Mills-Granate

Mills-Granate
Mills Bomb

Die Mills-Granate (auch „No. 5“ , engl. Mills bomb) wurde 1915 vom Golfschlägergestalter William Mills erst patentiert und im gleichen Jahr von der Britischen Armee als Handgranate eingeführt.

Die Mills-Granate unterlief zahlreichen Veränderungen und Modifikationen. Die „No. 23“ war eine Variante der „No 5.“ mit Stielanschluss, welche von einem Gewehr aus als Gewehrgranate abgefeuert werden konnte. Dieses Konzept wurde mit der „No. 36“ weiterentwickelt, eine Variante mit abnehmbarer Bodenplatte, die mit Hilfe eines Mörseraufsatzes auch von einem Gewehr aus abgefeuert werden konnte. Die endgültige Version der Mills-Granate, die „No. 36M“, war durch eine Schellackschicht wasserfest und wurde 1917 in Mesopotamien eingesetzt. 1918 wurden die „No. 5“ und die „No. 23“ als veraltet erklärt, selbiges geschah 1932 mit der „No. 36“.

Die Mills-Granate hat das typische „Gesicht“ einer Granate: Ein hohler Eisenguss, ein zentrierter Zünder mit Bügel, gesichert mit einem Bolzen, ein durch Sollbruchstellen gegliederter Körper, der das charakteristische Aussehen herstellt und, nach Aufzeichnungen von Mills, nicht etwa beim Zersplittern helfen, sondern in erster Linie eine griffigere Handhabung ermöglichen sollte. Die Mills-Granate war in erster Linie eine Defensivwaffe. Nach dem Werfen musste der Benutzer sofort in Deckung gehen. Ein erfahrener Benutzer konnte die Mills-Granate mit annehmbarer Präzision bis zu 30 Meter weit werfen, aber tödliche Splitter konnten meist weiter als diese Entfernung fliegen. Mit einem Mörseraufsatz abgefeuert konnte die Mills-Granate eine Entfernung von etwa 150 Meter erreichen.

Als erste Granate wurde sie mit einem Sieben-Sekunden-Zünder ausgestattet, um Wurf- und Gewehrabschuss zu ermöglichen, aber 1940 im Kampf um Frankreich war diese Verzögerung zu lange und wurde auf vier Sekunden reduziert.

Der schwere, an eine Ananas erinnernde Körper bringt eine unberechenbare Splitterstruktur hervor. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahmen die britische und die amerikanische Armee Granaten in das Sortiment, welche aufgewickelten Draht enthielten, der in glatten Metallgehäusen aufgegliedert wurde. Die „No. 36M MK.I“ wurde bis 1972 hergestellt und blieb bis dato die Standardgranate der britischen Armeetruppen, bevor sie von der L2-Serie ersetzt wurde. Die „No. 36M“ kommt bis heute in einigen Teilen der Welt zum Einsatz, wie zum Beispiel Indien oder Pakistan, wo sie seit den frühen 1980ern hergestellt wird. Dass die Mills-Granate seit Jahren verwendet wird, sagt viel über ihre Effizienz aus.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Mills bomb – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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