- Mercenario - Der Gefürchtete
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Filmdaten Deutscher Titel: Die gefürchteten Zwei
(alternativ: Mercenario – Der Gefürchtete)Originaltitel: Il mercenario Produktionsland: Italien Erscheinungsjahr: 1968 Länge: 107 Minuten Originalsprache: Italienisch Altersfreigabe: FSK 18 Stab Regie: Sergio Corbucci Drehbuch: Luciano Vincenzoni,
Adriano Bolzoni,
Sergio Spina,
Sergio CorbucciProduktion: Alberto Grimaldi Musik: Ennio Morricone,
Bruno NicolaiKamera: Alejandro Ulloa Schnitt: Eugenio Alabiso Besetzung - Franco Nero: Sergej Kowalski
- Tony Musante: Paco Roman
- Jack Palance: Ricciolo
- Giovanna Ralli: Columba
- Eduardo Fajardo: Alfonso Garcia
Die gefürchteten Zwei (alternativ: Mercenario – Der Gefürchtete) ist ein Italowestern von Sergio Corbucci aus dem Jahr 1968.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der polnische Söldner Kowalski soll im Auftrag des Minenbesitzers Garcia einen Silbertransport nach Texas durchführen, als er jedoch die Mine erreicht, ist diese von den aufständischen Arbeitern unter Führung von Paco Roman besetzt worden, und das Silber in den von den Besitzern gesprengten Stollen verschüttet.
Kowalski hilft für Bezahlung den schlecht bewaffneten Revolutionären gegen die anrückenden Truppen, und wird anschließend von ihnen für die Sache der Revolution angeworben. Er baut Paco zu einem Freiheitshelden auf, indem er den Revolutionären erfolgreich Guerillataktiken beibringt im Kampf gegen die von Garcia und dem Söldner Ricciolo angeführten Regierungseinheiten, lässt sich aber gleichzeitig für jeden Handgriff per Vertrag von ihnen fürstlich entlohnen.
Unter dem Einfluss der aus einem Gefängnis befreiten Idealistin Columba hinterfragt Paco die Freundschaft zu Kowalski, welcher unter anderem Bäder verlangt während die Revolutionäre kaum genug Wasser zum Trinken haben. Kowalski wird eingesperrt, die unerfahrenen Revolutionäre werden jedoch ohne den militärischen Berater nicht viel später von der Armee bei einer Offensive überrollt.
Paco, der sich seitdem als Clown in einem Zirkus versteckt hält, wird vom Söldner Ricciolo aufgespürt, aber der ebenfalls anwesende Kowalski verhilft ihm zu einem fairen Duell, nur um ihn dann anschließend für die ausgesetzte Belohnung an den Offizier Garcia auszuliefern, der wiederum beide verhaften lässt (Kowalski war nicht bewusst, dass auf ihn ebenfalls ein Kopfgeld ausgesetzt ist). Mit Hilfe Columbas, welche sich durch eine Finte in das Fort von Garcia begeben konnte, gelingt ihnen abermals die Flucht. Paco schlägt anschließend das Angebot einer weiteren Söldner-Partnerschaft seitens des Polen aus. Beide trennen sich als Freunde.
Rezeption
„Das Jahr 1968, in dem Il mercenario herauskam, war das Jahr in dem die Rezensenten dem Kino und dem Zuschauer klare Haltungen abforderten, und sich selbst die Qualen der Bewußtwerdung. Corbuccis Film war auf jeden Fall willkommen, weil er Stichworte lieferte. Il mercenario ist ein Film nicht so sehr über die Ursachen, als über die Bedingungen einer Revolution. Corbucci macht es sich nicht leicht. Im Gegensatz zu allen vorherigen Filmen muß man diesen geradezu geschwätzig nennen: so sehr dominiert der Dialog, äußerst treffsicher, sarkastisch schillernd und von einer exorbiten Süffisanz, die optisch zeitweilig unfassbar potenziert wird. Wer ist je auf den Einfall gekommen, das kapitalistische System an einem nackten Frauenkörper zu erläutern? Der Kopf – die herrschende Ausbeuterschicht, der Arsch – das Proletariat; Kardinalfrage: warum kommen Kopf und Arsch nicht zusammen?“
Für Wolf Lepenies war Il mercenario ein Italowestern, „der zum Gegenstand die Gattung hat, der er selbst zugehört“.[2]
Das Lexikon des internationalen Films beschreibt ihn als „sorgfältig konstruierter, in der Grundhaltung zynischer Italowestern.“[3]
Einzelnachweise
- ↑ zitiert nach Joe Hembus: Das Westernlexikon S. 407 (Hanser 1976)
- ↑ zitiert nach Karsten Witte (Hg.): Theorie des Kinos S. 15 (Suhrkamp 1972)
- ↑ Filmdienst: Die gefürchteten Zwei. In: Kabeleins Filmlexikon. SevenOne Intermedia GmbH. Abgerufen am 26. Mai 2008.
Weblinks
- Mercenario, der Gefürchtete in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Georg Seeßlen: Volkstümliche Apokalypse – Sergio Corbucci (6.12.1926 - 2.12.1990) bei Filmzentrale
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