Mesocricetus auratus

Mesocricetus auratus
Goldhamster
Goldhamster (Mesocricetus auratus)

Goldhamster (Mesocricetus auratus)

Systematik
Unterordnung: Mäuseverwandte (Myomorpha)
Überfamilie: Mäuseartige (Muroidea)
Familie: Wühler (Cricetidae)
Unterfamilie: Hamster (Cricetinae)
Gattung: Mittelhamster (Mesocricetus)
Art: Goldhamster
Wissenschaftlicher Name
Mesocricetus auratus
(Waterhouse, 1839)

Goldhamster (Mesocricetus auratus) sind ursprünglich aus Syrien stammende Nagetiere (Rodentia), die häufig als Heimtiere gehalten werden. Sie zählen innerhalb der Familie der Wühler zu den Hamstern (Cricetinae)

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Sie sind kleiner als Feldhamster und wiegen bis zu 120 g (Wildtiere) bzw. 140 g (Labor- bzw. Heimtiere). Goldhamster werden um die 15 bis 18 cm groß, die Schwanzlänge beträgt nur ca. 8 mm. Wilde Goldhamster sind oberseits goldbraun und unterseits weiß gefärbt. Zuchtformen gibt es auch in mehreren anderen Farben: dunkelbraun, schwarz, sogar gescheckte sind nicht selten. Die Lebenserwartung bei Heim- und Labortieren liegt bei zwei bis drei Jahren.

Im Bereich der seitlichen Bauchwand (Flanke) befindet sich beim Goldhamster eine spezielle Duftdrüse, die Flankendrüse.

Herkunft

Das natürliche Verbreitungsgebiet des Goldhamsters liegt in der nur 10-15.000 km² großen Hochebene von Aleppo in Nord-Syrien. Da das Verbreitungsgebiet der wilden Goldhamster extrem klein ist, führt die IUCN die Tiere als bedroht. Goldhamster wurden 1797 von den Brüdern Russel in deren History of Aleppo erstmals beschrieben. Sie galten lange Zeit als verschollen bzw. ausgestorben, bevor sie am 12. April 1930 von Professor Israel Aharoni wieder entdeckt wurden (Goldhamstermutter mit ihrem Wurf von elf Jungen). Drei Jungtiere überlebten und wurden an der Hebrew University of Jerusalem vermehrt. Von ihnen stammten lange alle weiteren domestizierten Goldhamster ab, sowohl Versuchstiere wie auch Heimtiere. Dass dabei trotz der extrem kleinen Zuchtbasis die Inzuchtdepression überwunden werden konnte, kann durch Purging erklärt werden.

1931 wurden Tiere nach England und 1938 in die USA verschifft. 1948 kamen dann in Deutschland erste Exemplare aus den USA an. Seit 1971 sind vereinzelt Exemplare aus der syrischen Wüste in die USA gebracht worden, die auch mittlerweile in die Zucht eingebracht wurden.

Lebensweise

Hamster im Gras

Nach einer Tragzeit von nur 16 Tagen umfasst ein Wurf typischerweise 4 Junge (meist 2 bis 5). Pro Jahr sind so bis zu acht Würfe möglich. Mit 38-42 Tagen sind die Jungen bereits geschlechtsreif. Goldhamster sind Einzelgänger, besonders adulte Weibchen reagieren extrem aggressiv auf Artgenossen beiderlei Geschlechts inklusive der eigenen Nachkommen. Männchen werden manchmal zur Begattung kurzzeitig herangelassen. Als Wühler graben sie Erdbauten mit einer Tiefe bis max. 110 cm. Nester befinden sich in 40 bis 90 cm Tiefe. Futter sucht das Tier an der Erdoberfläche, vor allem in Kulturen wie Getreide, Kichererbsen oder Linsen. Natürliche Feinde waren früher Fuchs, Schakal, Nachtgreife und Schlangen. Da diese in dem vom Goldhamster bewohnten Gebiet vom Menschen bekämpft werden, ist der Mensch, der auch den Goldhamster rigoros bekämpft, zum Hauptfeind geworden.

Freilandbeobachtungen von Rolf Gattermann zufolge sind nur Labor- und Heimtiere im wesentlichen nachtaktiv. Die in der Türkei noch wildlebenden Goldhamster haben eine typische Aktivitätszeit in den frühen Morgen- und späten Nachmittags- bis frühen Abendstunden.[1]

Nahrung

Die Nahrung von Goldhamstern ist sehr vielseitig. Als ursprüngliche Wüstenbewohner verschmähen sie nur wenig. Übliches Futter ist Getreide- und Körnerfutter (Hafer, Weizen, Roggen, Sonnenblumenkerne, Knäckebrot), Obst (Apfel) und Gemüse (Möhren, Petersilie).

Futter, welches nicht sofort verzehrt werden kann, wird in Backentaschen in den Bau transportiert.

Weiterhin ist wie bei allen Nagetieren der regelmäßige Gebrauch der Schneidezähne wichtig, um diese auf Länge zu halten. In Gefangenschaft wird daher gern alles angenagt.

Siehe auch

Weblinks

Quellen

  1. Rolf Gattermann et. al.: Golden hamsters are nocturnal in captivity but diurnal in nature. Biology letters, online-Vorabveröffentlichung vom 8. April 2008, doi:10.1098/rsbl.2008.0066 und als Überblick in www.spiegel.de

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