Mihkel Mutt

Mihkel Mutt (* 18. Februar 1953 in Tartu) ist ein estnischer Schriftsteller und Kulturjournalist.

Leben

Mihkel Mutt wurde als Sohn des Übersetzers und Anglisten Oleg Mutt geboren. Er studierte von 1971 bis 1976 estnische Philologie an der Universität Tartu. Nach Abschluss seines Studiums war er bis 1987 Redakteur bei einem Verlag sowie für verschiedene Literaturzeitschriften. Danach betätigte er sich zwei Jahre als Dramaturg an einem Jugendtheater. Er ist seit 1992 Mitglied im estnischen PEN, dem er von 1996 bis 1999 als Präsident vorstand.

1990/91 war Mutt Leiter der Informationsabteilung im Außenministerium der Republik Estland. Zur selben Zeit war er Chefkorrespondent der Wochenzeitung Eesti Aeg. 1992 erhielt er ein Stipendium im Künstlerhaus Schloß Wiepersdorf. Von 1997 bis 2005 war Mihkel Mutt Leiter der Kulturzeitung Sirp. Er ist seit November 2005 Chefredakteur der wichtigsten estnischen Literaturzeitschrift Looming.

Mihkel Mutt veröffentlichte seit den 1970er Jahren Novellen, Literaturkritiken und Essays. Seine Prosa zeichnet sich durch Ironie und Satire aus. Seine Romane beschäftigen sich mit kulturell-gesellschaftlichen und zwischenmenschlichen Problemen, wobei ihm unkonventionelle Bissigkeit nachgesagt wird. 1994 erhielt er den Virumaa-Literaturpreis für seinen Roman Rahvusvaheline mees ("Der internationale Mann").

Werke

7 Romane, 5 Erzählbände, 2 Kinderbücher, 2 Reisetagebücher, 6 Bände mit Essays und ein Theaterstück.

Zu den wichtigsten zählen:

• Noorte käsikirjalised almanahhid 1962-1972 (1973)
• Fabiani õpilane (Erzählungen, 1980)
• Französisch (Erzählung, 1981)
• Hiired tuules (Satirischer Roman, 1982)
• Rahvusvaheline mees (Roman, 1994)
• Üleminekuaeg (Novellen und Feuilleton, 1995)
• Sise ja väli. Päevapoliitilisi mõtteid 2000-2003
• Kõrtsikammija: literatuur vanadele troppidele (2005)
• Siseemigrant : Novellid Rui taevalike kommentaaridega Tallinn, 2007.

Auf Deutsch sind von Mihkel Mutt erschienen:

• Mein geliebter Slum in: Lichtungen 95 (2003)
• Der Könner, Der Besuch [Erzählungen] in: Edition Palais Jalta 1994

Literatur

• Cornelius Hasselblatt. Geschichte der estnischen Literatur. Berlin, New York 2006. ISBN 3-11-018025-1, S. 680.

Weblinks

• Literatur von und über Mihkel Mutt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek und auf anderen Websites (Datensatz zu Mihkel Mutt • PICA-Datensatz • Apper-Personensuche)
• Biographie, Werke, Auszüge (Estonian Literature Information Centre)