- Metin Tolan
-
Metin Tolan (* 27. März 1965 in Oldenburg i. H.) ist ein deutsch-türkischer Physiker[1] und Professor für Experimentelle Physik an der Technischen Universität Dortmund.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Tolan wurde 1965 in Norddeutschland als Sohn einer deutschen Mutter und eines türkischen Vaters geboren. Von 1984 bis 1989 studierte er an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Physik und Mathematik. Im Jahr 1993 schloss er dort seine Promotion im Bereich Röntgenstreuung ab. Es folgten Forschungsaufenthalte in den USA, bevor er 1998 an der CAU Kiel habilitierte. Im Jahr 2001 übernahm er den Lehrstuhl „Experimentelle Physik I“ an der Technischen Universität Dortmund .
Forschung
Mithilfe von Röntgenstrahlung erforscht er das Verhalten von Grenzflächen so genannter „weicher Materie“, wie zum Beispiel von Polymeren, Flüssigkeiten oder Biomaterialien. Die Dortmunder Elektronspeicherring-Anlage (DELTA) ermöglicht hier Experimente mit Synchrotronstrahlung, einer besonders intensiven Art von Röntgenstrahlung. Tolan war von 2007 bis 2010 Vorsitzender des Wissenschaftlichen Rats von DESY in Hamburg. Er ist außerdem Vorstandsmitglied der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) und Mitglied im Lenkungsausschuss des Internetportals "Welt der Physik". Er ist seit 2003 ordentliches Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften. Er war von September 2008 bis April 2011 Prorektor Forschung der TU Dortmund, seitdem ist er Prorektor Studium.
Öffentlichkeit
Neben der wissenschaftlichen Arbeit widmet er sich der humoristisch-physikalischen Betrachtung von Fußball, Film und Fernsehen. So hält er zum Beispiel Vorträge zu Themen wie „Die Physik des Fußballspiels“, „Die Physik bei James Bond“, „Die Physik bei Star Trek“ oder "Titanic - Mehr als nur ein Untergang". Dabei untersucht er (als bekennender Trekkie) Erfindungen, Stunts und Filmeffekte auf physikalische Machbarkeit und vergleicht die Filme auch mit der tatsächlichen historischen Realität (z. B. RMS Titanic) oder präsentiert (als VfB-Stuttgart-Fan) eine Formel, die den nächsten Fußballweltmeister vorhersagt. Die Vorträge sind populärwissenschaftlich, so dass auch Laien den Vorträgen folgen können. Die Unterhaltungseinlage ist zugleich Werbung für das Fach Physik.
Einer der Vorträge - "Geschüttelt, nicht gerührt!" - James Bond im Visier der Physik - über die physikalischen Hintergründe in James Bond-Filmen wurde am 11. Oktober 2005 im Heinz Nixdorf MuseumsForum, Paderborn, gefilmt und ist dort als DVD erhältlich. Das Buch "Geschüttelt, nicht gerührt: James Bond und die Physik", das er mit Prof. Stolze und einigen Studierenden im Rahmen eines Seminars geschrieben hat, kam im September 2008 in den Handel.
Schriften
- X-Ray Scattering from Soft-Matter Thin Films. Materials Science and Basic Research (Springer Tracts in Modern Physics) (Gebundene Ausgabe, Englisch), 197 Seiten, Springer-Verlag Berlin and Heidelberg GmbH & Co. K (April 1999), ISBN 3-540-65182-9
- Mit Joachim Stolze: Geschüttelt, nicht gerührt: James Bond und die Physik (Gebundene Ausgabe, Deutsch), 240 Seiten, Piper Verlag (September 2008), ISBN 978-3-492-05082-1
- So werden wir Weltmeister: Die Physik des Fußballspiels (Gebundene Ausgabe, Deutsch), 367 Seiten, Piper Verlag (März 2010), ISBN 978-3-492-05355-6
Filme
- "Geschüttelt, nicht gerührt!" - James Bond im Visier der Physik - DVD (2005) des gleichnamigen Vortrages im Heinz Nixdorf MuseumsForum am 11. Oktober 2005.
Einzelnachweise
Weblinks
- Literatur von und über Metin Tolan im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ausführlicher Lebenslauf von Prof. Dr. Metin Tolan (PDF-Datei; 76 kB)
- Die Physik bei Star Trek, Vortrag 25. Oktober 2002 in Leipzig
- Physik bei James Bond, Professor 007, Stern Online, 9. Dezember 2005
- Mit 007 im Hörsaal, Warum Bonds Reißverschluss-Trick brandgefährlich ist, Spiegel Online, 22. Dezember 2005
- Fussball und Physik, Das Geheimnis der Bananenflanke, Spiegel Online, 31. Januar 2006
- Fußball-Physik, Wissenschaft mit Kick, Stern Online, 23. April 2006
- Numerator, Fußball ist Glücksspiel, Spiegel Online, 20. Februar 2007
- Numerator, Der Fußballgott würfelt, Spiegel Online, 25. Februar 2008
- Eintrag in der Bochumer Hochschulbibliographie
Wikimedia Foundation.