Michel Talagrand

Michel Talagrand

Michel Talagrand (* 15. Februar 1952) ist ein französischer Mathematiker, der sich mit Wahrscheinlichkeitstheorie und Funktionalanalysis beschäftigt.

1977 promovierte er bei Gustave Choquet an der Universität Pierre und Marie Curie (Univ. Paris VI) mit der Arbeit Mesures invariantes, compacts de fonctions mesurables et topologie faible des espaces de Banach. Seit 1985 ist er Directeur de Recherches des CNRS an der Universität Paris VI.

Talagrand befasste sich mit der Theorie stochastischer Prozesse und Wahrscheinlichkeitstheorie in Banachräumen, wo er für von ihm aufgestellte („Konzentrations“-) Ungleichungen bekannt ist, die es vielfach ermöglichen, Schranken für die Fluktuationen stochastischer Prozesse anzugeben. In den 2000er Jahren beschäftigte er sich insbesondere mit der mathematischen Theorie der Spin-Gläser, zuvor in der Physik intensiv erforschten Modellen ungeordneter Systeme, mit Verbindungen zu neuronalen Netzwerken. Beispielsweise gab er eine strenge Begründung der Replica-Formel von Giorgio Parisi (aufbauend auf Arbeiten von Francesco Guerra).

Talagrand war Invited Speaker auf dem Internationalen Mathematikerkongress (ICM) in Kyoto 1990 (Some isoperimetric inequalities and their application) und Berlin 1998, wo er einen der Plenarvorträge hielt (Huge Random Structures and Mean Field Model of Spin Glasses). 1980 erhielt er den Peccot-Vimont-Preis des Collège de France und 1985 den Servant-Preis der Académie des sciences. 1995 erhielt er den Loève-Preis für Wahrscheinlichkeitstheorie und 1997 den Fermat-Preis der Universität Toulouse. Seit 1997 ist er korrespondierendes und seit 2004 volles Mitglied der Académie des sciences in Paris.

Schriften

  • Spinglasses – a challenge to mathematicians, Springer 2003
  • mit M. Ledoux: Probability in Banach Spaces, Springer 1991
  • The generic chaining, Springer 2005
  • Pettis Integral and Measure Theory, Memoirs AMS 1984

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Michel Talagrand — Born February 1952 (age 59) Nationality …   Wikipedia

  • Michel Talagrand — Michel Pierre Talagrand, né le 15 février 1952, est un mathématicien français. Docteur ès sciences en 1977, il est depuis 1985 directeur de recherche au CNRS et exerce ses fonctions au sein de l Équipe d analyse fonctionnelle de l Institut de… …   Wikipédia en Français

  • Talagrand — Michel Talagrand (* 15. Februar 1952) ist ein französischer Mathematiker, der sich mit Wahrscheinlichkeitstheorie und Funktionalanalysis beschäftigt. 1977 promovierte er bei Gustave Choquet an der Universität Pierre und Marie Curie (Univ. Paris… …   Deutsch Wikipedia

  • Jacques Talagrand — Thierry Maulnier Thierry Maulnier, de son vrai nom Jacques Talagrand, né le 1er octobre 1909 à Alès et mort le 9 janvier 1988 à Marnes la Coquette, est un journaliste, essayiste, critique littéraire et auteur dramatique français. Sommaire 1… …   Wikipédia en Français

  • Gustave Choquet — beim Internationalen Mathematikerkongress in Warschau, 1983 Gustave Alfred Arthur Choquet (* 1. März 1915 in Solesmes; † 14. November 2006 in Lyon) war ein französischer Mathematiker, der sich besonders mit Funktionalanalysis, Potentialtheorie… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Ta — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Loeve-Preis — Der Line and Michel Loève International Prize in Probability (Loève Prize) wurde 1992 von Line Loève im Gedächtnis ihren Mann Michel Loève gestiftet. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben und soll außerordentliche Leistungen auf dem Gebiet der… …   Deutsch Wikipedia

  • Loevepreis — Der Line and Michel Loève International Prize in Probability (Loève Prize) wurde 1992 von Line Loève im Gedächtnis ihren Mann Michel Loève gestiftet. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben und soll außerordentliche Leistungen auf dem Gebiet der… …   Deutsch Wikipedia

  • Loève Preis — Der Line and Michel Loève International Prize in Probability (Loève Prize) wurde 1992 von Line Loève im Gedächtnis ihren Mann Michel Loève gestiftet. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben und soll außerordentliche Leistungen auf dem Gebiet der… …   Deutsch Wikipedia

  • Loèvepreis — Der Line and Michel Loève International Prize in Probability (Loève Prize) wurde 1992 von Line Loève im Gedächtnis ihren Mann Michel Loève gestiftet. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben und soll außerordentliche Leistungen auf dem Gebiet der… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”