Metro Tiflis

Metro Tiflis

Die Metro Tiflis (auch Tbilisi Metro; georgisch თბილისის მეტროპოლიტენი -tbilisis metropoliteni) ist der Name der U-Bahn in Tiflis, der Hauptstadt Georgiens. Die erste Linie mit dem Namen Gldani-Varketili wurde am 11. Januar 1966 eröffnet. Sie verband die Stationen Didube und Rustaweli und war die vierte Metro der Sowjetunion.

Inhaltsverzeichnis

Liniennetz

Plan der U-Bahn

Derzeit besteht die Metro aus zwei Linien mit einer Gesamtlänge von 26,4 km und 22 Stationen. Von den 22 Stationen liegen 20 unterirdisch.

Name Farbe Strecke Eröffnung Länge Bahnhöfe
Gldani-Warketili Rot Achmetelis teatri ↔ Warketili 1966 19,6 km 16
Saburtalo Grün Wagslis moedani ↔ Wascha Pschawela 1979 6,8 km 6

Alle Stationen sind so ausgelegt, dass Züge mit fünf Wagen die Fahrgäste transportieren können. Derzeit verkehren aber nur Züge mit drei (Saburtalo Linie), beziehungsweise vier Wagen (Gldani-Warketili Linie). Die Züge fahren zwischen 6:00 Uhr morgens und 1:00 Uhr nachts, wobei der Zugang zu den Metro-Stationen auf die Zeit von 6:00 Uhr und 24:00 Uhr beschränkt ist. Während der Hauptverkehrszeit fahren die Züge alle 2,5 Minuten, ansonsten je nach Tages- oder Nachtzeit alle 4–10 Minuten. Die Züge der Metro stammen vom sowjetischem Hersteller Metrowagonmasch. Die Breitspur-Wagen werden per seitlicher Stromschiene bei einer Fahrspannung von 825 Volt angetrieben. Im Jahr 2001 fuhren gut 105,4 Millionen Fahrgäste mit den Zügen der Tiflisser Metro.

Geschichte

U-Bahnhof Isani, 1971 eröffnet

Durch eine starke Industrieansiedlung in den 1940er Jahren stieg die Bevölkerungszahl der georgischen Hauptstadt stark an. Das Tiflisser öffentliche Verkehrsnetz musste den steigenden Bedürfnissen angepasst und ausgebaut werden. Nach dem Vorbild Kiews arbeitete die städtische Verkehrsverwaltung einen Plan aus.

Im Jahr 1952 begannen die Bauarbeiten, die aufgrund der Probleme mit den schwierigen tektonischen Gegebenheiten und dem allgegenwärtigen Wasser nur langsam vorankamen. Im Januar 1966 konnte der erste Abschnitt eröffnet werden. Somit war nach Moskau, Sankt Petersburg und Kiew die vierte Metro der Sowjetunion eröffnet werden. Die erste Metrolinie war 6,3 Kilometer lang und verband die Stationen Didube und Rustaweli und umfasste vier weitere Stationen, von denen die Bahnhöfe Didube und Elektrodepo oberirdisch liegen. Bereits knapp zwei Jahre später, am 6. November 1967, folgte eine Verlängerung in südlicher Richtung um drei Stationen bis 300 Aragweli. Nach Verlängerungen am 10. Mai 1971, im November 1985 sowie am 7. Januar 1989 wuchs die Hauptlinie der Metro, die Didube-Samgore-Linie, auf 19,6 Kilometer mit 16 Stationen. Sie reicht bis heute von der Station Teatr Achmeteli bis zur Station Warketeli. Im Jahr 1992 erhielt die Linie ihren aktuellen Namen Gldani-Warketili-Linie. Verlängerungen sind geplant, können aufgrund der finanziellen Lage Georgiens derzeit nicht realisiert werden.

Eine zweite Linie wurde nach längerer Bauzeit am 3. September 1979 zwischen den Stationen Wagslis Moedani und Delisi eröffnet werden. Am Bahnhof Wagslis Moedani, nahe dem Zentralbahnhof, besteht die Umsteigemöglichkeit zwischen den beiden Linien. Die zweite Linie erhielt den Namen Saburtalinskaja oder auch Saburtalo-Linie und ist 5,8 Kilometer lang. Am 2. Februar 2000 wurde sie um eine Station verlängert und endet mit der Station Vascha-Pschavela. Inzwischen ist eine Verlängerung bis zur Universität baulich fertig gestellt, kann jedoch derzeit aus finanziellen Gründen nicht technisch ausgerüstet werden.

Eine dritte Linie ist geplant und es gibt Berichte, dass es bereits Bauarbeiten an ihr gegeben habe. Diese ruhen derzeit aufgrund der Finanzlage vollständig und werden auch nicht aktiv weiter verfolgt.

Vorheriger Name Neuer Name
Komkawschiri Samedizino Instituti
Viktor Gotsiridze Delisi
Gldani Achmetelis teatri
TEVZ Guramischwili
Oktomberi Nadsaladewi
Leninis Moedani Tawisuplebis Moedani
26 Komisari Awlabari

Die Auflösung der Sowjetunion und der jähe Zusammenbruch des mit ihr verbundenen Wirtschaftssystems führte zu großen Finanzschwierigkeiten, aufgrund derer die elektrische Versorgung der U-Bahn zeitweise nicht gesichert war. An einen weiteren Ausbau der Metro war unter diesen Bedingungen nicht zu denken. Auch etablierte sich in der Metro eine große Kriminalitätsszene, Taschendiebstähle und Überfälle waren nicht selten. Als gravierendes Beispiel gilt unter anderem ein Handgranatenanschlag am 14. Februar 2000 und ein Tränengasattentat im März 2004. Die Kriminalität ist nach der Rosenrevolution in Georgien stark zurückgegangen. Ständige Polizeipräsenz in den Metro-Stationen haben die Kriminalitätsrate in der U-Bahn in Tiflis gegen Null reduziert.

Ausbau und Planungen

2004 kündigte der georgische Präsident eine umfassende Modernisierung des U-Bahn-Netzes an. Die jahrzehntelang vernachlässigten Bahnhöfe werden seither von außen nach innen saniert. Ein Teil der Züge ist ebenfalls erneuert worden. Mit einem Sicherheitskonzept (Polizisten an allen Eingängen zur Metro sowie in allen Stationen) wird die einstmals als verdreckt und unsicher verschrieene Metro zu einem sehr zuverlässigen, hauptstädtischen Verkehrsmittel umgewandelt. Die einstmals gefürchteten Stromausfälle in der Metro gehören seit einigen Jahren der Vergangenheit an.

Außerdem sind zwei Strecken in Bau. Die Saburtalo-Linie wird um eine Station bis zur Staatlichen Universität Tiflis verlängert. Sie soll bis 2011 fertig werden. Eine dritte U-Bahnlinie soll zwischen Rustaweli und Wasisubani errichtet werden, ein Projekt, das aus finanziellen Gründen jedoch zurzeit nicht vorangetrieben werden kann.


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