- Michael August Friedrich Prestel
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Michael August Friedrich Prestel (* 27. Oktober 1809 in Göttingen; † 29. Februar 1880 in Emden) war ein deutscher Mathematiker, Meteorologe und Kartograph.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Prestel war der uneheliche Sohn der Dorothea Sophie Beckmann. Sein mutmaßlicher Vater ist Michael Gottlieb Prestel. Sein Großvater war der Kupferstecher Johann Gottlieb Prestel aus Frankfurt am Main.
M. A. F. Prestel studierte von 1827 bis 1831 Mathematik und Architektur in Göttingen. Danach zog er 1833 mittellos in die Seehafenstadt Emden. Bereits ein Jahr später promovierte er an der Universität in Marburg mit einer Dissertation über die Gravitation.
1834 wurde Prestel als Lehrer am Gymnasium zu Emden angestellt. Prestel wurde Oberlehrer für Mathematik und Naturwissenschaften und erhielt 1867 den Professortitel. Über 47 Jahre hindurch gehörte er bis zu seinem Tode dieser Lehranstalt an. Zudem war Prestel Lehrer an der Navigationsschule und Mitglied der Prüfungskommission für Seefahrer. Nach dem Umzug in dem 1877 neu errichteten Gymnasium in Emden, dem Königlichen Wilhelms Gymnasium, richtete Prestel sofort sein physikalisches und chemisches Labor ein. Danach begründete er die Einrichtung einer höheren Töchterschule, an der er später selbst unterrichtete.
In Emden heiratete Michael Prestel 1848 die Emderin Catharina Brons. Prestel hatte drei Söhne, zwei Töchter und eine Stieftochter.
Leistung
Prestel veröffentlichte schon als Student eine Arbeit Anleitung zur perspectivischen Entwerfung der Crystallformen, wovon die berühmten Kristallographen Christian Samuel Weiss und Wilhelm Ritter von Haidinger tief beeindruckt waren.
In den 1840er-Jahren kämpfte Prestel darum, den naturwissenschaftlichen Unterricht an Gymnasien einzuführen. Er schrieb für die Programme des Emder Gymnasiums mehrere auf die Didaktik des naturwissenschaftlichen Unterrichts bezogene Abhandlungen. In einer zweiten Periode seines Lebens widmete Prestel sich fast ausschließlich der literarischen Tätigkeit mit dem Schwerpunkt auf die Meteorologie.
Hervorzuheben ist noch sein Verdienst, den sich Prestel um die Naturforschende Gesellschaft zu Emden erwarb. Dieser Institution gehörte er insgesamt 47 Jahre an, davon 40 Jahre als Direktor. Die erfreuliche Ausbreitung und beständige Wirksamkeit der Naturforschenden Gesellschaft in Emden ist in erster Linie sein Verdienst.
Schriften (Auswahl)
Veröffentlichungen in verschiedenen Vereins- und Zeitschriften, namentlich in den Schriften der Naturforschenden Gesellschaft in Emden, der Leopoldina – Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher, in Petermann Mittheilungen, in der Zeitschrift der österr. Gesellschaft für Meteorologie. Außerdem hat er auch eine größere Anzahl selbständiger Schriften meteorologischen Inhaltes herausgegeben.
- „Klimatologischer Atlas von Deutschland“
- „Atlas der Meeres und Luftströmungen“
- „Meteorologischer Atlas von Europa“
- Über die österreichischen Sturmsignale"
- Das Thermometer als Hilfsmittel für Seefahrer
- Die Lungenseuche in der Provinz Friesland 1842-1852
- Die Bestimmung der Höhe der Wolken
- Eine elementare Darstellung der Kegelschnitte
- Der gestirnte Himmel"
- Tabellarischer Grundriss der Experimentalphysik
Ehrungen
- „Hannoverschen Großen Goldenen Ehren - Medaille für Kunst und Wissenschaft“
- „Königliche Kronenorden“
- „Preussische Goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft“
- Aufnahme in die Leopoldina (1855)
- 1864 wird zur Jubiläumsfeier der Naturforschenden Gesellschaft zu Emden eine Pflanze aus dem Geschlecht der Vernonieae Prestel zu Ehren „Prestelia“ genannt.
- Am 16. April 2009, also quasi als Geschenk zu seinem 200. Geburtstag, hat der Rat der Stadt Emden im Baugebiet D 144, die Planstraße D nach Prof. Dr. Michael August Friedrich Prestel (Professor-Prestel-Strasse) benannt.
Mitgliedschaften
- Mitglied der Naturforschenden Gesellschaft zu Emden von 1814
- Mitglied und Ehrenmitglied von 26 Corporationen
- Mitglied der „Kaiserlichen Gesellschaft für Naturforscher in Moskau“
- Mitglied der „Österreichischen Gesellschaft für Meteorologie in Wien“
- Mitglied des „Medizinisch Ätiologischen Vereins in Berlin“
Literatur
- Karl Ernst Hermann Krause: Prestel, Michael August Friedrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 26, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 575 f.
- Poggendorff, Biographische Literatur Handwörterbuch II S. 522
- Hellmann, Repertorium der deutschen Meteorologie 1883 S. 388
- Leopoldina 1880 Heft IN1 S. 81 und 99
Weblinks
Kategorien:- Kartograf (19. Jahrhundert)
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- Namensgeber für eine Pflanzengattung
- Person (Emden)
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