- Michael Aufhauser
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Michael Aufhauser (* 25. April 1952 in Augsburg) ist ein deutscher Tierschützer und Gründer des Gutes Aiderbichl, des größten Gnadenhofes für Tiere in Österreich.
Michael Aufhauser wurde in Augsburg geboren und besuchte nach der Schulzeit die Schauspielschule in Gauting. Anschließend wechselte Aufhauser in die US-amerikanische Tourismusindustrie.
Inhaltsverzeichnis
Tierschutz
Nachdem Aufhauser 1991 in Spanien die Vergasung von Straßenhunden beobachtet hatte, begann er, eine aktive Rolle im Tierschutz zu spielen. Im Jahr 2000 wurde mit der Gründung von Gut Aiderbichl in Österreich ein sehr großer Gnadenhof eingerichtet, auf dem mittlerweile mehr als 1000 Tiere unterschiedlicher Arten ihren Lebensabend in Würde verbringen dürfen. Mittlerweile sind insgesamt 15 weitere Höfe nach diesem Modell in Deutschland, Österreich, der Schweiz und einer in Frankreich entstanden, die teilweise auf bestimmte Tierarten spezialisiert sind.
Engagement / Ziele
Das Credo von Michael Aufhauser und Gut Aiderbichl lautet: "Die Humanität darf beim Menschen nicht enden." "Selbst wenn es gelänge, die Tiere vor uns Menschen zu schützen, wir hätten nichts erreicht. Erst wenn es gelingt, dass Tiere nicht mehr vor dem Menschen geschützt werden müssen, sind wir am Ziel. Dann haben wir etwas verändert - UNS!" (Zitat Michael Aufhauser) Die Tiere auf Gut Aiderbichl, die fast alle aus ausweglosen Situationen gerettet wurden, erinnern uns Menschen mit ihren Biografien immer wieder daran, wie wichtig der Umgang mit Schwächeren ist. Der Schutz der Tiere ist ein Anliegen der Menschlichkeit.
Erfolge
Neben zahlreichen geretteten Tieren aus Schlachttransporten oder Massenschlachtanlagen im Ausland sowie vielfacher tragischer Einzelschicksale ist es Michael Aufhauser nach jahrelangem Einsatz gelungen, "Tiere als Mitgeschöpfe" in die Verfassung des Landes Salzburg aufzunehmen. Der Antrag wurde von allen vier Parteien eingebracht und wird von Tierschützern als richtungsweisender Sieg gefeiert. Ende 2006 wurde Gut Aiderbichl in Bayern (Eichberg / Deggendorf) eröffnet.
Projekte
Aufhauser hat 2003 zwei Hundefreilaufwiesen in Seekirchen am Wallersee (45.000 Quadratmeter) und Salzburg (20.000 Quadratmeter) fertiggestellt und finanziert. Ein Aiderbichl-Katzenhaus ist in Bayern entstanden. Ein neues Gut Aiderbichl für Wildtiere, die von Menschenhand aufgezogen wurden, ist für 2008 geplant.
Michael Aufhauser über sein Verständnis von Tierschutz
"Im verständnisvollen Umgang mit den Tieren lernen wir, mit Schwächeren umzugehen. Schließlich sind sie im Grunde wehrlos. Sie schießen auch nicht zurück, sie sperren uns auch nicht ein, sie lassen uns nicht schlachten. Sie sind nicht gleichgültig oder zynisch, sondern folgen schlicht ihrer Bestimmung. Am Umgang mit den Tieren kann man den Zustand einer Gesellschaft erkennen. Ob sie noch über Werte wie Toleranz, Verantwortung und Nächstenliebe verfügt. Außerdem ist recht verstandener Tierschutz immer auch Menschenschutz. Was heute ihnen passiert, kann morgen auch uns geschehen. Da geht´s um uns alle und das ganze Leben."
Kritik
Trotz seines Engagements für das Gut Aiderbichl wird Aufhauser aus der Tierrechtsszene vorgeworfen, seinem Anspruch als Tierrechtler nicht gerecht zu werden, die gesamte Bewegung unwirksam zu machen und ihr sowie den Tieren letztendlich zu schaden. Die Vorwürfe rühren daher, dass er in den Medien oft als Tierrechtler wahrgenommen wird.[1]
Insbesondere der österreichische Tierrechtler Helmut F. Kaplan übte an mehreren Aussagen von Aufhauser ("Die Tatsache, dass die Tiere von Gut Aiderbichl letztendlich nicht zum Schlachter kommen, soll die Fleischproduktion nicht in Frage stellen.", "Die Tiere auf Gut Aiderbichl [...] haben [...] eine Art Diplomatenrolle für ihre Artgenossen.", "Bauern sind Tierschützer der vernünftigen Art.", "Tierschutz heißt auch, dem Beruf des Metzgers die entsprechende Achtung entgegen zu bringen.", "Freier Handel bedeutet ja nicht nur Import. Österreichische Produkte können ebenso exportiert werden. Ich denke da zum Beispiel an hochwertige Eier [...] Oder der Tafelspitz als Export-Markenartikel [...] mit einer Empfehlung von Gut Aiderbichl, das den Menschen in Deutschland mittlerweile auch bekannt ist. Utopie?") scharfe Kritik. [1]
Diese hätten zum Ziel, "den Fleischessern jenes gute Gewissen zurückzugeben, das sie vor der Entstehung der Tierrechtsbewegung hatten", so Kaplan.[2] Außerdem würde Aufhauser propagieren, Tiere zu schützen und Tiere umzubringen seien kein Widerspruch, solange man nur ihre Würde respektiere. Allerdings sei an der Funktion von Gut Aiderbichl als Gnadenhof selber nichts auszusetzen.[1] Jedoch sei es deswegen widersprüchlich, dass Besuchern Fleisch serviert werde.[3] In diesem Zusammenhang verfasste Kaplan auch einen offenen Brief, in dem er ihn darum bittet, seine Ansichten zu überdenken [4]
Veröffentlichungen
Michael Aufhauser: "Tierparadies Gut Aiderbichl", Verlag teNeues 2008
Michael Aufhauser: "Meine schönsten Pferdegeschichten", Verlag teNeues 2008
Michael Aufhauser: "Meine schönsten Katzengeschichten", Verlag teNeues 2008
Michael Aufhauser: "Meine schönsten Hundegeschichten", Verlag teNeues 2008
Michael Aufhauser: "Rettet die Tiere!", Verlag Herbig 2007
Michael Aufhauser: "Umdenken mit Herz", Verlag Langen/Müller 2006.
Weblinks
- http://www.gut-aiderbichl.com
- Literatur von und über Michael Aufhauser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
Kategorien:- Tierschützer
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- Geboren 1952
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