Melica ciliata

Melica ciliata
Wimper-Perlgras
Wimper-Perlgras (Melica ciliata)

Wimper-Perlgras (Melica ciliata)

Systematik
Klasse: Einkeimblättrige (Liliopsida)
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Unterfamilie: Pooideae
Gattung: Perlgräser (Melica)
Art: Wimper-Perlgras
Wissenschaftlicher Name
Melica ciliata
L.

Das Wimper-Perlgras (Melica ciliata) ist ein Süßgras (Poaceae), das bevorzugt an wärmebegünstigten Orten wächst. Es kennzeichnet trockene Heiden und vor allem die Steppen des südosteuropäischen Raumes. Ein auffälliges Merkmal dieses Grases sind die zur Blütezeit deutlich sichtbar aus den Ährchen heraushängenden Wimpern der Deckspelzen. Aufgrund seiner attraktiven Blütenstände wird dieses Gras häufig in Gärten kultiviert.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Blütenstand

Das Wimper-Perlgras ist eine ausdauernde und sommergrüne Pflanze, die dichte und reich beblätterte Horste bildet. Der Hemikryptophyt erreicht Wuchshöhen zwischen 30 und 60 Zentimetern. Die oberwärts unter den Blütenständen rauen Halme wachsen steif aufrecht. Die Laubblätter sind graugrün. Die starren Blattspreiten werden bis zu 25 Zentimeter lang und zwischen 3 und 4 Millimeter breit. Sie sind meist flach ausgebreitet, bei Trockenheit oft borstlich eingerollt. Die Blattscheiden sind kahl und tragen keine Öhrchen. Die Blatthäutchen messen zwischen 2 bis 3 Millimeter Länge. Sie sind stumpf und meist zerschlitzt.

Der Blütenstand ist eine aufrechte und undeutlich einseitswendige Ährenrispe. Die an der Blütenachse anliegenden oder etwas abspreizenden Rispenäste sind kurz. Die 6 bis 7 Millimeter langen Ährchen sind zweiblütig. Eines von diesen ist meist steril und verkümmert zu einem kolbenförmigen Rest. Die nach der Blüte weißlichen Hüllspelzen sind etwa gleich lang, rau und unbegrannt. Die ebenfalls zur Fruchtzeit weißlichen, sieben- bis neunnervigen Deckspelzen der unfruchtbaren Blüten sind kahl. Jene der fruchtbaren Blüten sind dagegen lang zottig bewimpert, worauf sowohl der wissenschaftliche als auch der deutsche Name Bezug nehmen. Die Wimpern hängen zur Blütezeit aus den Ährchen heraus. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis Juli.

Ökologie

Das Wimper-Perlgras ist ein Hemikryptophyt und eine Pionierpflanze. Durch die langhaarigen Deckspelzen werden die Scheinfrüchte als Schirmchenflieger ausgebreitet.

Verbreitung und Standort

Das Süßgras ist in ganz Europa mit Ausnahme des Nordens mit Schwerpunkten in Wärmegebieten und in Nordafrika verbreitet. Sein Areal reicht im Osten über die Türkei und den Kaukasus bis nach Kasachstan, wo es vor allem in den Steppen beheimatet ist. In Mitteleuropa erreicht es seine Nordwestgrenze im Rheintal. In Deutschland ist es recht selten. Es besiedelt offene, lückige und immer sehr sonnige Steinschutt- und Felsfluren auf trockenen, basenreichen und meist kalkhaltigen Böden an Hängen und in Trockenrasen.

Nach Ellenberg ist es eine Lichtpflanze, ein Wärmezeiger, subozeanisch verbreitet, ein Schwachsäure- bis Schwachbasezeiger und eine Verbandscharakterart der Bleichschwingel-Felsbandfluren (Festucion pallentis).

Verwendung

In Heidegärten kann die Art als apartes Ziergras verwendet werden.

Literatur

  • J. Grau, B. Kremer, B. M. Möseler, G. Rambold & D. Triebel: Gräser. Mosaik Verlag, München 1990, ISBN 3-576-10702-9
  • E. Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Ulmer, Stuttgart 1994. ISBN 3-8252-1828-7
  • H. Haeupler & Th. Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Ulmer Verlag, Stuttgart, 2000. ISBN 3-8001-3364-4
  • C. E. Hubbard: Gräser - Beschreibung, Verbreitung, Verwendung. Ulmer Verlag, Stuttgart, 1985. ISBN 3-8001-2537-4
  • H. Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen. 5. Auflage, Ulmer-Verlag, 1996
  • R. Düll/ H. Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands. 6. Auflage, Quelle & Meyer-Verlag, 2005, ISBN 3-494-01397-7
  • S. Schlosser/ L. Reichhoff/P. Hanelt: Wildpflanzen Mitteleuropas.Nutzung und Schutz.

Weblinks

Bilder: [1] [2] [3]


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