- Steppe
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Als Steppe (von russisch степь, ‚step′‘) wird eine aride, baumlose Graslandschaft der gemäßigten Breiten beiderseits des Äquators bezeichnet.
Typische Merkmale sind Winterkälte und sommerliche Trockenheit, feinerdige Böden und einförmiger Bewuchs.
Inhaltsverzeichnis
Abgrenzung
Die als Waldsteppe bezeichneten Ökosysteme mit tropischem Grasland und Bäumen, welche sich beiderseits des Äquators an die Regenwälder anschließen, sind keine Steppen, sondern Savannen. Sie zeichnen sich in der Regel durch zweimalig jährlichen Wechsel von Regen- und Trockenzeiten aus.
Typen
- Grassteppe (Prärie, Pampa)
- Krautsteppe (Gebüsch)
- Salzsteppe (Salzpflanzen)
Zu den Steppen der gemäßigten Zone gehören:
- die Eurasische Steppe, die sich von der Puszta in Ungarn und der Bărăgan in Rumänien bis in die östliche Mongolei erstreckt.
- Teile der Halbwüste Gobi
- die Prärien und Great Plains in Nordamerika
- die Pampa in Südamerika
- Teilgebiete des Outbacks in Australien
- die High Country auf Neuseeland
- das Veld in Südafrika
Merkmale der Steppe
Eine Steppe ist eine aride, baumlose Graslandschaft der Gemäßigten Zone. Der Pflanzenbewuchs wird durch Wassermangel begrenzt. In Eurasien liegen die Steppen im Inneren des Kontinents in großer Entfernung von den Ozeanen, dort wo die Jahresniederschlagsmenge stark eingeschränkt ist (Kontinentalität). Die Steppengebiete in Nord- und Südamerika entstehen durch die Leelage der Gebiete. Durch die jahreszeitliche Verteilung der Niederschläge wird die Vegetationszeit oft durch Sommertrockenheit bzw. Winterkälte unterbrochen. Die Vegetationsphasen liegen nur im Frühjahr und im Herbst.
Flora
Die prägenden Pflanzengesellschaften der Steppe bestehen aus Gräsern. Man findet daneben vor allem Moose und Flechten, aber auch niedrigere Sträucher wie die Heidekrautgewächse und vereinzelte Waldinseln in günstigen Lagen. Ursprünglich waren die meisten Getreidepflanzen Steppenbewohner.
Obwohl in der Steppe in den Sommermonaten die meisten Niederschläge fallen, steht den Pflanzen in den übrigen Jahreszeiten mehr Wasser zur Verfügung. Dies hängt damit zusammen, dass im Sommer die Verdunstung sehr groß ist. Doch das erklärt noch nicht vollständig das Ausmaß dieser Graslandschaften. Möglicherweise spielt Feuer, bereits seit vorgeschichtlicher Zeit absichtlich von Menschen gelegt oder durch Blitzschlag verursacht, eine Rolle. In den nordamerikanischen Steppen haben wahrscheinlich die großen Bisonherden das Aufkommen von Wald verhindert.
Fauna
Für Steppen typische Tierarten sind z. B.
- die Saiga (eine Antilopenart) in Asien,
- der Gabelbock und der Präriebison in den nordamerikanischen Plains oder
- die Stammform des Lamas, das Guanako (Lama guanicoe) in der Pampa Südamerikas.
- Ebenfalls finden sich in allen Steppen häufig Nagetiere, die in großen unterirdischen Kolonien wohnen, z. B. die Präriehunde in Nordamerika.
Landwirtschaft
In der Steppe der gemäßigten Zone wird viel Landwirtschaft betrieben. Wegen der kurzen Vegetationszeit werden überwiegend Mais und Weizen angebaut. Große Teile der Weltweizenproduktion stammen aus den Steppen Nordamerikas und Eurasiens. Wo die Böden nur eine extensive Landwirtschaft zulassen, dominiert die Viehhaltung. Nutztiere sind z.B. Büffel, Rind, Pferd, Schaf, Ziege, Kamel, Yak. Zudem ist in der Steppe traditionell eine nomadische Viehzucht verbreitet.
Siehe auch
- Versteppung
- Desertifikation ( = fortschreitende Wüstenbildung)
Literatur
- Hänsel, Bernhard: Die Steppe und das Karpatenbecken im Spannungsfeld zwischen nomadischen und seßhaften Lebensformen, in: Das Karpatenbecken und die osteuropäische Steppe. Prähist. Arch. Südosteuropa 12, 1998, 7–18.
- Hänsel, Bernhard: Die Steppe und der südosteuropäische Subkontinent. Nomadeneinfälle und Transhumanz, in: Civilisation Grèque et Cultures Antiques Péripheriques – Hommage à P. Alexandrescu (Bukarest 2000) 31-43.
Weblinks
Commons: Landformen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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