- Breda
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Gemeinde Breda
Flagge
WappenProvinz Nordbrabant Bürgermeister Peter A.C.M. van der Velden Sitz der Gemeinde Breda Fläche
– Land
– Wasser129,15 km²
126,99 km²
2,16 km²CBS-Code 0758 Einwohner 174.544 (31. Dez. 2010[1]) Bevölkerungsdichte 1.351 Einwohner/km² Koordinaten 51° 35′ N, 4° 46′ O51.5902777777784.7725Koordinaten: 51° 35′ N, 4° 46′ O Bedeutender Verkehrsweg Vorwahl 076 Postleitzahlen 4811 Website www.breda.nl Breda ( anhören?/i) ist eine Gemeinde der niederländischen Provinz Nordbrabant mit etwa 170.000 Einwohnern. Sie besteht aus der Stadt Breda und den Dörfern Bavel, Prinsenbeek, Teteringen, Ulvenhout und Hazeldonk.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Wirtschaft
Die Stadt Breda liegt an der wichtigen Handelsstraße Rotterdam - Antwerpen. Auto- und Eisenbahnen führen von Breda nach Tilburg, Roosendaal und Utrecht. In der Gemeinde kommen die Flüsse Mark und Aa of Weerijs zusammen, davon leitet sich der Name der Stadt ab: Brede Aa, also „Breite Aa“, weil der Fluss sich verbreitert.
Breda liegt an der deutsch-niederländischen Ferienstraße Oranier-Route.
Die nächsten Flughafen sind Amsterdam-Schiphol (internationales Drehkreuz, 108 km), Eindhoven (national und Billigflieger, 58 km) und Seppe (Allgemeine Luftfahrt, 20 km). Direkt vor der Stadt liegt der Militärflugplatz von Gilze en Rijen.
Die Stadt hat eine vielseitige Industrie, u. a. Nahrungsmittel und Maschinenteile. Die Royal Cosun-Gruppe hat hier ihren Sitz. Das Exportbier „Breda“ aus der ortsansässigen „Oranjeboom“-Brauerei (Teil des InBev-Konzerns, der auch viele bekannte belgische Biermarken führt und in Breda ein großes Büro hat) ist sehr beliebt. Es gibt in Breda ein Amtsgericht und viele Büros von Dienstleistungsunternehmen und Behörden. Die Stadt ist seit 1853 Sitz eines Bischofs der Römisch-Katholischen Kirche.
Sehenswürdigkeiten
Breda hat eine sehenswerte Altstadt mit vielen historischen Gebäuden. Der große Marktplatz (Grote Markt) ist der Mittelpunkt der Stadt. Hier liegen neben zahlreichen Cafés und Restaurants auch das alte Rathaus (Oude Stadhuis) und die Große oder Liebfrauenkirche (Grote of Onze Lieve Vrouwekerk). Im Südosten des historischen Stadtkerns liegt die katholische St.-Antonius-Kathedrale.
Ebenfalls sehenswert ist der Beginenhof inmitten eines Stadtparks, ein kleines Viertel innerhalb der Altstadt, früher bewohnt von der Gemeinschaft der Beginen. Das aus dem 17. Jahrhundert datierende Stadtschloss (Kasteel van Breda) beherbergt die Königlich Niederländische Militärakademie (Koninklijke Militaire Academie) und ist nicht zu besichtigen. Das Wassertor Spanjaardsgat ist ein Rest der ehemaligen Stadtbefestigung. In einem Wald im Süden der Stadt liegt das Kasteel Bouvigne mit seinen öffentlichen Gärten.
Geschichte
Bredaer Kompromiss
Am 16. Februar 1566 unterzeichneten in Breda 16 niederländische Edelleute den sogenannten „Bredaer Kompromiss“, in dem sie um Abschaffung der von Philipp II. verschärften Religionsedikte und um Aufhebung der Inquisition baten. Dieses Aktenstück unterschrieben nach und nach 400 niederländische Edelleute, und es entstand daraus der Geusenbund. Der Bredaer Kompromiss war der Beginn des niederländischen Aufstandes gegen Spanien.
Deklaration von Breda
Karl II. von England erließ von Breda aus im April 1660 vor seiner Thronbesteigung die sogenannte „Deklaration von Breda“, in der er den Engländern unter anderem Amnestie und Gewissensfreiheit versprach.
Friedensschlüsse
Breda war Vertragsort für mehrere Friedensverträge:
- 1575 schloss Spanien mit den niederländischen Provinzen Frieden; das hinderte die Spanier aber nicht daran, sechs Jahre später die Stadt Breda zu belagern (siehe unten).
- Am 31. Juli 1667 fand hier nach einem mehrjährigen Seekrieg ein wichtiger Friedensschluss zwischen Holland und England statt. Beide Parteien gaben einander ihre Eroberungen zurück und England bewilligte eine Milderung der Navigationsakte (→ Frieden von Breda).
- 1746 und 1747 kam es in Breda zum Friedensschluss zwischen Frankreich, England und den Niederlanden.
Belagerungen
Breda wurde mehrmals belagert:
- 1581 wurde es von den Spaniern durch Überrumpelung eingenommen; erst 1590 unter Moritz von Oranien gelang die Rückeroberung durch eine List, indem 70 Soldaten, in einem Torfschiff versteckt, in die Festung gelangten.
- Im Achtzigjährigen Krieg wurde Breda am 2. Juni 1625 vom spanischen General Ambrosio Spinola nach neunmonatiger Belagerung eingenommen. Die Übergabe der Stadt wurde 1635 auf einem Bild von Diego Velázquez (Originaltitel Las Lanzas oder gewöhnlich Die Übergabe von Breda) festgehalten. 1637 wurde die Stadt dann vom niederländischen Statthalter Friedrich Heinrich von Oranien nach einer Belagerung von elf Wochen zurückerobert und durch den Westfälischen Frieden den Vereinigten Niederlanden zugesichert.
- Am 25. Februar 1793 wurde Breda von dem Befehlshaber Graf Bylandt fast kampflos an den französischen General Dumouriez übergeben, von den Franzosen jedoch nach ihrer Niederlage bei Neerwinden (18. März 1793) wieder geräumt. 1795 fiel die Stadt, als ganz Holland von Pichegru erobert wurde, erneut in die Hände der Franzosen.
- Als im Dezember 1813 bei der Annäherung der russischen Vorhut unter Alexander von Benckendorff die französische Garnison einen Ausfall machte, erhob sich die Bürgerschaft und verwehrte den Franzosen die Rückkehr in die Stadt, die diese von Antwerpen aus am 20. und 21. Dezember vergeblich wiederzuerobern suchten.
Zweiter Weltkrieg
Obwohl französische Truppen unter General Henri Giraud schon am 10. Mai 1940 einmarschierten, um bei der Verteidigung Bredas zu helfen, fiel die Stadt schon bald in deutsche Hände. Die 1. Polnische Panzerdivision eroberte Breda am 29. Oktober 1944 zurück. Dafür wurden alle Soldaten dieser Einheit zu Ehrenbürgern der Stadt ernannt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war das panoptische Gefängnis von Breda der einzige Gefängnisort für deutsche Kriegsverbrecher in den Niederlanden, die „Vier von Breda“: Willy Lages (1966 entlassen wegen Krankheit), Joseph Johann Kotälla (1979 im Gefängnis verstorben), sowie Ferdinand Hugo aus der Fünten und Franz Fischer, die beide 1989 nach 40 Jahre Haft entlassen wurden.
Weiteres
Bis 1795 waren die Bürger von Breda dem Baron von Breda untergeben, der gleichzeitig Graf von Nassau war.
Trivia
Zum 4. Mal fand in Breda auf Initiative der Künstler Bart Rouwenhorst und Jos Vogelpoelam am 6. September 2009 der Tag der Rothaarigen statt. Es wurden 2500 rothaarige Menschen aus über 15 Nationen erwartet.
Partnerstädte
Breda unterhält Städtepartnerschaften mit dem polnischen Breslau sowie mit Dillenburg im Lahn-Dill-Kreis, Hessen.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter Bredas:
- Pieter Bruegel der Ältere (* um 1525/1530; vrmtl. in Breda; † 5. September 1569 in Brüssel), bedeutender niederländischen Maler der Renaissance/des Manierismus
- Johannes Corputius (* 1542; † 1611 in Groningen), Militär und Kartograf
- Paul Bril (* 1553/1554 möglicherweise in Breda; † 1626 in Rom), Maler
- Jef van de Vijver (1915-2005), Radrennfahrer, geb. in Teteringen
- Dries van Kuijk (* 26. Juni 1909; † 1997), Manager von Elvis Presley
- Hubertus Ernst (* 8. April 1917), Priester und Bischof des Bistums Breda
- Wim Boost (* 2. Juli 1918; † 2005), Cartoonist
- Marga Minco (* 31. März 1920), Autorin
- Hans van Mierlo (* 18. August 1931; † 11. März 2010 in Amsterdam), Gründungsmitglied der D'66, Politiker
- Corry Brokken (* 3. Dezember 1932), Schlagersängerin
- Leo Canjels (* 1. April 1933; † 2010), Fußballspieler und -trainer
- Maurice Horsthuis (* 1948), Jazz- und Avantgardemusiker
- Angenelle Thijssen (* 1961), bildende Künstlerin
- Tijs Verwest aka. Tiësto (* 17. Januar 1969), Trance DJ
- Jean-Paul van Gastel (* 28. April 1972), Fußballer
- Kristoffer Zegers (* 27. Dezember 1973), Komponist
- Sylvie van der Vaart (* 13. April 1978), Fotomodell und Moderatorin
Weblinks
Commons: Breda – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
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