungsstrategien des Würfels leicht abgeändert auf den Megaminx übertragen. Auch Speedcubing, also möglichst schnelles Lösen auf Zeit, wird mit dem Megaminx betrieben, er ist sogar eine Disziplin bei offiziellen Wettbewerben. Diese Wettkämpfe werden von der World Cube Association, kurz WCA, veranstaltet. Bei den Weltmeisterschaften 2009 in Düsseldorf belegte Bálint Bodor den Weltrekord mit einer Zeit von 57,94 Sekunden.[7]

Kombinationen

Der Megaminx verfügt über 50 bewegliche Teile (im Gegensatz zum Zauberwürfel, der nur über 20 verfügt). Davon sind 30 Kantenstücke mit zwei Farben und 20 Eckstücke mit je drei Farben. Die 12 fünfeckigen Mittelsteine sind drehbar am Grundgerüst des Puzzles montiert und ändern ihre relative Lage nicht. Das führt zu einer maximalen Obergrenze möglicher Kombinationen von 30!·20!·230·320. Da mechanismusbedingt nicht jede Stellung erreichbar ist, verringert sich diese Anzahl auf 30!·20!·227·319 ≈1068.

Neben einer Version mit zwölf Farben, bei der jede Seitenfläche unterschiedlich gefärbt ist, gibt es noch eine mit sechs Farben, bei der die gegenüberliegenden Seiten dieselbe Farbe haben. Infolgedessen gibt es von jedem zweifarbigen Kantenstück zwei identische. Hingegen sind bei den dreifarbigen Eckstücken alle unterschiedlich, denn die Eckstücke mit gleicher Farbkombination sind zueinander spiegelsymmetrisch (unterschiedlicher "Umlaufsinn" der Farben).

Obwohl es bei dem sechsfarbigen Megaminx weniger Kombinationen gibt, verursachen die identischen Kantensteinpaare eine neue Schwierigkeit: Da man vorher nicht sagen kann, welches an welche Stelle gehört, kann es sein, dass trotz richtiger Lösungsstrategie das Puzzle nicht gelöst wird. Dann muss ein bereits geordneter Teil wieder aufgegeben werden, damit zwei sich gleichende Stücke die Position tauschen können.

Schwierigkeitsgrad

Obwohl der Megaminx weit mehr Kombinationen als der Zauberwürfel besitzt, liegt der subjektive Schwierigkeitsgrad nicht höher. Im Grunde liegt das daran, dass man mehr Platz zum Manövrieren hat. Geht man nach der Methode von Lars Petrus und der Devise „Erhalte Geordnetes“ vor, so lässt sich intuitiv, d. h. ohne Befolgen einer bestimmten Strategie und ohne komplizierte Zugfolgen, beim Würfel ein 2×2×3-Block ordnen. Dann bleiben zwei aneinander grenzende Seitenflächen, die noch ungeordnet sind, das entspricht 13 Kanten- und Eckenstücken, die nicht mehr intuitiv gelöst werden können, ohne dass der geordnete Teil wieder aufgegeben werden muss. Beim Megaminx bleiben drei aneinander grenzende Seitenflächen übrig, also 22 ungeordnete Stücke. Damit lassen sich beim Megaminx 56 % intuitiv lösen, beim Würfel jedoch nur 35 %. Das lässt sich auch schon daran erkennen, dass beim Würfel mit einer Drehung 40 % der Steine bewegt werden, beim Megaminx aber nur 20 %.

Einzelnachweise

  1. Patent Walter Moll
  2. Patent Szlivka Ferenc
  3. Vertriebsrechte Meffert
  4. Mefferts-com – New Puzzle Release (engl.)
  5. Cube4you – Gigaminx (engl.)
  6. PuzzleForge – The Making of The Petaminx (engl.)
  7. Official Results. In: Offizielle Website der World Cube Association (WCA). World Cube Association, abgerufen am 28. November 2009 (englisch).

Weblinks


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