Michael Schulte

Michael Schulte

Michael Schulte (Pseudonym: Max Puntila) (* 22. April 1941 in München) ist ein deutscher Schriftsteller und literarischer Übersetzer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Michael Schulte verbrachte seine Jugend in Niederbayern und Damaskus. Ende der 1950er Jahre hielt er sich für ein Jahr als Austauschschüler in den Vereinigten Staaten auf. Nach dem Abitur und einer abgebrochenen Buchhändlerlehre studierte er Germanistik, Geschichte und Philosophie in Göttingen und Frankfurt am Main.

Nach Abbruch des Studiums lebte er als freier Schriftsteller an verschiedenen Orten in Deutschland. 1982 wanderte er in die USA aus, wo er je ein Jahr in New York und in Santa Fe (New Mexico) lebte. Ab 1984 betrieb er gemeinsam mit seiner Frau eine Kaffeehausgalerie in Bisbee. Ende der 1980er Jahre kehrte er nach Deutschland zurück, wo er wiederum an verschiedenen Orten (Frankfurt am Main, München, Hamburg) lebte. Anfang der 1990er Jahre ging er nochmals für vier Jahre in die USA.

Im Jahre 1998 kam es zu einem Skandal anlässlich der Veröffentlichung von Schultes Ambrose-Bierce-Biographie „Allein in schlechter Gesellschaft“, die, wie sich nach Erscheinen herausstellte, in weiten Passagen ein Plagiat eines amerikanischen Werkes war und vom Verlag daraufhin zurückgezogen wurde. Allerdings hatte er den Verleger rechtzeitig auf seine Quelle aufmerksam gemacht und vorgeschlagen, die entsprechenden Passagen mittels Fußnoten kenntlich zu machen, was der Verleger ablehnte. Schulte lebt heute (2010) in Berlin und bei Grünholz/Angeln in Schleswig-Holstein. Er erhielt neben verschiedenen Stipendien 1971 den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen und 1988 den Literaturförderpreis der Stadt Hamburg. Seit 2010 schreibt Schulte nur noch für den Rundfunk und ist hauptberuflich Maler.

Michael Schulte ist ein eigenwilliger Vertreter der komischen deutschen Gegenwartsliteratur. Wichtige Einflüsse waren für ihn der Dadaismus, die absurde Komik Karl Valentins, der anarchische Humor der Marx Brothers, der Pataphysiker, der tschechische Autor Ivan Vyskočil sowie der amerikanische Autor Kurt Vonnegut.

Werke

  • Karl Valentin in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Reinbek bei Hamburg 1968
  • Die Dame, die Schweinsohren nur im Liegen aß, München 1970
  • Drei Nonnen gekentert, München 1972
  • Goethes Reise nach Australien, München [u.a.] 1976
  • Elvis' Tod, München [u.a.] 1980
  • Geschichten von unterwegs, Frankfurt am Main [u.a.] 1981
  • Bambus, Coca-Cola, Bambus, München 1982
  • Sabine Hubers Glück und Elend, München 1983
  • Apfel, München 1986
  • Führerscheinprüfung in New Mexico, Augsburg 1986
  • Die endgültige Spülbürste, Augsburg 1987
  • Karl Valentin, Hamburg 1982
  • Bisbee, Arizona, Augsburg 1988
  • Warum haben Sie nicht das Pferd geheiratet?, München [u.a.] 1990
  • Besuch bei V. O. Stomps, Augsburg 1991
  • Die Papageienschmuggler, Augsburg 1991
  • Gemensch & Getier, Augsburg 1994
  • Unbekannt verzogen, Frankfurt am Main 1995
  • Zitroneneis, Frankfurt am Main 1996
  • New York City, Frankfurt am Main 1997
  • Allein in schlechter Gesellschaft, Frankfurt am Main 1998
  • Stiefmuttertag, Augsburg 1998
  • Rosi und andere Frauen fürs Leben, Wien 1999
  • Briefträger Paul, Wien 2000
  • Ein Dschungelkönig in Amerika, Wien 2000
  • Das Angebot der Woche, Wien 2001
  • Cowboys in Kassel, Wien 2002
  • Krumm gelaufen, Zürich 2003
  • Die rote Schachtel plus Schokolegende, Augsburg 2004
  • Der Frühstücksdirektor, München 2004
  • Wo immer ich bin, ist nirgendwo. Hobos und Tramps in Amerika, Zürich 2005
  • Ich freu mich schon auf die Hölle. Szenen aus meinem Leben, Wien 2005
  • Berta Zuckerkandl. Saloniere, Journalistin, Geheimdiplomatin, Hamburg 2006
  • Die Flaschenpost des Herrn Debussy, Wien 2007

Herausgeberschaft

  • Literarische Nasen, Frankfurt am Main 1969
  • Karl Valentin: Sturzflüge im Zuschauerraum, München 1969
  • Die Äpfel des Pegasus, München 1972
  • Karl Valentin: Das große Karl-Valentin-Buch, München [u.a.] 1973
  • Das große Sherlock-Holmes-Buch, München [u.a.] 1977
  • Karl Valentins Filme, München [u.a.] 1978 (zusammen mit Peter Syr)
  • Hermann Löns: Die Hunde beheulen den Tod des Herzogs, Düsseldorf 1981
  • Christian Morgenstern: Das Morgenstern-Buch, München [u.a.] 1985
  • Paris war unsere Geliebte, München [u.a.] 1989

Übersetzungen

  • Tama Janowitz: Ein Kannibale in Manhattan, München 1988
  • Tim Parks: Doppelleben, München 2003
  • Elliot Paul: Mickey Finn, Zürich 1993
  • Lily Prior: La cucina siciliana oder Rosas Erwachen, Hamburg 2002
  • Anne Rice: Der Fürst der Finsternis, München 2000
  • Anne Rice: Die Königin der Verdammten, München 1991
  • Hal Sirowitz: ... sagte Mutter, München 2002
  • Christine Sutherland: Monica, Frankfurt am Main 1997
  • F. X. Toole : Champions, Hamburg 2001
  • Kurt Vonnegut: Katzenwiege, München [u.a.] 1985
  • Kurt Vonnegut: Slapstick oder Nie wieder einsam, München 1977

Literatur

  • Der echte Fuffziger, Augsburg 1991

Weblinks


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