Mikolaj Antonowicz

Mikolaj Antonowicz
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Mikołaj Antonowicz (eigentl. Mikołaj Graf Antonowicz Andrault de Buy, französisch Nicolas Comte Antonowicz Andrault de Buy; * 15. Januar 1915 in Warschau; † 3. April 2000 in Frankfurt am Main) war ein Sohn des Gardeoffiziers Georg Graf Antonowicz Andrault de Buy und seiner Ehefrau Katarzyna (dt. Katharina; russ. Jekatarina) Myszakow.

Leben

Er war Enkel des berühmten Afinogen Graf Antonowicz Andrault de Buy, welcher Professor für Ökonomie in Kiew und Wirklicher Geheimrat des Zaren war. Von 1908 bis 1915 bekleidete er das Amt des russischen Finanzministers und ging in die Geschichte als Reformer des Goldrubels ein.

Die Familie kam im 17. Jahrhundert von Frankreich nach Polen und kämpfte für die polnische Krone. Von der bekam sie auch einen Wappenzusatz, die Hälfte des polnischen Adlers. Die Familie hieß de Buy aus dem Geschlecht der Grafen de Langeron und nahm nach dem damaligen Brauch den Namen Antonowicz von Anton an. Die Familientradition reichte bis in die Zeit der Kreuzzüge, an denen die Familienangehörigen teilgenommen haben. Dafür erhielten sie als Auszeichnung drei goldene Lilien im Wappen als Zusatz.

Nach Erlangung der Unabhängigkeit durch Polen im Jahre 1918 lebte die Familie zeitweise in Warschau und auf den Gütern in Wolhynien in der heutigen Ukraine. In den 1930er Jahren des 20. Jahrhunderts war Antonowicz politisch in der nationalistischen Organisation ONR aktiv. Er war Teilnehmer der polnischen Rudermannschaft bei den Olympischen Sommerspielen in Berlin 1936.

Ab dem 1. September 1939 war er an der Verteidigung Warschaus gegen die Wehrmacht beteiligt. Nach dem Einmarsch der Deutschen war er im Untergrund aktiv, so dass er aus Warschau in letzter Minute vor der Gestapo flüchten musste. Danach Flucht nach Frankreich und Kampf gegen die Deutschen an der Westfront. Er wurde mehrfach interniert, entkam jedoch jedes Mal.

Nach der Gründung der Polnischen Widerstandsbewegung in Frankreich (poln.: Polski Ruch Oporu we Francji) durch Oberst Antoni Zdrojewski, dem späteren französischen Marschall, war er verantwortlicher Aktivist für den Kampf in Frankreich. Später ging er nach Schottland, um in die neuentstehende 1. Polnische Panzerdivision (1 Dywizja Pancerna) unter dem Befehl von General (Brigadegeneral) Stanisław Maczek einzutreten. Nach dem Einmarsch der Alliierten in der Normandie kämpfte er u.a. in Falaise und Chambois, Breda usw. In dieser Zeit wurde er für die Taten mit mehreren Orden und Medaillen ausgezeichnet. Er wurde Jahre später zum Brigadegeneral der polnischen Streitkräfte befördert.

Nachdem 1947 die polnische Armee gezwungen wurde, sich zu entwaffnen, wurde er Unternehmer und ging zunächst nach Paris. Danach ließ er sich in Deutschland nieder, wo er lange Jahre bis zu einem am 3. April 2000 erlittenen Herzinfarkt in Frankfurt am Main gelebt hatte. Er hatte zahlreiche persönliche Kontakte zur deutschen und europäischen Aristokratie und war der letzte Vertreter der Grafen Antonowicz Andrault de Buy. Mit ihm starb diese Linie aus. Sein Nachlass und Andenken wird von den letzten Wegbegleitern in Ehren gehalten.

Auszeichnungen

  • Polnische Auszeichnungen: Silberkreuz V Klasse des Kriegsverdienstordens Virtuti Militari,
    • 2x Kämpferkreuz,
    • Goldenes Verdienstkreuz mit Schwertern,
    • Kreuz für Freiheit und Unabhängigkeit,
    • Kreuz der Septemberkampagne 1939,
    • Medaille für die Teilnahme am Verteidigungskrieg 1939, Medaille für Warschau 1939–45,
    • Krzyż Czynu Bojowego PSZ na Zachodzie,
    • Krzyż 1 Dywizji Pancernej,
  • Britische Auszeichnungen:
    • Military Cross MC,
    • The France-Germany Star,
    • The War Star 1939–45,
    • The Defence Medal,
    • The 1939–45 Medal,
  • Französische Auszeichnungen:
    • Croix de Guerre 1939–1945,
    • Médaille de la Résistance,
    • Kriegserinnerungsmedaille 1939–1945,
    • Kreuz der freiwilligen Veteranen,
  • Sonstige:
    • Großkreuz des Order Świętego Stanisława,
    • Dankbarkeitsmedaille der Polnischen Widerstandsbewegung in Frankreich,
    • Erinnerungsmedaille Europa,
    • Krzyż Zasługi Związku Uczestników Polskiego Ruchu Oporu (ZUPRO),

Bibliografie

  • Le revers de la médallie. Paris 1999, Verlag: Wyd. Interpress "Rody Szlacheckie, kto jest kim dziś?" (Adelssippen, Wer ist heute Wer?)

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