Minze

Minze
Minzen
Krause Waldminze (M. spicata var. crispa), Illustration

Krause Waldminze (M. spicata var. crispa), Illustration

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Unterfamilie: Nepetoideae
Gattung: Minzen
Wissenschaftlicher Name
Mentha
L.
Pfefferminze (M. x piperata), Illustration aus Koehler 1887

Die Minzen (Mentha) sind eine Gattung aus der Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Es sind aromatische, meistens behaarte, mehrjährige krautige Pflanzen mit unterirdischen Ausläufern. Die meistens gesägten Blätter sind gegenständig.

Die Blüten sind klein und vorwiegend weißlich oder rosa. Die Oberlippe ist meistens so groß wie einer der drei Lappen der Unterlippe. Hierdurch scheint die Blüte fast regelmäßig vierspaltig. Die Blüten sind in überwiegend vielblütigen Scheinquirlen angeordnet, die unterbrochene Scheinähren mit laubigen Tragblättern oder dichte Scheinähren mit kleinen Hochblättern bilden. Bei einigen Arten sind die Blüten vormännlich (Proterandrie).

Bestäubt werden die Minzen meistens von kurzrüsseligen Insekten wie z. B. Fliegen. Die Ausbreitung der Samen erfolgt über das Wasser (Hydrochorie).

Arten und Sorten

Die Arten dieser bevorzugt gemäßigte Klimate bewohnenden Gattung Mentha sind schwer zu umgrenzen und bilden auch leicht Bastarde, die sich durch Ausläufer vermehren und bisweilen die Stammarten verdrängen. Je nach Autor unterscheidet man 20 bis 30 Arten.

Walahfrid Strabo schreibt schon im 9. Jahrhundert in seinem Buch Liber de cultura hortorum (kurz Hortulus) zum Thema Minze-Sorten:

"Wenn aber einer die Kräfte und Arten und Namen der Minze / samt und sonders zu nennen vermöchte, so müsste er gleich auch / wissen, wie viele Fische im Roten Meere wohl schwimmen, / oder wie viele Funken Vulkanus, der Schmelzgott aus Lemnos, / schickt in die Lüfte empor aus den riesigen Essen des Aetna."

Als Gewürz relevante Minze-Arten tragen oft Namen, die auf die Geschmacksähnlichkeit mit anderen Pflanzen hinweisen:

  • Apfelminze (M. suaveolens) - (Apfelkuchen-Duft): Bei der Apfelminze besteht die Ähnlichkeit darin, dass sie gut zu Apfel passt, beispielsweise als Apfelkuchengewürz anstelle von Zimt.
  • Basilikumminze - (Basilikum-Duft)
  • Bergamotte-Minze (M. x piperita var. citrata) - (Bergamotte)
  • Orangenminze (M. x piperita var. citrata) - (Orange)
  • Zitronenminze - (M. x piperita var. citrata) - (Zitrone) (Beachte Zitronenmelisse hört sich ähnlich an, aber gehört nicht zu den Minzen und ist mit Zitronenminze auch nicht gemeint.)
  • Schokominze (M. x piperita var. piperita) - (Minz-Schokolade-Geruch)

Die Minze wird schon sehr lange in Gärten angebaut. 812 schrieb Karl der Große bereits drei Minzearten für den Anbau in Gärten in seinem Reich vor (siehe Karlsgarten):

Weitere Minzearten sind beispielsweise:

  • Pfefferminze (M. x piperita var. piperita) = (Mischung aus M. aquatica x M. spicata)
  • Hemingway-Minze (syn.: Hainminze, zottige Minze) M. x piperita var. silvestris (syn.: M. nemorosa)
  • Nanaminze (Bei dieser in Marokko kultivierten Minze handelt es sich um die Varietät M. piperita var. nana)
  • Ackerminze (M. arvensis)
  • Poleiminze (M. pulegium)
  • Korsische Minze (M. requenii)
  • Braune Minze oder Nudelminze (M. gentilis) = (Bastard aus M. arvensis x M. spicata) (wird zur Zubereitung der Kärntner Nudel verwendet)
  • Birkenblättrige Ingwerminze (M. x gentilis Sorte 'Variegata'), mit bunten Blättern.
  • Mentha gattefossei
  • Hirschminze (M. cervina l.)

Beachte

Katzenminze (Nepeta cataria) und Pferdeminze (Monarda punctata) gehören nicht zur Gattung der Minzen (Mentha).

Weblinks

Siehe auch: Liste der Küchenkräuter und Gewürze


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