Michael Titze

Michael Titze

Michael Titze (* 24. Dezember 1947 in Maribor, Slowenien) ist ein deutscher Psychologe und indivdualpsychologischer Psychotherapeut, der zu den Pionieren therapeutischen Humors zählt. Er ist Gründungsvorsitzender von HumorCare Deutschland e.V.[1] und Verfasser von mehreren Fachbüchern zum Thema Therapeutischer Humor und Gelotologie. Er ist bei der Akademie für Individualpsychologie als Dozent tätig[2]. Er gilt als Initiator der Erforschung der Gelotophobie.

Titze war von 1983 – 1990 Vorsitzender der Wissenschaftlichen Kommission der Internationalen Vereinigung für Individualpsychologie (IVIP), einer von Alfred Adler begründeten Schule der Tiefenpsychologie. In dieser Funktion kam er in enge Verbindung zu Viktor E. Frankl, der als Erster die ("paradoxe") Bedeutung des Humors für den therapeutischen Prozess erkannte. (1987 war Titze Gründungsmitglied der Wiener Gesellschaft für Logotherapie und Existenzanalyse e.V.). Der Einfluss Frankls kommt in Titzes Büchern „Heilkraft des Humors“ und „Die heilende Kraft des Lachens“ zum Ausdruck. Frankl vermittelte den Kontakt zu William F. Fry, Begründer der Gelotologie, mit dem Titze seit 1985 zusammenarbeitet.

Der Einfluss Frys kommt in vielen Schriften von Titze, insbesondere in dem Buch „Therapeutischer Humor“ zum Ausdruck, dessen Koautor der deutsche Psychologe Christof T. Eschenröder ist. Über Fry wurde Titze in das Humor & Health Institute in San Diego und das International Humor Seminar in Edmond (Oklahoma) als Beirat eingebunden.

Nach Besuchen Frys in Deutschland und der Schweiz begann Titze Kongresse für therapeutischen Humor in der Schweiz zu initiieren. In Zusammenarbeit mit dem Schweizer Psychologen Peter Hain wurden zwischen 1996 und 2000 insgesamt 5 Kongresse zum Thema Humor in der Therapie im Rahmen der Messe Basel veranstaltet[3]. Die Einbindung von Psychologen, Pädagogen, Ärzten, Philosophen, Künstlern, Clowns und anderen Fachpersonen in das Kongressgeschehen ermöglichte die Schaffung verschiedener Netzwerke, die später die Keimzellen von Vereinen wurden, die sich mit therapeutischem Humor befassen, so humor.ch, HumorCare (in der Schweiz und in Deutschland), Humorakel (in München und Liechtenstein).

Seit 2001 ist der Hospitalhof Stuttgart[4] der Mittelpunkt der Aktivitäten von Michael Titze. Er hat dort Kongresse und Tagungen zum Thema therapeutischer Humor initiiert sowie in Zusammenarbeit mit den therapeutischen Clowns Alfred Gerhards, Erika Kunz und Elke-Maria Riedmann Fortbildungsveranstaltungen für Berufsangehörige psychosozialer Berufe angeboten.

Bücherauswahl

  • Heilkraft des Humors. Therapeutische Erfahrungen mit Lachen. Herderbücherei, Freiburg - Basel - Wien, 1985, ISBN 3-451-08246-2
  • Die heilende Kraft des Lachens. Mit Therapeutischem Humor frühe Beschämungen heilen. Kösel-Verlag, München, 1995 [6. Aufl. 2007], ISBN 3-466-30390-7
  • Therapeutischer Humor. Grundlagen und Anwendungen. Fischer. Frankfurt/Main, 1998 [4. Aufl. 2003], (Koautor: Christof T. Eschenröder), ISBN 3-596-12650-9
  • Die Humorstrategie. Auf verblüffende Art Konflikte lösen. Kösel-Verlag, München, 2004 [2. Aufl. 2006], (Koautorin: Inge Patsch), ISBN 3-466-30673-6
  • Lachen zwischen Freude und Scham. Eine psychologisch-phänomenologische Analyse der Gelotophobie. Verlag Königshausen & Neumann, Würzburg, 2010, (Koautor: Rolf Kühn), ISBN 978-3-8260-4328-4

Einzelnachweise

  1. HumorCare: Gründungsmitglied Michael Titze (aufgerufen am 30. Mai 2009)
  2. Akademie für Individualpsychologie: Dozent Michael Titze (aufgerufen am 30. Mai 2009)
  3. humor.ch:Internationale Kongresse zum Thema Humor 1996-2000, Messe Basel (aufgerufen am 30. Mai 2009)
  4. Hospitalhof Stuttgart (aufgerufen am 30. Mai 2009)

Weblinks


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